Bund finanziert innovatives Behandlungskonzept mit 1,4 Millionen Euro: Geschäftsführer Jan Miede und MdB Dr. Matthias Miersch stellen INN3plus vor
Gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, die trotz ihrer Erkrankung gestärkt ins Arbeitsleben zurückkehren wollen, bekommen jetzt eine neue Chance. Wegbereiter dafür ist ein innovatives berufliches Behandlungskonzept: Im Programm INN3plus erhalten die Teilnehmer intensive psychotherapeutische Angebote, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Das Modellvorhaben der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit mehr als 1,4 Millionen Euro finanziert.
In einer zweijährigen Startphase werden ab Januar 250 Teilnehmer für jeweils zehn Monate das Programm durchlaufen. Es beginnt mit einem vierwöchigen Aufenthalt im Berufsförderungswerk Bad Pyrmont der INN-tegrativ gGmbH. In Kooperation mit dem Rehazentrum Bad Pyrmont werden den Versicherten Einzelgespräche und Gruppentherapien angeboten. In dieser Zeit erhalten die Teilnehmer psychotherapeutische Behandlungen sowie Angebote medizinischer und beruflicher Rehabilitationen, um die anschließende Reintegration auf die persönlichen Problemlagen der Versicherten zuzuschneiden.
INN3plus richtet sich vor allem an Versicherte zwischen Anfang 40 und Ende 50 mit vielschichtigen Bedürfnissen, die psychisch belastend sein können. In ihrer Biografie finden sich oftmals Zeiten langjähriger Arbeitslosigkeit, häufig gewechselte Arbeitgeber und mitunter auch private familiäre Probleme. Ihnen soll das innovative Behandlungskonzept neue berufliche Perspektiven eröffnen, indem sie auf dem Weg dahin professionell begleitet, motiviert und qualifiziert werden.
Denn Ziel ist es, diesen Menschen den Einstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und damit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Wenn das nur einem dieser Teilnehmer gelingt, dann hat sich das Projekt schon gelohnt. Und aus ähnlichen Programmen wissen wir, dass die Erfolgsquote sogar bei bis zu 75 Prozent liegt“, sagte Jan Miede, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. „Möglichst vielen Menschen die Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, ist mir ein großes Anliegen. Deshalb ist es auch ein wichtiges Signal für mehr Chancengleichheit, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales nun ein weiteres Modellprojekt des niedersächsischen Rentenversicherers mit einer hohen Summe fördert“, so der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch.
Auch in der Selbstverwaltung des Rentenversicherers wurde die Förderzusage mit Freude aufgenommen: „Wir haben die Bewerbung vom ersten Tag an aktiv unterstützt und sind dankbar, dass die Betroffenen jetzt diese besondere Möglichkeit erhalten, wieder ins Arbeitsleben zurückkehren zu können – und das möglichst dauerhaft. Denn das ist die Voraussetzung dafür, um mit der späteren Rente finanziell gut abgesichert zu sein“, so die Vorstandsvorsitzende Helga Schwitzer.
Das Programm INN3plus ist bereits das dritte Modellvorhaben des niedersächsischen Rentenversicherers, das eine Förderzusage im Bundesförderprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ erhält. Die drei Projekte werden mit einem Fördervolumen von mehr als vier Millionen Euro unterstützt; zwei weitere Anträge des Rentenversicherers stehen noch aus. Finanziert werden sie vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Für innovative Projekte in diesem Programm stellt der Bund bis 2026 insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung.
Nr. 14/19