Die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd hat am 27. Juli 2021 in Landshut Rüdiger Alfery (52) als Mitglied der Geschäftsführung gewählt. Alfery folgt Gerhard Witthöft nach, der sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschieden wird. Künftig bildet Alfery zusammen mit der Vorsitzenden Elisabeth Häusler und Brigitte Iding die Geschäftsführung.
Alfery ist mit der gesetzlichen Rentenversicherung bestens vertraut: Der Jurist begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 1997 bei der Landesversicherungsanstalt (LVA) Niederbayern-Oberpfalz, die zehn Jahre später mit der LVA Oberbayern zur DRV Bayern Süd fusionierte. 18 Jahre lang war er dort in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Leiter des Bereichs Rechtsmittel.
2016 wechselte Alfery zum Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Dort blieb der Ministerialrat dem Thema Rente treu und leitet das Referat „Gesetzliche, private, betriebliche Alterssicherung und Unfallversicherung“. Für seine neue Aufgabe hat sich der in Altdorf bei Landshut lebende Alfery viel vorgenommen: „Die DRV Bayern Süd steht aufgrund der demografischen Entwicklung und des digitalen Fortschritts vor großen Herausforderungen. Ich möchte die Zeiten des Wandels erfolgreich mitgestalten.“
Günter Zellner, alternierender Vorsitzender der Vertreterversammlung und Geschäftsführer des DGB Bayern für die Region Oberbayern, sagte bei der Vertreterversammlung: „Die Grundrente befindet sich in der Umsetzung. Der Versand der Bescheide erfolgt schrittweise zunächst an Neurentner. Bei den Bestandsrentnern geht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd nach Jahrgängen vor.“
Die Grundrente sei eine zusätzliche Aufgabe für die Rentenversicherung, die mit sehr viel Arbeit verbunden sei. Die DRV Bayern Süd hat dafür 67 neue Arbeitskräfte eingestellt. „Da sehr viele Fälle zu prüfen sind, wird sich die Bearbeitung bis Ende 2022 erstrecken“, betont Zellner. Er versichert jedoch: „Jeder bekommt seine Leistung rückwirkend ausgezahlt!“
Die Vertreterversammlung nahm das Haushaltsergebnis für das Jahr 2020 ab. Laut Rechnungsergebnis standen dem Rentenversicherungsträger rund 15,4 Milliarden Euro im Jahr 2020 zur Verfügung. Da die Ausgaben mit rund 15,6 Milliarden Euro höher ausfielen, bilanziert die DRV Bayern Süd 161 Millionen Euro an zusätzlichen Aufwendungen. Größter Ausgabeposten waren Rentenzahlungen einschließlich der Aufwendungen für die Krankenversicherungen der Rentner in Höhe von rund 13,8 Milliarden Euro.
Herrmann Brandl, stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung und Geschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw), Bezirksgruppe Oberpfalz, kommentiert: „Die Corona-Pandemie schlägt sich auch in unserem Haushaltsergebnis nieder. Die Rentenversicherung ist jedoch noch immer solide finanziert. Die Nachhaltigkeitsrücklage wird zum Jahresende voraussichtlich 32,8 Milliarden Euro betragen. Die Rentenzahlungen sind also auch in Zukunft sicher!“
Hintergrund
Die Vertreterversammlung setzt sich aus ehrenamtlichen Vertretern der Versicherten, Rentner und Arbeitgeber zusammen. Sie ist das oberste Organ der DRV Bayern Süd, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts nach dem Prinzip der Selbstverwaltung organisiert ist. In den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberbayern und Oberpfalz ist sie für mehr als 2,9 Mio. Menschen zuständig.