Deutsche Rentenversicherung

Vertreterversammlung, Bericht der Geschäftsführung

Datum: 15.12.2022 Rede von: Holger Baumann Anlass: Vertreterversammlung

ES GILT DAS GESPROCHENE WORT! 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

geschätzte Mitglieder der Vertreterversammlung und des Vorstands,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

Was war 2022 für ein Jahr für uns alle ... zum Jahresbeginn im Januar und Februar waren wir alle noch voller Zuversicht.

Niemand hat ein so dramatisches, schwieriges, herausforderndes Jahr mit einem schrecklichen Krieg in der Ukraine bei uns in Europa erwartet, mit Kriegsfolgen, die unseren Sozialstaat, unsere Wirtschaft und unser aller Leben verändert und schwer belastet haben.

Inflation, Lieferengpässe, Produktionsstörungen, Energiekrise, Energiepreisexplosionen, Tarifabschlüsse in seit Jahren unbekannter Höhe treffen uns alle und auch die Deutsche Rentenversicherung Rheinland. Die Auswirkungen auf die Deutsche Rentenversicherung Rheinland können Sie zum Teil im ausgelegten Unternehmensbericht nachlesen, den die Verwaltung  wie in jedem Jahr für die Dezember-Vertreterversammlung erstellt hat und der einen Überblick über die Aufgaben, Leistungen und Ergebnisse der Abteilungen, Referate und Bereiche der Deutschen Rentenversicherung Rheinland für den Zeitraum Oktober 2021 bis September 2022 vermittelt. Was die Zahlen, Daten und Fakten hierzu im Einzelnen betrifft, möchte ich Sie daher auf den Bericht verweisen.

In meinem Bericht der Geschäftsführung, den ich Ihnen auch im Namen von Karen Perk und Dirk Mentzner vortrage, möchte ich Ihnen aber vom großen Einsatz unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten, von Zusammenhalt und Einsatzbereitschaft, um Krisen und Herausforderungen zu bestehen.

Meine Damen und Herren,

auf die Deutsche Rentenversicherung Rheinland ist auch in größten Krisen Verlass,

unsere Versicherten, unsere Rentner und die Unternehmen im Rheinland können sicher sein, dass wir auch in Krisenzeiten unsere Leistungen selbstverständlich erbringen. Wir gehen gestärkt aus dem Krisenjahr 2022 hervor und gehen mit Selbstvertrauen auf unser Leistungsvermögen ins kommende Jahr. Dabei überschätzen wir unsere Leistungskraft nicht, denn die Krisen haben uns natürlich auch deutliche Grenzen und Defizite aufgezeigt. Wir wissen, woran wir im nächsten Jahr intensiv arbeiten müssen - wir haben mit Respekt und zum Teil auch Demut dazugelernt.

Bevor ich Sie nun zu den einzelnen Themen unseres Hauses auf den aktuellen Stand bringe, möchte ich den Dank an die Mitarbeitenden der Deutsche Rentenversicherung Rheinland von Frau Dr. Graf gerne aufgreifen und im Namen der gesamten Geschäftsführung der Deutsche Rentenversicherung Rheinland ebenfalls unseren Dank für die erbrachten Leistungen aussprechen.

Meine Damen und Herren,

Und ich möchte Ihnen - unserer Selbstverwaltung danken, dass Sie mit uns in diesem Krisenjahr intensiver - vor allem zeitintensiver - als je zuvor und sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben, uns unterstützt und beraten haben. Sehr geehrte Mitglieder des Vorstands - die Geschäftsführung dankt Ihnen für Ihren Einsatz, der für einige Vorstandsmitglieder weit über Ehrenamt hinausging - das war schon ein Teilzeit-Job, den Vorstandsmitglieder in diesem Jahr der Deutsche Rentenversicherung Rheinland zur Verfügung gestellt haben - das ist beeindruckend gelebtes Ehrenamt.

Herzlichen Dank dafür.

Damit meine Damen und Herren, komme ich zu der IT-Großstörung, die uns katastrophal getroffen hat.

IT-Großstörung

Der Komplett-Ausfall der Archivspeicherstruktur am Serverstandort Düsseldorf am 19. April 2022 hat insbesondere die Deutsche Rentenversicherung Rheinland und die Deutsche Rentenversicherung Westfalen schwer getroffen. So konnten in der Zeit vom 19. April bis zum 1. Mai 2022 keine Neuanträge und keine Bestandsanliegen aus den Bereichen Versicherung, Rente und Rehabilitation im Archiv von rvPuR bearbeitet werden.

