Teil 1: Konstruktion von Intervallskalen für die Erfassung von Kategorien der Internationalen Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
Ziel
Darstellen der Konstruktion einer intervallskalierten Skala für spezifische Kategorien der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) durch Integrieren von Items verschiedener patientenorientierter Instrumente.
Methode
Psychometrische Analysen mit 122 Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die Patientinnen und Patienten füllten sechs verschiedene Fragebogen aus. Mit Rasch-Analyse wurde untersucht, mit welchen Items sich ein intervallskalierter Summenwert mit guten psychometrischen Eigenschaften zur Erfassung des Konstruktes „Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs” (ICF Kategorie b130) bilden lässt.
Resultate
Neunzehn Items wurden zu der ICF Kategorie b130 gelinkt. Sechzehn der 19 Items passten zum Rasch-Modell (globale X²-Statistik:X²df=32 = 38.25, p=0.21 , Z-fit Statistik: ZMean=0.451, ZSD =1.085 für Personen und ZMean= -0.223, ZSD=1.132 für Items. Der Reliabilitätsindex war 0.93.
Schlussfolgerung
Eine Intervallskala für eine ICF-Kategorie kann aus bestehenden Items gebildet werden. Das ursprüngliche Format der Items wird nicht verändert. Diese Studie ist ein Schritt in Richtung Operationalisierung und zukünftiger Implementierung der ICF.
Autoren
Cieza A1,2, Hilfiker R2, Boonen A3, Chatterji S4, Kostanjsek N4, Üstün B4 , Stucki G1,2,5 (1
ICF Research Branch of the WHO Collaborating Center for the Family of International Classifications at the German Institute of Medical Documentation and Information (DIMDI), IHRS, Ludwig-Maximilians University, Munich, Germany; 2Schweizer Paraplegiker-Forschung, Nottwil, Switzerland; 3
Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, University Hospital Maastricht, Netherlands; 4Classification, Assessment, Surveys and Terminology Team, World Health Organization, Switzerland; 5Department of Physical Medicine and Rehabilitation, University Hospital Munich, Ludwig-Maximilians University Munich, Germany)
Teil 2: Entwicklung eines ICF basierten klinischen Messinstrumentes für die Funktionsfähigkeit bei Patienten mit Spondylitis ankylosans: methodologische Analyse.
Ziel
Ziel war es, zu unterschen, ob die Informationen verschiedener Kategorien der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) zu einem klinischen Summenscore für Funktionsfähigkeit bei Patienten mit Spondylitis ankylosans (SA) integriert werden können.
Methoden
68 ICF-Kategorien, die als relevant für Patienten mit SA erachtet wurden und die Körperstrukturen, Körperfunktionen sowie Aktivitäten und Partizipation umfassten, wurden mit einer Rasch-Analyse untersucht. Es wurde die Unidimensionalität, die Reliabilität, der Fit zum Rasch- Modell, die geordnete Reihenfolge der Antwortkategorien und der Abdeckungsgrad zwischen Items (ICF-Kategorien) und Patienten untersucht.
Resultate
Nach Anpassung der Antwortkategorien und dem Löschen von nicht dem Rasch-Modell entsprechenden ICF-Kategorien, konnte mit 64 Kategorien ein klinisches Messinstrument gebildet werden. Mit einer Umwandlungstabelle können Summenwerte der ICF-Kategorien über die Rasch Logit-Skala in eine Intervallskala von 0 bis 100 umgewandelt werden.
Schlussfolgerung
Zum ersten Mal wurde gezeigt, dass, im Prinzip, ein klinisches Messinstrument aus ICF-Kategorien der ICF-Komponenten Körperfunktion, Körperstruktur und Aktivitäten und Partizipation gebildet werden kann. Die Ergebnisse dieser Studie sind mit Vorsicht zu geniessen, sind jedoch viel versprechend und können zur Akzeptanz und Nützlichkeit der ICF im klinischen Alltag beitragen.
Autoren
Cieza A
1,2
, Hilfiker R2, Boonen A
3
, van der Heijde D
4
, Braun J
5
, Stucki G
1,2,6
. (1
ICF Research Branch of the WHO Collaborating Center for the Family of International Classifications at the German Institute of Medical Documentation and Information (DIMDI), IHRS, Ludwig-Maximilians University, Munich, Germany; 2Schweizer Paraplegiker-Forschung, Nottwil, Switzerland; 3Department of Internal Medicine, Division of Rheumatology, University Hospital Maastricht, Netherlands; 4 Department of Rheumatology, Leiden University Medical Center, Leiden, the Netherlands; 5Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne, Germany; 6Department of Physical Medicine and Rehabilitation, University Hospital Munich, Ludwig Maximilians University Munich, Germany)
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