Die Herausforderung war groß, doch sie wurde gemeistert: Bis Ende 2022 musste die Deutsche Rentenversicherung für deutschlandweit über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner überprüfen, ob und wenn ja in welcher Höhe sie Anspruch auf einen Grundrenten-Zuschlag hatten. Vom oft verkürzt „Grundrente“ genannten Zuschlag profitieren Menschen, die auf 33 oder mehr Versicherungsjahre kommen, aber nur ein unterdurchschnittliches Arbeitseinkommen hatten. Jetzt sind genauere Auswertungen möglich, welche Menschen davon wie deutlich profitiert haben, etwa nach Geschlecht und nach Bundesland.
Mit Blick auf Berlin und Brandenburg zeigt sich dabei, dass von den Bezieherinnen und Beziehern einer Altersrente in Brandenburg 6,1 Prozent einen Grundrentenzuschlag bekommen, im früheren Westteil Berlins 3,9 und im früheren Ost-Berlin 3,7 (Bundesdurchschnitt: 5,1 Prozent). Am häufigsten profitieren Rentnerinnen mit Wohnsitz Brandenburg – 7,3 Prozent von ihnen bekommen einen Zuschlag. Zum Vergleich: nur 1,9 Prozent der männlichen Rentner im früheren West-Berlin bekommen diesen Zuschlag – eine der niedrigsten Quoten in Deutschland.
Mal über, mal unter dem Bundes-Durchschnitt
Interessant ist auch die durchschnittliche Höhe dieses individuell berechneten Zuschlags. Bei der Altersrente liegt er deutschlandweit bei monatlich 89,24 Euro (brutto, 91,98 Euro für Frauen, 80,33 Euro für Männer). Während in Brandenburg die Frauen den höheren Zuschlag bekommen (79,16 Euro vs. 62,26 Euro), sind es in Berlin die Männer (Ost: 73,59 Euro vs. 80,76 Euro, West: 86,53 Euro vs. 92,87 Euro).
"Wir sichern Generationen. Deshalb zeigen sich in den Zahlen immer noch die Folgen der Teilung Berlins und Deutschlands“, so Sylvia Dünn, Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. „Weil Erwerbsbiografien in der früheren DDR oft ungebrochen waren, haben mehr Menschen, vor allem mehr Frauen aus Brandenburg und dem früheren Ost-Berlin die für den Grundrenten-Zuschlag nötigen 33 Versicherungsjahre.“