Für die Deutsche Rentenversicherung Rheinland mit einer volldigitalen Sachbearbeitung bedeutete dies immense Einschränkung in der täglichen Arbeit sowie die Bildung eines erheblichen Bearbeitungsrückstands trotz sofortiger Einleitung vielfältiger Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.

Nachdem zum 31. Mai 2022 alle Nutzer der Fachabteilung wieder gleichzeitig Zugang zum System hatten, blieben jedoch weiterhin Einschränkungen mit Auswirkungen auf die Bearbeitungsgeschwindigkeit der Vorgänge bis Ende November dieses Jahres bestehen.

Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Seit November ist nun ein uneingeschränktes Arbeiten in allen digitalen Modulen der Sachbearbeitung wieder möglich.

Um den wachsenden Bearbeitungsrückständen entgegenzuwirken, haben Vorstand, Geschäftsführung und Abteilungsleitung ein maßgeschneidertes Überstundenpaket auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen haben die betroffenen Beschäftigten allein in den Monaten September und Oktober 2022 in über 12.500 Überstunden zusätzlich zur regulären Arbeitszeit einen beeindruckenden Beitrag dazu geleistet, die aufgelaufenen Bestände zu reduzieren, immer mit dem Ziel, den Belangen unserer Versicherten und Kunden trotz der technisch eingeschränkten Situation bestmöglich gerecht zu werden.

Daher gilt – wie eingangs erläutert – der ausdrückliche Dank der Geschäftsführung allen unseren Beschäftigten, die sich durch die IT-Großstörung einer erheblichen Mehrbelastung ausgesetzt sehen, sich aber dieser Herausforderung Tag für Tag mit großem Engagement stellen.

Grundrente

Neben und vor allem trotz der Großstörung gab es umfangreiche Gesetzänderungen, die abzuarbeiten waren. Gemeint ist vor allem das sogenannte Grundrentengesetz und der Grundrentenzuschlag, der fristgerecht bearbeitet werden muss. Hierzu gilt der Dank der Geschäftsführung ebenfalls den Mitarbeitenden der Deutsche Rentenversicherung Rheinland, die diese Mammutaufgabe erfolgreich bewältigt haben.

Denn in diesem Jahr hat die Deutsche Rentenversicherung Rheinland bis Ende Oktober planmäßig nach dem Grundrentengesetz rund 1,3 Millionen Bestandsrenten mit Rentenbeginn ab 1992 in fünf aufeinanderfolgenden Kohorten überprüft.

Die aus diesen Überprüfungen resultierenden Nacharbeiten werden in allen Vorgängen mit Inlandssachverhalten voraussichtlich bis Ende des Jahres ebenfalls erfolgreich abgeschlossen sein.

Bei Wohnsitz der Versicherten im Ausland ergibt sich durch die aufwändigere Einkommensermittlung eine längere Bearbeitungszeit, die auch vom Antwortverhalten der Berechtigten abhängig ist. Der Eingang der Antworten und die vollständige Bearbeitung der Vorgänge mit Auslandswohnsitz wird somit voraussichtlich noch bis in das Jahr 2023 andauern.

Über die Ergebnisse der Überprüfungen, sowie daraus resultierenden Auszahlungen wird die Geschäftsführung nach Abschluss aller Nacharbeiten der Prüfung der Bestandsrenten im Rahmen der Sommer-Vertreterversammlung 2023 umfassend berichten.

Personalsituation

Meine Damen und Herren,

all diese Aufgaben wurden trotz IT-Großstörung und einer weiterhin sehr schwierigen Personalsituation bewältigt.

Dies ist aus meiner Sicht aller Ehren wert.

Wie ich Ihnen im Rahmen der Sommer-Vertreterversammlung berichtet habe, fehlen bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland weiterhin rund 100 Mitarbeitende allein in den Sachbearbeitungsbereichen. Dazu kommen weitere zahlreiche Vakanzen in den anderen Abteilungen und Referaten, die nur schwer und mühsam nachbesetzt werden können. Solche Personalengpässe machen leider allen Rentenversicherungsträgern zunehmend zu schaffen - das ist eine besorgniserregende Entwicklung.

