Düsseldorf. Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte am Freitag (15. Juni) die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland in Düsseldorf. In seinem Grußwort an das 30-köpfige „Parlament“ des Rentenversicherers würdigte er unter anderem die Bedeutung dieses Selbstverwaltungsgremiums: „Mir war es wichtig hierher zu kommen. Mit mir haben Sie einen Politiker, der die Selbstverwaltung schätzt und hinter ihr steht“.
Dietmar Meder, Vorsitzender des Vorstandes, begann seinen Bericht mit einem Rückblick: „Mit dem diesjährigen ‘Tag der Selbstverwaltung‘ feierte am 18. Mai ein wichtiges Prinzip der Sozialversicherung Jubiläum: Vor 65 Jahren konnten Versicherte und Rentner in Sozialwahlen erstmals nach dem zweiten Weltkrieg darüber abstimmen, wer ihre Interessen in den Parlamenten der Sozialversicherung vertreten soll“.
Zur gegenwärtigen Finanzlage der allgemeinen Rentenversicherung erklärte Meder, dass diese weiterhin positiv sei. Für 2017 sei ein Einnahmenüberschuss von rund 500 Millionen Euro zu verzeichnen und die Nachhaltigkeitsrücklage sei um rund eine Milliarde auf 33,4 Milliarden Euro angewachsen. Voraussichtlich könne der allgemeine Beitragssatz zur Rentenversicherung im Jahr 2019 noch einmal um 0,1 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent reduziert werden und bis einschließlich 2022 stabil bleiben.
Im Hinblick auf die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen sprach der Vorstandsvorsitzende von einem beachtlichen Tempo, das Arbeitsminister Hubertus Heil vorgebe: Zwei Rentenpakete und ein umfassendes Rentenkonzept für die Zukunft wolle er noch in dieser Wahlperiode umsetzen beziehungsweise auf den Weg bringen. Spannend bleibe die Frage, wie die zusätzlichen Ausgaben finanziert werden sollen.
Im Anschluss berichtete Heinz Krumnack, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, über weitere Entwicklungen beim Düsseldorfer Rentenversicherungsträger. Er erklärte, dass sich die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre auch in den Zuwächsen der Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung und damit der Beitragszahler wiederspiegele. Im nunmehr neunten Jahr in Folge sei ihre Zahl gestiegen - auf derzeit fast 38 Millionen. „Und diese Entwicklung wird voraussichtlich anhalten“, so Krumnack.
Während die Zahl der Anträge auf medizinische Rehabilitation seit einigen Jahren stagniere, sei die Zahl der Erwerbsminderungsrentenbezieher seit 2010 um knapp 15 Prozent gestiegen. Vor allem habe sich die Zahl dieser Renten wegen psychischer Erkrankungen spürbar erhöht. Dazu erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung: „Vor diesem Hintergrund hat sich die Deutsche Rentenversicherung Rheinland im Rahmen des Förderprojekts ‘RehaPro‘ das Ziel gesetzt, insbesondere den durch psychische Erkrankungen bedingten Erwerbsminderungsrenten durch frühzeitigere, nachhaltigere und aktivere Intervention zu begegnen“.
Positives berichtete Heinz Krumnack über die Klinikkette der Deutschen Rentenversicherung: „Unsere sechs eigenen Rehakliniken sind sowohl betriebswirtschaftlich als auch hinsichtlich der maßgeblichen Qualitätskriterien gut aufgestellt und arbeiten wettbewerbsfähig“.