Der Trend zur Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen setzt sich fort. So erhielten trotz Pandemie 2020 rund 10.500 Versicherte aus Berlin und Brandenburg eine Rehabilitationsleistung wegen dieses Krankheitsbilds. Häufigster Grund für eine Reha blieben Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Dabei werden die Rehabilitanden immer älter.
Versicherte mit Wohnsitz in Berlin und Brandenburg schlossen 2020 eine so genannte Leistung zur medizinischen Rehabilitation in 60.857 Fällen ab. Eine „Reha-Blitzlicht“ genannte Zusammenstellung der Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg ermöglicht interessante Einblicke über die Gründe, die Alters-, Diagnosen- und Branchenverteilung. Auch Unterschiede zwischen Berliner und Brandenburger Rehabilitanden werden beleuchtet. Ein Mehrjahresvergleich macht deutlich, was sich geändert hat und was gleich blieb.
„Die Arbeitswelt verändert sich, die Gesellschaft altert, aber eines hat sich nicht verändert: Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Versicherten möglichst lange berufstätig sind und bleiben, in ihrem Beruf oder, wenn das nicht mehr geht, in einem anderen, der zu ihren Wünschen und Möglichkeiten passt. Bei uns gilt: Rehabilitation vor Rente. Wir zahlen auch eine Erwerbsminderungsrente, aber das möchten wir erst tun, wenn eine Rehabilitation nicht zum Erfolg führen kann. Das ist uns ein Herzensanliegen, auch weil wir wissen, dass ein Beruf mehr ist als bloßes Geldverdienen“, sagt Sylvia Dünn, Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. „Wir bieten allen Versicherten, die einen Bedarf an Rehabilitation haben, diese an.“
Etwa eine Million Menschen erfährt jedes Jahr, dass ihr Körper und/oder ihre Psyche nicht mehr den Belastungen am Arbeitsplatz gewachsen ist, oder dass gesundheitliche Probleme ihre berufliche Neuorientierung erforderlich macht. Eine Rehabilitationsleistung der Rentenversicherung steigert die Chancen dieser Menschen erheblich. Ziel jeder Reha ist, dass sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren oder, wenn das aus medizinischen Gründen nicht mehr geht, in einen anderen Beruf wechseln können. Sie kann sich im Einzelfall von einer medizinischen Leistung über die Umschulung bis hin zur Hilfe bei der Wiedereingliederung ins Erwerbsleben erstrecken.