Hierbei möchte ich dankbar betonen, dass durch den Vorstand die Weichen für eine zukünftig besser werdende Personalsituation gestellt wurden. Die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten hin zum Maximum von jährlich knapp 100 Nachwuchskräften ist hierbei ein ganz wesentlicher Schlüssel. Wir können leider für die meisten Aufgaben keine hinreichend qualifizierten Fachkräfte vom allgemeinen Arbeitsmarkt gewinnen, sondern sind auf die eigene Ausbildung und Qualifizierung für die Sachbearbeitung angewiesen.

Auch die Schaffung von weiteren Stellen in der Abteilung Personal und Recht unserer früheren Abteilung Verwaltung, neue Stellen, die sich ausschließlich mit dem Thema Nachwuchskräftegewinnung, Nachwuchskräftebindung und Recruiting befassen, werden zukünftig ein wichtiger Mosaikstein sein, um hier nachhaltig eine bessere Situation zu erreichen. Im nächsten Jahr wird eine erfahrene, externe Personalmanagerin unser Team verstärken und neue Impulse setzen, um den Personalbereich zu stärken.

Leider gehört zur Wahrheit aber auch, dass uns im kommenden Jahr vermutlich wieder zu viele, hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte – hier meine ich speziell die Bachelor of Laws – auf eigenen Wunsch hin verlassen werden. Hier befindet sich die Deutsche Rentenversicherung Rheinland in einem ungleichen Wettbewerb mit Kommunen, Ministerien und sonstigen Behörden, die nahezu ausnahmslos alle verbeamten.

Die Frage der Verbeamtung wird schon vor Einreichung einer Bewerbung immer öfter gestellt und insbesondere für unsere Studierenden - also unsere Bachelor, unsere künftigen Sachbearbeiter - ist die Verbeamtung eine wichtige Frage für ihre weitere Berufsplanung.

Der Personalausschuss des Vorstands hat hierzu in diesem Jahr eine Sondersitzung durchgeführt. Hier wird eine der zentralen Aufgaben in den kommenden Jahren sein, den Wettbewerbsnachteil durch die fehlende Verbeamtung durch andere gute Argumente und Leistungen auszugleichen und die Nachwuchskräfte an unser Haus erfolgreich zu binden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

dass wir ein innovativer Arbeitgeber sind, der sich zukunftsfähig modernisiert und bestehende Strukturen überprüft, erleben wir aktuell in unserer Leistungsabteilung.

Die Zusammenlegung der beiden größten Abteilungen unseres Hauses zu einer Abteilung Versicherung, Rente und Rehabilitation ist ein Paradebeispiel für eine sich weiterentwickelnde Verwaltung.

Zusammenlegung Abt. III und IV

In den vergangenen rund 20 Jahren praktizierte die Deutschen Rentenversicherung Rheinland eine Trennung zwischen Antrags- und Bestandssachbearbeitung, die nicht nur fachlich, sondern auch räumlich in der zentral angesiedelten Hauptverwaltung und den 13 überwiegend dezentralen Service-Zentren umgesetzt wurde.

Wir leben aber in einer Zeit, die sich mit hohem Tempo verändert und somit auch dynamische Anpassungen unserer Arbeitswelt erfordert. Um unser Haus in einer digitalen Welt mit neuen Herausforderungen wie beispielsweise Führung von Beschäftigten auf Distanz, flexibler Arbeitsmengenverteilung zwischen unterschiedlichen Bereichen sowie Arbeiten in Teamstrukturen zukunftssicher aufzustellen, haben sich Vorstand, Geschäftsführung und Interessenvertretung auf Pläne zur Zusammenlegung der beiden Abteilungen Versicherung, Rente und Rehabilitation - zentral und dezentral - geeinigt.

Im Rahmen dieser Umstrukturierung werden die beiden bestehenden Fachabteilungen mit insgesamt rund 2.400 Beschäftigten zu einer gemeinsamen Abteilung Versicherung, Rente und Rehabilitation, und somit zur größten Abteilung unseres Hauses, zusammengeführt.

Um diesen größten Umstrukturierungsprozess der Deutschen Rentenversicherung Rheinland der letzten Jahrzehnte erfolgreich zu bestreiten, wird unter der Verantwortung der zukünftigen Abteilungsleitung eine fachlich breit gefächerte Fachbereichsleitungsebene mit fünf Fachbereichen installiert. Durch diese Struktur wird eine Verteilung der Verantwortung erreicht, die der Größe der Abteilung und der Vielfältigkeit der Arbeitsprozesse gerecht wird.

