Vertreterversammlung: Professor Michael Sommer stellt Ergebnisse der jüngsten Bevölkerungsumfrage vor / Helga Schwitzer: „Rentenversicherung ist finanziell gut aufgestellt, Medienberichte verunsichern die Menschen“
Der druckfrische Rentenbescheid bringt Aufschluss: Ab Juli erfahren Neurentnerinnen und Neurentner, ob sie einen Anspruch auf die Grundrente haben. „Sechs Prozent von ihnen, davon gehen wir aus, werden einen solchen Zuschlag erhalten – im Schnitt 75 Euro. Aber die Erwartungen vieler Menschen sind deutlich höher“, gab Professor Michael Sommer jetzt in der Vertreterversammlung in Braunschweig zu bedenken. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover bezog sich dabei auf eine repräsentative Bevölkerungsumfrage, die sich auch mit Fragen der Grundrente beschäftigt.
Fast jeder vierte Befragte rechnet demnach damit, jetzt oder später eine Grundrente zu erhalten. Mehr als die Hälfte von ihnen kalkuliert mit einem Betrag zwischen 100 und 300 Euro. „Die Ergebnisse dieser Befragung zeigen, dass die Deutsche Rentenversicherung richtigliegt, wenn sie realistische Erwartungen an die Grundrente vermitteln will“, erklärte Professor Sommer vor den Delegierten.
Die Umfrage zeigt auch: Die gesetzliche Rente wird immer beliebter. Für 71 Prozent der Menschen sei sie inzwischen die ideale Form der Altersvorsorge, sagte der Vorstandsvorsitzende. Mehr Zustimmung erhalte nur die eigene Immobilie. Punkten könne die Deutsche Rentenversicherung zudem in Vertrauensfragen. Nahezu drei Viertel der Befragten bescheinigten ihr, ein verlässlicher Partner zu sein. Jeder Dritte vertraue ihr sogar in hohem Maße, so Professor Sommer.
Die guten Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage kommen nicht von ungefähr, ist sich Helga Schwitzer sicher. Denn auch in der Corona-Pandemie habe die Deutsche Rentenversicherung bewiesen, wie krisenfest sie aufgestellt ist: mit einer weiterhin stabilen Haushaltslage. Das habe die aktuelle Finanzschätzung für die Rentenversicherung ergeben, so die alternierende Vorstandsvorsitzende.
Besonders die eigenen Geldreserven – geschätzt 35,1 Milliarden Euro zum Jahresende – stellten die Leistungsfähigkeit auch in der Pandemie sicher. Sie sorgten dafür, dass der Beitragssatz bis 2022 stabil bei 18,6 Prozent bleiben könne und bis 2025 die 20-Prozent-Marke nicht überschreite. Bis dahin solle auch die Haltelinie für das Netto-Rentenniveau von 48 Prozent nicht unterschritten werden.
„Die tatsächliche und auch die prognostizierte Entwicklung der Rentenfinanzen sind besser, als oftmals dargestellt“, so das Fazit von Schwitzer. „Einzelne Medien verunsichern mit ihren Schlagzeilen die Menschen und bringen so das System der gesetzlichen Rentenversicherung in Misskredit. Fakt ist aber: Die Rentenversicherung wird auch in den nächsten Jahren stabil aufgestellt sein“, betonte sie.
Die Vertreterversammlung ist das oberste Selbstverwaltungsgremium der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Die 30 ehrenamtlichen Delegierten werden jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gewählt und entscheiden regelmäßig über den zweitgrößten öffentlichen Haushalt in Niedersachsen.
Nr. 15/21
Rede des Vorstandsvorsitzenden Prof. Michael Sommer
Präsentation zum Redebeitrag der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Helga Schwitzer