Deutsche Rentenversicherung

Rente und Job?  Ja, das geht!

Viele Beschäftigte freuen sich jahrelang darauf, nicht nur im Urlaub und am Wochenende auszuschlafen und den ganzen Tag lang tun zu können, wonach ihnen gerade der Sinn steht. Doch wenn das Renteneintrittsalter dann erreicht ist, möchten manche sich dann aus den verschiedensten Gründen doch noch nicht aus dem Arbeitsleben verabschieden.

Der Gesetzgeber hat auf das Bedürfnis, den Renteneintritt selbst zu bestimmen, mit der „Flexirente“ reagiert. Sie ist seit 2017 in Kraft und wird immer häufiger genutzt. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: in Rente gehen und dazu verdienen oder den Renteneintritt aufschieben.

Die Rente durch einen Job erhöhen

Wer sein reguläres Renteneintrittsalter erreicht hat – aktuell sind es 65 Jahre und 11 Monate –, kann unbegrenzt hinzuverdienen und seine volle Rente beziehen. Rentenbeiträge müssen zwar nicht mehr entrichtet werden. Doch wer seine Rente erhöhen will, darf weiter in die Rentenkasse einzahlen. Dazu muss man nur seinem Arbeitgeber Bescheid geben, dass die Beitragszahlungen weiterlaufen sollen. Der Vorteil: Bei einem Durchschnittsverdienst erhöht sich die Rente nach einem Jahr um rund 34 Euro – dauerhaft. Selbst ein Mini-job lässt die Rente steigen. Doch das ist nicht die einzige Variante. Es besteht auch die Möglichkeit, teilweise in Rente zu gehen.

Ein Beispiel: Klaus Meier geht als langjährig Versicherter (35 Versicherungsjahre) mit 63 Jahren frühzeitig in Rente. Normalerweise würde sich dadurch seine Rente um 11,4 Prozent verringern. Er entscheidet sich deshalb für eine 50-Prozent- Rente, in seinem Fall 530 Euro. Für jeden Monat, in dem er seine volle Rente nicht in Anspruch nimmt, verringert sich die 11,4-Prozent- Kürzung um 0,3 Prozent-punkte.

Das heißt: Auf diesen Teil der Rente besteht dann bis zu seinem regulären Renteneintrittsalter kein Abschlag mehr, wenn er bis zum regulären Rentenalter nur die 50-Prozent- Rente beansprucht. Wenn Klaus Meier sich entscheidet, während seiner 50-Prozent- Rente zu arbeiten, muss er hierfür Beiträge zahlen. Diese erhöhen seine Rente, weil er weitere Renten-punkte sammelt. Er könnte im Jahr 2022 bis zu 61.960 Euro pro Jahr hinzuverdienen. Wegen der Pandemie wurde die Obergrenze auch für 2022 angehoben.

Einfach länger arbeiten

Wer das reguläre Rentenalter erreicht hat, muss nicht automatisch in Rente gehen. Ohne-hin erhält nur derjenige seine Altersrente, der auch einen Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung stellt. Ein Beschäftigter kann jedoch auch einfach weiterarbeiten und zusätzlich Rentenbeiträge einzahlen. Für den Versicherten hat das Aufschieben des Renteneintritts zwei Vorteile: Für jeden Monat, den die Rente noch nicht in Anspruch genommen wird, erhöht sich die Rente um 0,5 Prozent  – sechs Prozent pro Jahr.

Zweitens sammelt, wer länger arbeitet, auch weitere Rentenpunkte. Bei einem Durchschnittsverdienst von 38.901 Euro brutto pro Jahr steigt die Rente zusätzlich um rund knapp drei Euro pro Monat. Egal wie man sich also entscheidet bei einem späteren Renteneintritt: Es lohnt sich in jedem Fall, denn am Ende erhöht sich die Altersrente dauerhaft. 

(Quelle: "zukunft jetzt", Ausgabe 2/2022, Text: Silke Mertins)

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