Deutsche Rentenversicherung

„Extreme Situationen“

Prof. Köllner, Chefarzt der Rehaklinik in Seehof, im Interview zu Reha bei Long-COVID

Manche Patienten leiden noch Wochen nach einer COVID-19-Erkrankung an Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzproblemen oder Atemnot. Professor Dr. Volker Köllner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt im Reha-Zentrum Seehof bei Berlin, weiß: Eine gezielte Reha kann helfen.

Professor Köllner, gibt es die eine, allumfassende Reha bei Post-COVID-Syndrom?

COVID-19-Erkrankungen sind sehr komplex und können sich auf verschiedene Organe auswirken. Deshalb gibt es nicht die eine Reha für das eine Post-COVID-Symptom. Vielmehr verweisen wir die Patienten entsprechend ihren Einschränkungen an die jeweiligen Fachkliniken. Dort gibt es spezielle fachärztliche Betreuung. Darüber hinaus werden aber auch andere Therapien angeboten, die gerade bei Post-COVID wichtig sind.

Was gehört dazu?

Zentral ist die Bewegungstherapie. Wer lange lag, muss Muskeln aufbauen. Es gibt Konditions- und Koordinationstraining, Atemtherapie, psychologische Beratung, spezielle Physio und auch Sozial- oder Ernährungsberatung. Jeder Reha-Plan ist ganz individuell.

Wie weiß ich, ob ich nach einer Infektion eine Reha brauche?

Wer lange in einer Klinik war, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Anschlussreha (AHB) bekommen. Durch künstliche Beatmung kann es zu Muskelabbau und Angststörungen kommen. Nach solchen extremen Situationen hilft eine AHB den Menschen wieder auf die Beine.

Was ist mit Patienten, die erst im Nachhinein gesundheitliche Probleme bekommen?

Ist die Erkrankung überstanden, sollte es aufwärts gehen. Ist man nach drei bis vier Wochen noch arbeitsunfähig, sollte man mit seinem Arzt über eine Reha sprechen.

Wie lange dauert so eine Reha?

In der Regel drei bis vier Wochen, bei psychosomatischen Symptomen sind es fünf bis sechs Wochen. Unser Vorteil ist, dass wir bei der Post-COVID-Reha vieles anbieten können, was auch nach anderen schweren Erkrankungen hilft. Spezielle Aspekte werden ständig aktualisiert. Hier arbeiten wir eng mit der Berliner Charité zusammen.

Hinweis:
Dieser Artikel erscheint auch in der September - Ausgabe unseres Kundenmagazins zukunft jetzt. Schauen Sie gerne rein!

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