Deutsche Rentenversicherung

Vertreterversammlung tagt in Hildesheim

Datum: 17.06.2025

Vorstandsvorsitzender Christoph Meinecke:

„Stabile Rentenversicherung braucht verlässliche Finanzierung!“

 

Gestiegene Löhne und Gehälter spiegeln sich auch in der Zwischenbilanz wider: Die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover hat von Januar bis Mai dieses Jahres rund 5,9 Milliarden Euro an Beiträgen verzeichnet. „Damit sind diese Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um gut 11 Prozent gestiegen“, sagte Christoph Meinecke, Vorstandsvorsitzender des niedersächsischen Rentenversicherers in der Vertreterversammlung in Hildesheim. Die Zahlen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Rentenversicherung in den nächsten Jahren vor hohen Belastungen stehen werde. „Mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge werden die Beitragseinnahmen künftig weniger steigen als die Rentenausgaben“, so der Arbeitgebervertreter.

 

Der Vorstandsvorsitzende ging in seiner Rede auf die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag beschriebenen Rentenpläne ein. Demnach soll das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent gehalten werden. „Eine stabile Rentenversicherung braucht auch eine verlässliche Finanzierung“, sagte Meinecke. „Deshalb muss die Bundesregierung hier Wort halten und die Mehrausgaben wie angekündigt aus Steuermitteln finanzieren!“, forderte er. Das gelte auch für die geplante Ausweitung der Mütterrente. 

 

Selbstständige, Beamte, Abgeordnete

Wie steht es um die künftige Absicherung von Selbstständigen? Von den derzeit rund 3,7 Millionen hauptberuflich Selbstständigen seien rund 330.000 in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert, rund 1,15 Millionen in berufsständischen Versorgungswerken und in der Landwirtschaftlichen Alterskasse, sagte Christian Förster, stellvertretender Leiter des Grundsatzreferats Versicherung/Rente. Eine obligatorische Alterssicherung für die bislang nicht einbezogenen Selbstständigen, wie sie im Koalitionsvertrag angekündigt werde, sieht er dringend geboten. „Altersarmut unter Selbstständigen ist ein größer werdendes Problem. Hier muss die Politik die richtigen Weichen stellen. Denn wir wissen: Wer nicht ausreichend vorsorgt, kann im Alter in finanzielle Schwierigkeiten geraten.“

 

Die Frage, ob auch Beamte und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden sollten, betrachtete Förster differenzierter: Sicher würde sich so der Personenkreis der Einzahlenden vergrößern, aber eine Umstellung würde sich über 40 bis 50 Jahre erstrecken. Und hohe Einzahlungen begründeten am Ende des Berufslebens auch hohe Ansprüche aus dem System. Das gelte ebenso für die Abgeordneten in Bundes- und Länderparlamenten, deren Anzahl mit rund 2.500 aber überschaubar sei und damit weniger ins Gewicht falle.

 

Meinecke: „Reha-Kliniken sind gut ausgelastet“

Der Vorstandsvorsitzende Christoph Meinecke sprach zudem über die Situation der vier eigenen Rehakliniken, die der Rentenversicherer in Niedersachsen betreibt. Nachdem seit fast zwei Jahren das Trio-Gesetz mit dem deutlich gestärkten Wunsch- und Wahlrecht gelte, könnten die Rehakliniken beste Bilanzen vorweisen. Ob das Rehazentrum Oberharz, das Rehazentrum Bad Eilsen, das Reha-Zentrum Bad Pyrmont oder die Klinik Teutoburger Wald: „Unsere Rehakliniken sind gut ausgelastet“, freute sich der Arbeitgebervertreter über die Ergebnisse. Die modernen Angebote und Therapien unterstützen die Versicherten dabei, wieder körperlich fit zu werden und möglichst gesund bis zum Rentenalter im Arbeitsleben zu bleiben – und das nutzten inzwischen auch immer mehr Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet.

 

Die Vertreterversammlung ist das oberste Selbstverwaltungsorgan der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Die 30 ehrenamtlichen Delegierten werden zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gewählt und entscheiden regelmäßig über den zweitgrößten öffentlichen Haushalt in Niedersachsen. Die Veranstaltung stand unter dem Vorsitz von Gabriele Trittel als Vertreterin der Versicherten.  

Nr. 7/2025

Weitere Informationen zur Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover

Die Vorsitzende der Vertreterversammlung, Gabriele Trittel, begrüßte die Delegierten.Die Vorsitzende der Vertreterversammlung, Gabriele Trittel, begrüßte die Delegierten. Daneben: Dr. Andreas Bierich, Stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung.