Vertreterversammlung verabschiedet Haushalt 2026
Datum: 04.12.2025
Rentenversicherer kann mit rund 18,8 Milliarden Euro planen
Das Budget fürs kommende Jahr steht fest: Rund 18,8 Milliarden Euro wird die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover im Jahr 2026 zur Verfügung haben – vor allem für Rentenzahlungen und Rehabilitationen. Das hat die Vertreterversammlung des niedersächsischen Rentenversicherers heute bei ihrem Treffen in Laatzen beschlossen. Unter dem Vorsitz des Arbeitgebervertreters Dr. Andreas Bierich verabschiedete das Parlament den zweitgrößten Haushalt einer öffentlichen Institution in Niedersachsen nach dem des Landes Niedersachsen.
Der Etat des Rentenversicherers steigt im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent. Mit 13,9 Milliarden Euro bilden die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung den größten Posten bei den Einnahmen. Hinzu kommen Bundeszuschüsse in Höhe von rund 4,2 Milliarden Euro. Mit diesem Geld werden gesellschaftspolitische Aufgaben der gesetzlichen Rentenversicherung finanziert, die nicht durch Beiträge abgedeckt sind.
Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem die Rentenzahlungen zu Buche: Geschätzt rund 16,7 Milliarden Euro wird das Haus im nächsten Jahr dafür zahlen. Mit rund 1,4 Milliarden Euro beteiligt sich der Rentenversicherer zudem an der Krankenversicherung der Rentner. Daneben sieht der Haushalt mehr als 420 Millionen Euro für die sogenannte Teilhabe am Arbeitsleben vor: also für Präventionen, medizinische und berufliche Rehabilitationen und die Nachsorge.
Finanzielle Lage des Rentenversicherers
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, Rolf Behrens, gab den ehrenamtlichen Delegierten einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben in diesem Jahr. „Bis einschließlich Oktober hat der niedersächsische Rentenversicherer fast 11 Milliarden Euro über Pflichtbeiträge aus Erwerbstätigkeit eingenommen – das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 12 Prozent“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Behrens. Hier wirkten sich die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Lohnentwicklung aus.
Für denselben Zeitraum verzeichnet der Rentenversicherer aber auch gestiegene Ausgaben: für höhere Renten und die Leistungen zur Teilhabe. So finanzierte das Haus medizinische und berufliche Rehabilitationen sowie Leistungen zur Prävention und Nachsorge seit Anfang des Jahres mit mehr als 316 Millionen Euro. „Das entspricht einem Anstieg von 6,6 Prozent“, so Behrens.
Rentenpolitische Vorhaben der Bundesregierung
Einen Überblick über aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung gab Lars-Uwe Rotzal. So solle mit dem Rentenpaket 2025 das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent stabil gehalten werden. Wie der Rentenexperte aus dem Grundsatzbereich der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover berichtete, ergäben sich damit für heutige wie auch künftige Rentnerinnen und Rentner Verbesserungen, weil der Rentenwert auch nach 2031 dauerhaft höher sei. Zudem sei geplant, mit der Mütterrente III die Kindererziehungszeit für vor 1992 geborene Kinder auf bis zu 36 Monate auszuweiten. Auch solle die Untergrenze der Nachhaltigkeitsrücklage von 0,2 auf 0,3 Monatsausgaben angehoben werden.
Ein Beschluss aus dem Koalitionsvertrag sei die „Aktivrente“ – „ein Steuerbonus, der keine zusätzliche Rentenart ist“, stellte Rotzal klar. „Das Gesetz soll finanzielle Anreize schaffen fürs Weiterarbeiten nach der Regelaltersgrenze.“ Eine staatlich geförderte kapitalgedeckte Altersvorsorge plane der Gesetzgeber zudem mit der „Frühstartrente“ für jedes Kind zwischen sechs und 18 Jahren. Aktuell noch völlig offen sei, wann und in welcher Form Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden sollen.
Die Vertreterversammlung ist das oberste Selbstverwaltungsorgan der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Ihr gehören je 15 gewählte Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten und der Arbeitgeber an. Die ehrenamtlichen Delegierten beschließen die Satzung, wählen die Mitglieder des Vorstands, verabschieden den Haushaltsplan, nehmen die Jahresrechnung ab und wählen auf Vorschlag des Vorstands die Mitglieder der Geschäftsführung.
Nr. 13/25
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