Quelle:Bianca Grotheer, Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen
Unter dem Aspekt steigender Altersarmut hat die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Oldenburg-Bremen mit der Bundestagsabgeordneten für Bremen und Bremerhaven, Bettina Hornhues (CDU), über die zukünftigen Herausforderungen besonders an die Rentenversicherung diskutiert.Vorstandsvorsitzender Cornelius Neumann-Redlin wies darauf hin, dass trotz der hohen Rentenanpassung im Juli bei gleichbleibenden Beitragssatz die Alterssicherung an die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – Demographie, Veränderungen in der Arbeitswelt, Zuwanderung – angepasst werden muss. „Zukünftige Altersarmut kann aber nicht von der gesetzlichen Rentenversicherung allein gelöst werden, sondern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Drei-Säulen-Ansatz (gesetzliche Rente/private und betriebliche Vorsorge) sorgt für eine Belastungsverteilung auf alle Beteiligten - Beitragszahler, Leistungsempfänger und Staat - und muss deshalb weiterentwickelt werden“, betonte er. Der Einführung neuer kapitalgedeckter Vorsorge in staatlicher Hand – Stichwort „Deutschlandrente“ – erteilte er eine Absage: „Die aktuelle Situation beweist die Stärke des Umlageverfahrens – warum sollte der Staat im derzeitigen Umfeld neue kapitalgedeckte Systeme aufbauen?“
Bettina Hornhues (CDU) machte deutlich, dass die Altersrente weiterhin die wichtigste Säule der Alterssicherung bleibt: „Für eine zukünftig ausreichende Altersrente ist es zwingend notwendig, die betriebliche Altersvorsorge der Beschäftigten zu einem gemeinsamen Projekt von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu entwickeln.
Es müssen für beide Seiten Anreize geschaffen werden. Außerdem müssen die Arbeitgeber erkennen, dass eine betriebliche Altersvorsorge heutzutage ein bedeutender Faktor der Fachkräftebindung ist.“
Geschäftsführer Peter-Oliver Weber machte deutlich, dass aktuell lediglich 3 Prozent der über 65-Jährigen Grundsicherung beziehen. Obwohl der Gesetzgeber bei den Erwerbsminderungsrenten das Niveau angehoben hat, sind dort rund 14 Prozent auf Grundsicherung angewiesen. Das zeige einen weiteren Handlungsbedarf auf.
Die steigende Tendenz der Grundsicherungsempfänger in den letzten Jahren mache deutlich, dass Armut bei Rentenempfängern zunimmt. Dabei haben viele Grundsicherungsempfänger gebrochene Erwerbsbiografien, häufig weil in Zeiten der Selbständigkeit keine Beiträge entrichtet wurden. Als Weiterentwicklung hält die Deutsche Rentenversicherung hier gesetzliche Regelungen der nicht obligatorisch gesicherten Selbständigen für notwendig.
Bettina Hornhues und die DRV Oldenburg-Bremen begrüßen als Ergebnis des Gesprächs, dass das Thema einer sicheren Altersrente in den nächsten Monaten ein prägendes und wichtiges Thema für die politische Agenda bleiben wird.