263 Millionen Euro mehr wird die Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg im laufenden Jahr an ihre Rentnerinnen und Rentner in Berlin und Brandenburg überweisen. Das ergab eine erste vorläufige Berechnung dieses Trägers der gesetzlichen Rentenversicherung auf Grundlage der angekündigten Rentenerhöhung ab dem 1. Juli. „West-Rentenpunkte“ sollen ab Juli 36,02 Euro oder 5,35 Prozent mehr als bisher wert sein, „Ost-Rentenpunkte“ 35,52 Euro oder 6,12 Prozent mehr.
Die Unterscheidung in Ost und West ist bei der Berechnung der gesetzlichen Rentenzahlungen nur noch zwei Jahre von Bedeutung. An den bisherigen „Rentenbiografien“ und den Rentenkonten ändert sich natürlich nichts. Bislang erworbene Rentenpunkte bleiben bestehen, ob nun Ost oder West, einschließlich der Hochwertung der Rentenpunkte Ost.
„Mehr als 30 Jahre nach der Wende sind Wirtschaft und Arbeitsmarkt zusammengewachsen“, sagt Christian Hoßbach, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. „Rentenversicherungskonten sind so individuell wie die Menschen, zu denen sie gehören. Wir haben gerade in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hunderttausende von Erwerbstätigen und hunderttausende von Altersrenten-Beziehenden, die sowohl Rentenpunkte Ost als auch Rentenpunkte West gesammelt haben – weil sich ihr Berufsleben nicht ausschließlich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR bzw. der alten Bundesrepublik inklusive West-Berlins abgespielt hat“, sagt Hoßbach.
Je nach Anzahl der Ost- und West-Rentenpunkte fällt die Erhöhung unterschiedlich aus. Dies wird auch dadurch deutlich, dass die eingangs bezifferten voraussichtlichen Mehrausgaben dieses Rentenversicherungsträgers zu 53 Prozent auf die Erhöhung von „West-Renten“ und nur zu 47 Prozent auf die Erhöhung von „Ost-Renten“ entfallen – obwohl nur 33 Prozent der Rentnerinnen und Rentner im alten Bundesgebiet und West-Berlin leben. Ganz offenbar genießen viele Menschen ihren Lebensabend in der früheren DDR mit einer Rente, die sie sich jedenfalls zum Teil im früheren West-Berlin oder der früheren Bundesrepublik „erarbeitet“ haben. „Die heutige Rentnergeneration hat mit dem Fall der Mauer und der Wende häufig berufliche Umbrüche in ihren Leben gehabt“, so Hoßbach weiter. „Da ist es beruhigend, mit uns einen starken Partner an der Seite zu haben, der regelmäßig und pünktlich Rentenzahlungen leistet und diese regelmäßig erhöht.“
Die Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg kann keine Aussagen zu den zu erwartenden Erhöhungen in absoluten Zahlen treffen. So hat sie im letzten Jahr zwar knapp 171.000 Altersrenten in einer durchschnittlichen Höhe von 1.068 Euro an Rentnerinnen und Rentner in den alten Bundesländern, vor allem aber im früheren West-Berlin überwiesen, und knapp 349.000 über durchschnittlich 857 Euro an Rentnerinnen und Rentner in den neuen Bundesländern und dem Ostteil Berlins. Allerdings könne auch für diese Durchschnittsfälle nicht einfach von einer durchschnittlichen Steigerung von 57 Euro für West- und 52 Euro für Ost-Rentner ausgegangen werden – weil fast immer Ost- und West-Punkte enthalten sind, die unterschiedlich stark erhöht werden.
Die Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg zahlt monatliche Renten an rund 800.000 Empfängerinnen und Empfänger – und damit an knapp die Hälfte der Rentnerinnen und Rentner in diesen beiden Bundesländern.