Die Rehabilitation der Rentenversicherung und ihre große gesellschaftliche Bedeutung gerade in der Corona-Pandemie stand im Mittelpunkt des Berichts von Hans-Werner Veen, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, an die heute als Onlinekonferenz stattfindende Vertreterversammlung.
Die Rehabilitation – ein wichtiges Plus für die Gesellschaft
„Durch interdisziplinäre Therapiemöglichkeiten im Rahmen der Rehabilitation, die immer individueller zugeschnitten werden können, erlangen viele Menschen mehr Selbstständigkeit, mehr Teilhabe und eine bessere Gesundheit“, so Veen. Ziel der Rehabilitation sei es, den „Return to Work“ zu erreichen, also es den Menschen wieder zu ermöglichen, am Erwerbsleben teilzunehmen. Dies führe zu einem höheren Selbstwertgefühl für die betroffene Person und einem besser funktionierenden Miteinander für die Gesellschaft. Auch hätte nicht nur die Sozialversicherung mehr Beitragszahlende, auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verfügten über mehr der dringend benötigten Fach- und Nachwuchskräfte.
Rehabilitation auch in Corona-Zeiten
Auch während der Corona-Pandemie sei es gelungen, dringend benötigte Rehabilitations- und Präventionsleistungen weiterhin anzubieten. Dies sei möglich geworden, da die Kliniken in kurzer Zeit sehr flexibel ihre Hygiene- und Therapiekonzepte an die Pandemiebedingungen angepasst und so den Betrieb aufrechterhalten hätten.
Post-Covid-Reha als neues Angebot der Rentenversicherung
Auch Menschen, die eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht und Funktionseinschränkungen hätten, könne man bereits zielgerichtet helfen. Beeinträchtigt sein könne vor allem die Lungenfunktion nach einer COVID-19-Erkrankung, aber auch andere Bereiche wie das Nervensystem, das Herz-Kreislaufsystem oder die Psyche könnten betroffen sein. Die Folgen reichten von der Beeinträchtigung bei Alltagsaktivitäten bis hin zur Gefährdung der Erwerbsfähigkeit. Zur Behandlung der Folgen einer Covid -19 Erkrankung halte die Rentenversicherung Angebote in Reha-Kliniken mit spezifischen Long-Covid Konzepten vor, so Veen.
Finanzielle Unterstützung für die Reha-Einrichtungen in Corona-Zeiten
Dank der finanziellen Unterstützung durch die Rentenversicherung im Rahmen des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes (kurz: SodEG) sei es nach Veens Worten gelungen, vor allem die von Minderbelegung besonders stark betroffenen medizinischen Reha-Einrichtungen zu unterstützen. Bisher seien rund 320 Millionen Euro von der Deutsche Rentenversicherung Bund von März 2020 bis zum ersten Quartal dieses Jahres an mehr als 430 soziale Einrichtungen geleistet worden.
„Heilende Architektur“ als wichtiger Leitsatz für bauliche Weiterentwicklung der Reha-Zentren
Langfristig wolle man nicht nur sich verändernden Indikationen gerecht werden, sondern auch die Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund baulich zukunftsfest gestalten. In diesem Zusammenhang verwies Veen auf den planerischen Ansatz der „Heilenden Architektur“, den man unterstützend nutzen wolle, um das Wohlbefinden von Personal sowie der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden gleichermaßen zu erhöhen. Eine solche Architektur geht davon aus, dass der Ausblick, die Lichtverhältnisse, die farbliche Gestaltung, aber auch die Übersichtlichkeit und Möglichkeiten zur Geselligkeit maßgeblich Einfluss auf den Heilungsprozess haben - und auch auf die Verweildauer der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in der Rehabilitation.