Rauchen gefährdet die Gesundheit: Jährlich sterben nach Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums fast 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Wie neue Ansätze in der medizinischen Rehabilitation wirksam bei der Raucherentwöhnung unterstützen können, zeigt die Deutsche Rentenversicherung Bund anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.
Allein im Jahr 2023 gab die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) rund 3,5 Milliarden Euro für medizinische und berufliche Rehabilitationsmaßnahmen sowie für Präventionsleistungen aus und führte mehr als 441.000 medizinische Rehabilitationsleistungen durch. In 27 trägereigenen Reha-Zentren an 21 Standorten bietet sie medizinische Rehabilitationsleistungen für die verschiedensten Krankheitsbilder an.
Grundsätzlich werden in den Reha-Einrichtungen nur die Folgeerkrankungen des Tabakkonsums behandelt. Um die Gesundheit ihrer Patienten in besonderem Maße zu fördern, haben jedoch mehrere Kliniken der DRV-Bund zusätzlich eine gezielte Raucherentwöhnung etabliert. So sind die Klinik Hüttenbühl (Bad Dürrheim), die Klinik Schwarzwald (Schömberg) sowie die Klinik Utersum auf Föhr Mitglied im Programm „rauchfrei plus“ vom Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen e.V. (DNRfK). Mit „rauchfrei plus“ werden Angebote zum Rauchstopp auf der Basis eines rauchfreien Klinikumfelds nach internationalen Standards etabliert.
Reha-Einrichtungen der DRV Bund: Zertifizierung nach internationalen Standards
Je nach Grad der Implementierung der Global Standards können Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Rahmen des „rauchfrei plus“-Programms Zertifikate in Bronze, Silber oder die Mitgliedschaft im Global GOLD Forum erwerben. Die Standards umfassen verschiedene Kategorien, die von einem klaren Engagement der Führung zur Implementierung der Standards über evidenzbasierte Behandlungen bis zu betrieblichem Gesundheitsmanagement sowie Monitoring und Evaluation reichen. Die Kliniken Hüttenbühl, Schwarzwald und Utersum der DRV Bund konnten die Zertifizierung bereits erfolgreich abschließen und wurden von der DNRfK mit Silber zertifiziert bzw. befinden sich aktuell im Zertifizierungsprozess.
Rauchfreie Klinik: Entwöhnungsangebote für Patienten und Mitarbeitende
Um ein Zertifikat zu erhalten, müssen die Kliniken bestimmte Anforderungen erfüllen: So wird im Rahmen der Diagnostik der Tabakkonsum der Patienten erfasst. Patienten, die an der Raucherentwöhnung teilnehmen, werden durch das therapeutische Team gezielt beraten und begleitet, unter anderem mit Kurzberatungen zum Tabakkonsum, der Teilnahme an einem Nichtrauchertraining sowie bei Bedarf einer vollständigen Nikotinersatztherapie mit medikamentöser Unterstützung. Darüber hinaus vermitteln die Kliniken bei einem geplanten Rauchstopp eine Nachbetreuung. Um ein Ende des Tabakkonsums zu erleichtern, ist das Rauchen an den Kliniken weitestgehend untersagt. Auch Mitarbeitende haben die Möglichkeit, eine gezielte Raucherentwöhnung in Anspruch zu nehmen. Ziel ist es, eine ganzheitliche Hilfe bei der Überwindung der Entzugssymptome und professionelle Unterstützung zum Rauchstopp anzubieten, um Betroffenen dabei zu helfen, dauerhaft rauchfrei zu werden und damit einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln. Die Kliniken tragen damit dem Umstand Rechnung, dass trotz des Wissens um die Risiken rund 70 Prozent der Rauchenden nikotinabhängig sind und deshalb ihren Konsum auch bei bereits bestehenden Folgeerkrankungen wie COPD fortsetzen.
Medizinische Reha: Dauer und Kostenübernahme
Eine medizinische Rehabilitation hat das Ziel, die Patienten möglichst dauerhaft wieder ins Berufsleben zu integrieren. In der Regel dauert sie drei Wochen und kann stationär oder ambulant erfolgen. Die Kosten für die Behandlung, Verpflegung und Unterkunft sowie die Hin- und Rückreise übernimmt die Deutsche Rentenversicherung.
Wo kann man eine Reha beantragen?
Der Reha-Antrag kann hier im Internet heruntergeladen oder direkt online gestellt werden. Beigefügt werden muss eine medizinische Unterlage, zum Beispiel ein aktueller ärztlicher Befundbericht, ein fachärztliches Gutachten oder ein aktueller Krankenhausbericht.
Weitere Infos
- Kostenfreie Broschüren „Medizinische Rehabilitation: Wie sie Ihnen hilft“, „Mit Rehabilitation wieder fit für den Job“
- Infos zu Behandlungsspektrum, zur Qualität und weiteren Merkmalen der einzelnen Kliniken: meine-rehabilitation.de.
- Ein geeignetes Reha-Zentrum finden Betroffene unter: drv-reha.de.