Die Deutsche Rentenversicherung Bund saniert den Gebäudekomplex rund um ihr Stammhaus in Berlin-Wilmersdorf. Über dieses umfangreiche Bauvorhaben, den Aufbau weiterer innovativer LernLabs für die Ausbildung der Nachwuchskräfte und den baulichen Masterplan für die Sanierung der trägereigenen Reha-Zentren berichtet Jens Dirk Wohlfeil, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund für die Gruppe der Arbeitgeber, auf der heutigen Vertreterversammlung in München.
Die Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Bund in der Berliner Ruhrstraße und der Campus Hohenzollerndamm werden in den nächsten Jahren umfangreich saniert. „Politische Entwicklungen, der Denkmalschutz, regionale Gegebenheiten und natürlich der Wille und Anspruch, sich nachhaltig aufzustellen, machen das Vorhaben komplex“, betont Wohlfeil im Rahmen der ordentlichen Sitzung der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund am heutigen 10. Juni 2024 in München.
Großprojekt Modernisierung am Standort Ruhrstraße
Die Modernisierung erfolgt in zwei Abschnitten. Den Anfang machen das Yorck-Haus und der Verbindungsbau mit einer Bruttogeschossfläche von 33.000 Quadratmetern, die auch die Flächen der Wände und technischen Anlagen einschließt. Hierfür sind vier Jahre vorgesehen. Danach folgen die Gebäude Konstanzer Straße, das ehemalige Karteihaus und der ehemalige Sitz der Reichsversicherungsanstalt mit einer Bruttogeschossfläche von rund 100.000 Quadratmetern. Zusammen entspricht das einer Fläche von 19 Fußballfeldern. Sämtliche Büroflächen werden umgestaltet und bekommen ein zeitgemäßes Design. Hinzu kommen Projekt-, Besprechungs- und Pausenräume. Sie sollen neue Formen der Zusammenarbeit fördern.
Neugestaltet werden auch zentrale Bereiche: So entsteht im Verbindungsbau am Fehrbelliner Platz ein moderner, lichtdurchfluteter Eingangsbereich. Dahinter werden die Kantine und die Bibliothek eingerichtet, die dann auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Auskunfts- und Beratungsstelle soll hier ebenfalls ihren Platz finden, so dass am Fehrbelliner Platz ein zentraler Anlaufpunkt entsteht.
Denkmalschutz und Nachhaltigkeit als besondere Herausforderung
Bei der Sanierung gelten strenge Auflagen – etwa für das 100 Jahre alte Stammhaus oder das aus der NS-Zeit stammende Yorck-Haus. „Als Eigentümerin denkmalgeschützter Gebäude ist sich die Deutsche Rentenversicherung Bund ihrer Verantwortung bewusst. Im Zuge der Modernisierung nutzt sie die Gelegenheit, die historischen Gebäude neu zu gestalten und dabei Geschichte und Gegenwart auf denkmalgerechte Art und Weise miteinander zu verbinden“, sagt Wohlfeil. Der erste Spatenstich ist für September geplant. 2032 soll die Modernisierung beendet sein.
LernLabs: Moderne Lernumgebung für den Nachwuchs
Das erste LernLab wurde 2021 als Pilotprojekt am Fehrbelliner Platz eröffnet. Für die Nachwuchskräfte wurde ein Großraumbüro zu einer Multifunktionsfläche umgebaut. Hier befinden sich Unterrichtsräume, Einzelarbeitsplätze, Bereiche für Videokonferenzen, Gruppenarbeiten und Pausen. „Die neuen Lernlandschaften sind beliebt. Zudem fördern sie den Lernprozess und steigern die Qualität der Ausbildung“, so Wohlfeil. Bundesweit hat die Deutsche Rentenversicherung Bund deshalb weitere Flächen projektiert, die nun sukzessive eröffnet werden, zuletzt in Gera und Stralsund. Dort wurden im September 2023 bzw. März 2024 neue LernLabs eröffnet.
Masterplan für Modernisierung der Reha-Zentren
Modernes und nachhaltiges Bauen betrifft neben der Hauptverwaltung auch die Reha-Zentren. Hierfür wurde ein Baulicher Masterplan entwickelt, der im Mai 2020 vom Vorstand verabschiedet wurde. „Bei der Planung der Gebäude setzt er auf nachhaltiges Bauen, ein Betriebskonzept zur „Heilenden Architektur“ sowie Treibhausgasneutralität“, erläuterte Wohlfeil. Jede Klinik wurde dafür zusammen mit ihrem Umfeld in den Blick genommen, um – in Absprache mit lokalen Partnern – geeignete Maßnahmen für Umbau und Sanierung zu entwickeln.
Um die passende Anlagentechnik bestimmen zu können, wurden für die einzelnen Klinik-Standorte Energiestudien beauftragt. Nach dem Reha-Zentrum Mölln, wo die Bauarbeiten bereits begonnen haben, liegen bereits Ergebnisse für die Kliniken in Bad Nauheim und Bad Mergentheim vor. 13 weitere Studien sollen im Laufe dieses Jahres folgen und so die Planungen für eine nachhaltige Energieversorgung der Reha-Zentren voranbringen.
„Die Deutsche Rentenversicherung Bund verändert sich – und das auch optisch. Große Bauprojekte wie jenes in der Ruhrstraße, Modernisierungen innerhalb der Dienstgebäude und die nachhaltige Ausrichtung der Reha-Zentren unterstreichen auch visuell den Wandel hin zur modernen Verwaltung“, betont Wohlfeil.
Wohlfeils vollständiger Bericht an die Vertreterversammlung kann hier im Internet abgerufen werden.