Deutsche Rentenversicherung

Gross zu aktuellen Entwicklungen bei der Deutschen Rentenversicherung Bund

Datum: 04.12.2019

Direktorin Brigitte Gross gab in der heute in Berlin tagenden Vertreterversammlung einen Überblick über aktuelle Entwicklungen bei der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Entwicklung bei den Rentenanträgen
„Die Anzahl der Rentenneuanträge ist bis Oktober dieses Jahres um rund 3,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen“, sagte Gross. Darin enthalten seien auch die Anträge auf die Altersrente ab 63 für besonders langjährig Versicherte mit 45 Versicherungsjahren. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Anträge in diesem Bereich um etwas mehr als ein Prozent gestiegen. Deutlich stärker angestiegen seien die Antragszahlen bei der Altersrente für langjährig Versicherte mit 35 Versicherungsjahren. Hier gebe es verglichen zum Vorjahr einen Anstieg um rund fünf Prozent, die Anzahl der beantragten Regelaltersrenten habe sich sogar um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht.

Umsetzung der Grundrente
Gross machte deutlich, dass nach einer ersten Einschätzung die Umsetzung der in der Koalition vereinbarten Neuregelungen zur Grundrente hohe Anforderungen an die Rentenversicherung stelle – einerseits durch die Einbeziehung des Rentenbestandes und andererseits durch die vorgesehene
Einkommensanrechnung. Erforderlich sei hier ein gut funktionierendes Datenaustauschverfahren mit der Finanzverwaltung, so Gross.

Entwicklungen bei der Flexirente
Bei der Flexirente bestehe nach den Worten von Gross immer noch erheblicher Beratungsbedarf. Die Flexirente bezieht sich auf einen flexiblen Hinzuverdienst neben einer vorgezogenen Altersrente oder einer Rente wegen Erwerbsminderung. Wird der jährliche Hinzuverdienst von 6.300 Euro überschritten, erhalten Betroffene eine Teilrente. Jährlich zum 1. Juli erfolgt eine Prüfung des Vorjahreseinkommens sowie eine Prognose aufgrund des tatsächlichen Hinzuverdienstes. Gross wies darauf hin, dass damit für die Rentenversicherung ein enormer Arbeitsaufwand verbunden sei. Die Deutsche Rentenversicherung Bund habe deshalb dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales diesbezüglich Vorschläge vorgelegt.

Betriebsprüfdienst
Gross zufolge fanden bei der Deutschen Rentenversicherung Bund 2019 bislang rund 327.000 Betriebsprüfungen statt. Auf Grundlage dieser Prüfungen seien rund 75.000 Beitragsbescheide erstellt worden, mit denen Beiträge und Säumniszuschläge von rund 464 Millionen Euro nacherhoben wurden.