Fließende und ortsunabhängige Übergänge der Zuständigkeiten, ohne Zeit- und Informationsverlust in einer volldigitalen Sachbearbeitung sind die Ziele, mit denen die bisherigen Abteilungsstrukturen zu einer gemeinsamen Abteilung zusammenwachsen sollen, um Kundenanforderungen und demographischen Herausforderungen bestmöglich gerecht zu werden und unser Haus weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu stärken.

Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland möchte auf diesem Weg die Zukunft in der Rentenversicherung aktiv mitgestalten. So wird sie der starke Regionalträger bleiben, der sie im Verbund der deutschen Rentenversicherungsträger ist und auch künftig eine  bundesweit  wahrnehmbare Rolle einnehmen.

Fortschreitende Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

erlauben Sie mir einige Ausführungen zur aktuellen und zukünftigen Arbeitsweise in der Deutschen Rentenversicherung Rheinland und einen kleinen Rückblick auf „den Weg dahin“.

Wie bei vielen Arbeitgebern hat die Corona-Pandemie einen Innovationsschub für digitales Arbeiten bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland bewirkt.

Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland hatte die Chancen der Digitalisierung bereits vor Ausbruch von COVID-19 erkannt und damit begonnen, die Sachbearbeitung von einer individuellen personenbezogenen Zuständigkeit der Vorgänge in Papieraktenform auf volldigitale Postkörbe mit Teamzuständigkeiten umzustellen.

Durch diese digitalisierten Akten und deren Bearbeitung in Teams war mit dem Roll-Out von Laptops an alle Beschäftigten ein Übergang von der Arbeit im Büro in das Homeoffice nahezu ohne Reibungsverluste möglich. Diese neugewonnene Flexibilisierung der Arbeitswelt stärkte zeitgleich die Vereinbarkeit von privatem und beruflichem Umfeld und ermöglicht eine für die Mitarbeitenden immer wichtiger werdende Work-Life-Balance.

Aber auch unsere Kunden und Versicherten mussten an neue Auskunfts- und Beratungsformate herangeführt werden. Die zuvor ausschließlich in Präsenz stattfindenden Beratungstermine finden heute zu großen Teilen am Telefon oder in Form von Videoberatungen statt. Erstaunlich schnell wurden diese Wege von unseren Versicherten und Kunden akzeptiert, da sie auch dort oftmals erhebliche Vorteile mit sich bringen. Fahrtzeiten entfallen und Unterlagen, die nicht vorbereitet wurden, können während der Telefon- oder Videoberatung im heimischen Wohnzimmer kurzerhand aus Ordnern hinzugeholt werden.

Von großer Bedeutung ist die Stärkung der elektronischen E-Services wie beispielsweise dem onlinebasierten Antragsverfahren „eAntrag“. In der gesetzlichen Rentnerversicherung werden jedes Jahr rund 2 Millionen Anträge auf Leistungen gestellt. Mit Hilfe unterstützender digitaler Angebote ist es möglich, Wege- und Bearbeitungszeiten in der Sachbearbeitung spürbar zu reduzieren und die tägliche Arbeit in der Antragsaufnahme zu erleichtern.

Dies wird in Anbetracht des doppelten Demographie-Prozesses in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Anzahl der Rentner steigt und somit auch die Anzahl der Rentenneuanträge. Gleichzeitig macht der demographische Wandel aber auch vor der eigenen Belegschaft nicht halt und so müssen perspektivisch weniger Beschäftigte mehr Rentenneuanträge bearbeiten. Hier ist es wichtig, Unterstützungspotenziale, die die Digitalisierung bietet, vollumfänglich zu nutzen.

Aufgrund der neuen Vielfalt von Kommunikationskanälen gilt es, diese ganz gezielt so zu steuern, dass Kunden und Versicherte auf direktem Wege zu dem Ansprechpartner gelangen, der ihr Anliegen bestmöglich bearbeiten kann, ohne hierbei große Umwege oder Weiterleitungen in Kauf nehmen zu müssen.

