Berlin, 1. Dezember 2021
„Rund 165 Milliarden Euro umfasst das Gesamtvolumen des Haushaltsplans der Deutschen Rentenversicherung Bund für 2022“, sagte Christian Amsinck, Vorsitzender des Vorstands in seinem Bericht an die heute in virtueller Form stattfindende Vertreterversammlung.
Finanzsituation der Rentenversicherung stabil
„Die Beitragseinnahmen entwickelten sich trotz der Pandemie erstaunlich robust und positiv“, betonte Christian Amsinck. Bereits seit 2018 liegt der Beitragssatz stabil bei 18,6 Prozent und wird voraussichtlich auch im Jahr 2022 so bleiben. „Wenn bis zum nächsten Frühjahr keine unvorhergesehenen Störungen eintreten, dürfen unsere Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2022 wieder mit einer Erhöhung der Rente rechnen“, stellte Amsinck in Aussicht.
Anhebung der Mindestrücklage gefordert
„Angesichts der für die nächsten Jahre geschätzten Abschmelzung der Nachhaltigkeitsrücklage muss der Gesetzgeber jetzt dringend handeln“, betonte Amsinck. Er forderte, die Mindestrücklage auf mindestens 0,3 Monatsausgaben zu erhöhen und die vorgesehenen Zahlungen des Bundes an die Rentenversicherung vorzuziehen.
Umsetzung des Grundrentenzuschlags bleibt sehr aufwendig
Rund 2,24 Milliarden Euro für Verwaltungskosten sind im Haushaltsplan für 2022 eingeplant. „Für die Ermittlung und Auszahlung der Grundrentenzuschläge werden allein für die Deutsche Rentenversicherung Bund für das Jahr 2022 Verwaltungskosten in Höhe von rund 150 Millionen Euro anfallen“, erläuterte Amsinck. Trotz hohem IT-Einsatz bleibe die Umsetzung des Grundrentenzuschlags für die Rentenversicherung sehr aufwändig.
Rentenversicherung reagiert auf sinkende Zahl von Mitarbeitenden
Ein großer Teil der Mitarbeitenden der Deutschen Rentenversicherung Bund werde in naher Zukunft altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden, so Amsinck. Mit verstärkten Ausbildungskapazitäten und entsprechend höheren Einstellungszahlen bereite sich die Rentenversicherung auf diesen Demografie-Effekt vor. Von 2017 bis heute habe sich die Anzahl der Auszubildenden und Studierenden in der Hauptverwaltung fast verdreifacht. „Wir sind damit auch weiterhin der größte Ausbildungsbetrieb Berlins“, betonte Amsinck.
Digitalisierung ausbauen – Kundenservice verbessern
Um ihren Aufgaben auch künftig gerecht werden zu können und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, modernisiere die Deutsche Rentenversicherung ihre IT. Wo es möglich sei, sollen Prozesse noch stärker automatisiert werden, etwa mit dem Projekt rvEvolution. Damit soll auch der Kundenservice verbessert und der Kontakt zur Rentenversicherung mit digitalen Angeboten vereinfacht werden, so Amsinck.
100 Jahre Ruhrstraße: Umfangreiche Modernisierung geplant
Die Rentenversicherung nehme ihre Verantwortung als Eigentümerin ihrer denkmalgeschützten Bauten bewusst wahr, betonte er im Hinblick auf den 100. Geburtstag des Dienstgebäudes an der Ruhrstraße in Berlin-Wilmersdorf. In dem Gebäude seien in den nächsten Jahren umfangreiche Modernisierungen geplant. „Durch die Nutzung räumlicher Potenziale wird die Anzahl der nutzbaren Arbeitsplätze künftig erhöht und damit die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit verbessert“, so Amsinck. „Es herrscht große Vorfreude auf das Neue, ohne das Alte, das Bewährte zu verdrängen“, so Christian Amsinck.
Die vollständige Rede von Christian Amsinck steht Ihnen unter nachfolgendem Link zur Verfügung: Redebeitrag von Christian Amsinck