Deutsche Rentenversicherung

Bund finanziert innovative Modellprojekte der DRV Oldenburg-Bremen mit 3,5 Millionen Euro

Datum: 03.12.2019

Ein Paar spielt ein BrettspielQuelle:PeTe FotoDesign Ein Paar spielt ein Brettspiel

Die innovativen Projekte sind eine neue Chance für Menschen in der Region, die an einer psychischen oder einer Abhängigkeitserkrankung leiden.

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Oldenburg-Bremen führt zwei regionale Modellprojekte im Bundesprogramm "Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro" mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 3,5 Mio. Euro durch. Die Projekttitel lauten SEMRES (Schnittstellenmanagement zur frühzeitigen Ermittlung des Rehabilitationsbedarfs und rechtzeitigen Vermittlung in die Rehabilitation von Menschen mit Suchterkrankungen) und SEMPRE (Schnittstellenmanagement zur frühzeitigen Ermittlung des psychosomatischen Rehabilitationsbedarfs und rechtzeitigen Steuerung in die Psychosomatische Rehabilitation).

Ziel der beiden Modellprojekte ist die frühzeitige Identifizierung von Menschen, die an einer psychischen oder Abhängigkeitserkrankung leiden und deren rechtzeitige Steuerung in Maßnahme der Rehabilitation/Prävention.

Durch die Modellprojekte sollen u. a. Jobcenter, Sportvereine, betriebliche Gesundheitsstrukturen und Mitarbeiter*innen in Krankenhäusern befähigt werden, psychisch belastete bzw. suchtgefährdete Menschen zu erkennen und adäquat anzusprechen. Die betroffenen Menschen können sich dann an einen „Lotsen“ wenden, der sie in den sogenannten „Rehakompass“ vermittelt. Der „Rehakompass“ ist eine 2-tägige Maßnahme in einer regionalen Rehabilitationseinrichtung. Dabei werden der Bedarf, die Fähigkeit und die Motivation zur Durchführung einer Rehabilitation bzw. Prävention festgestellt. Am Ende des „Rehakompasses“ werden die Teilnehmer bei der Antragsstellung für die geeignete weiterführende Maßnahme unterstützt.

„Die Idee für die Modellprojekte entstand, da von beiden Erkrankungsgruppen betroffene Menschen häufig nicht rechtzeitig den Zugang zu geeigneten Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen finden. Prognoseverschlechterungen, Folgeerkrankungen und eine eingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe sind leider häufig die negativen Folgen.“, so Dr. Natalie Schüz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der DRV Oldenburg-Bremen für rehapro.

Durchgeführt werden die Modellprojekte in den Regionen Oldenburg und Bremen. Hier soll rund 650 Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie 300 Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen durch die Modellprojekte ermöglicht werden, rechtzeitig und optimal vorbereitet eine Präventions- bzw. Rehabilitationsmaßnahme anzutreten. Der Projektbeginn ist für Januar 2020 geplant, die Laufzeit beträgt fünf Jahre.