Um das zu erreichen, werden zurzeit alle nach außen kommunizierten Kontaktmöglichkeiten wie individuelle Telefonnummern, E-Mail-Adressen, unsere Service-Telefonnummer und auch die Postanschriften strategisch neu strukturiert. Zukünftig werden Anrufe unmittelbar im richtigen Sachbearbeitungsbereich entgegengenommen, schriftliche Poststücke gehen nicht den Umweg über die regional ansässigen Service-Zentren, sondern finden den direkten Weg in unser Digitalisierungszentrum und das Service-Telefon wird mit einer hohen Annahmequote für unsere Kunden zuverlässig erreichbar sein. E-Mails werden, wo möglich, sofort volldigital in die richtige Versichertenakte eingespielt.

Die Fortschritte, die wir hier in den vergangenen Jahren gemacht haben, sind beachtlich. Und doch bleiben noch einige Hausaufgaben zu erledigen, um die digitalen Potenziale voll auszuschöpfen.

Auf diesem Weg arbeitet die gesamte Deutsche Rentenversicherung an einem neuen, individuellen Kundenportal, dass 2023 an den Start gehen wird. Hierzu werde ich Sie in den nächsten Vertreterversammlungen auf dem Laufenden halten.

Kampagne „Für Sie da - ein Leben lang - ella“

Meine Damen und Herren, in den nächsten 5 Minuten lernen Sie Inge, Josch und Roxane kennen.

Inge, Josch und Roxane sind Versicherte der Deutschen Rentenversicherung. Sie sind alle drei keine Schauspieler. Alle drei erzählen aus ihrem Leben und sie werben für die Deutsche Rentenversicherung.

Inge, Josch und Roxane sind drei Gesichter der neuen Werbekampagne der Rentenversicherung. Die Kampagne wird ab Januar verstärkt im Internet und Zeitschriften unsere neue Marke „Für Sie da – ein Leben lang“ bekannt machen.

Auf diesem Weg sollen die Leistungen der Rentenversicherung bekannter werden.

Kliniken

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

zum Abschluss meines Berichtes möchte ich Ihnen noch einen Überblick zur Entwicklung unseren Rehakliniken geben.

Auch der Klinikbereich steht dieses Jahr unter dem Einfluss mehrerer, sich teilweise gegenseitig verstärkender Krisen, die einen erheblichen Einfluss auf den Betrieb und Geschäftsverlauf unserer Kliniken besitzen.

Die unterbrochenen Lieferketten, explodierende Kosten in den Bereichen Energie, Lebensmittel, Personal und die Verstetigung der Inflation auf einem historisch hohen Niveau beeinflussen in einem erheblichen Umfang das Jahresergebnis unserer Rehakliniken.

Die Corona-Pandemie mit ganzjährig hohen Infektionszahlen führte immer wieder zu erheblichen krankheitsbedingten Ausfällen bei Patienten und Mitarbeitenden. Dies spiegelt sich in entsprechenden Schwankungen in der Belegung und somit in der Auslastung der Kliniken wider.

Erfreulicherweise konnte im laufenden Geschäftsjahr eine grundsätzliche positive Umkehr bei der Auslastung unserer Kliniken erreicht werden:

Die monatliche Auslastung der Klinikkette konnte schrittweise auf 83 Prozent im September gesteigert werden.

Im November liegt die tägliche Auslastung einzelner Kliniken bereits zwischen 90 Prozent und 100 Prozent. Somit wird mittlerweile eine Vollauslastung der Kliniken - zumindest temporär - wieder erreicht.

Diese Entwicklung ermöglicht es uns, mit einer höheren Auslastung in das Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr zu starten.

Erreicht werden konnte dies:

  • durch einen intensiven, regelmäßigen Austausch mit den Klinikleitungen und den Beschäftigten,
  • der Umgang mit der Pandemie wurde mehr und mehr in den täglichen Arbeitsablauf integriert
  • insbesondere das hohe, persönliche Engagement aller Beschäftigten in den Kliniken ermöglicht die Vollauslastung
  • die internen Reporting-Strukturen wurde um Tools zur Analyse des Wettbewerbs und der Marktpotentiale sowie zur Steuerung der täglichen Belegungszahlen erweitert.

Der hohe AHB-Anteil unserer Kliniken an der Gesamtbelegung ist zudem ein echter Wettbewerbsvorteil, garantiert langfristig eine hohe Gesamtbelegung und minimiert die Einflussnahme der Auswirkungen des „Gesetzes Digitale Rentenübersicht“ dem sog. Trio-Gesetz auf unsere Belegung.

In Abstimmung mit den Kliniken wird hierzu das Akquisemanagement gestärkt und ausgebaut mit dem Ziel einer intensivierten Vernetzung mit den zuweisenden Akuthäusern.

Trio-Gesetz

Die weitere Vorbereitung der Kliniken auf den steigenden Wettbewerb im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Regelungen des Trio-Gesetzes sowie die strategische Positionierung im Wettbewerb verläuft planmäßig.

So wurde in der zweiten Jahreshälfte eine Gesamt-Strategie entwickelt, unsere Kliniken im Wettbewerb zu stärken. Aus dieser Strategie wurden im Rahmen einer neu implementierten Projektgruppe 14 Arbeitspakete – unter Teilnahme von Beschäftigten der Kliniken, der Fachbereiche Rehamanagement und Kliniksteuerung sowie der Abteilung VRR – definiert. Aus diesen Arbeitspaketen wiederum werden konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Kliniken gegenüber dem Wettbewerb abgeleitet. Diese Maßnahmen sollen weitestgehend bis zum 30. Juni umgesetzt sein.

Ein besonderes Arbeitspaket beinhaltet dabei die im November gestartete Erarbeitung und Umsetzung einer ganzheitlichen Kommunikationsstrategie für die Klinikkette mit dem Ziel der Schärfung des Markenkerns sowie der direkten, medialen Ansprache unserer Zielgruppen und somit zur Akquise neuer Patienten.

Begleitet wird diese Maßnahme für die Dauer von einem Jahr durch eine professionelle Werbeagentur mit einer ausgesprochenen Expertise im Gesundheitssegment.

Als ein wesentlicher Bestandteil des Markenkerns der Deutschen Rentenversicherung Rheinland wird auch weiterhin in Forschungsvorhaben investiert, mit dem Ziel der Stärkung des Grundsatzes „Prävention vor Reha vor Rente“.

Aktuell werden nur rund 3 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben in Deutschland – also 3 Prozent von rd. 430 Milliarden Euro - in die Prävention investiert, aber nahezu 50 Prozent aller Ausgaben gehen in die Behandlung der Folgen von Erkrankungen. Eine Stärkung der Prävention besitzt somit die größte Hebelwirkung, den gesetzlichen Auftrag der Rentenversicherung, den Erhalt der Erwerbsfähigkeit zu fördern.

Meine Damen und Herren,

Zur Unterstützung der Kliniken im Baubereich bei Modernisierungen und Umbaumaßnahmen werden in der Hauptverwaltung wichtige strukturelle Veränderungen auf den Weg gebracht.

Verlagerung Bau in Abt. Gebäudemanagement

Nach einer zukunftsweisenden Beschlussfassung des Vorstandes wurde der Baubereich des Fachbereiches Kliniksteuerung in das Gebäudemanagement integriert, um somit alle verfügbaren Planungskapazitäten zu bündeln. Die Abläufe im Gebäudemanagement werden mit einer neuen Leitungsstruktur optimiert.

Die Abteilung Gebäudemanagement erarbeitet aktuell eine Fünf-Jahres-Bau-Planung für die Kliniken.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir sind überzeugt, bis Mitte des Jahres 2023 unsere Kliniken bestmöglich auf den zunehmenden Wettbewerb im Rehabilitationsbereich vorzubereiten und deren Auslastung sowie Wirtschaftlichkeit trotz aller anhaltenden Krisen auf einem hohen Niveau stabilisieren zu können.

Der Ausblick auf das kommende Jahr erfüllt uns nicht nur im Klinikbereich mit Zuversicht.

Das Krisenjahr 2022, das in die lange Geschichte der Deutschen Rentenversicherung Rheinland als ein Jahr eingehen wird, das uns an unsere Belastungsgrenzen und an unsere Leistungsgrenzen geführt hat, lassen wir hinter uns und sind optimistisch, dass das Jahr 2023 besser wird.

Wir gehen gestärkt und gut vorbereitet in das nächste Jahr.

Wir gehen auch deshalb mit Optimismus ins nächste Jahr,

weil Sie, geschätzte Mitglieder der Selbstverwaltung, an unserer Seite stehen und den Weg weiter gemeinsam mit uns gehen.

Vielen Dank dafür - Ihnen allen und unserer Deutsche Rentenversicherung Rheinland wünsche ich nur das Beste für 2023.

Freuen wir uns auf eine bessere Zukunft.