Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz / Hoinka
Die Deutsche Rentenversicherung wird das Krisenjahr 2022 mit einem Plus von 2,1 Milliarden Euro abschließen. „Das zeigt, dass die gesetzliche Rentenversicherung auch in unsicheren Zeiten auf einem soliden Fundament steht und ein verlässlicher Partner ist“, bilanzierte Beate Petry, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz für die Arbeitgeberseite bei der heutigen Sitzung der Vertreterversammlung unter Leitung von Thomas Breuer (Versichertenseite) in Speyer. Der Überschuss lässt die Nachhaltigkeitsrücklage auf 1,66 Monatsausgaben (41,7 Milliarden Euro) ansteigen. Zudem geht Petry davon aus, dass der Beitragssatz voraussichtlich bis 2026 stabil bei 18,6 Prozent gehalten werden kann.
Energiepreispauschale und Rentenanpassung 2023
Für alle Rentnerinnen und Rentner, die am 1. Dezember eine laufende Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten haben, wurde die Energiepreispauschale von 300 Euro nunmehr angewiesen. Auch können die Rentnerinnen und Rentner im nächsten Jahr mit mehr Geld rechnen. In Westdeutschland sollen die Renten voraussichtlich um 3,5 Prozent steigen, in Ostdeutschland um 4,2 Prozent.
Ältere Menschen immer wichtiger für den Arbeitsmarkt
Rund 2,8 Millionen (61 Prozent) der 60- bis 64-Jährigen sind erwerbstätig. Dies geht aus dem Bericht der Bundesregierung zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. Im Ergebnis sieht die Bundesregierung diese Anhebung auch weiterhin für notwendig an. Sie verweist auf die Fähigkeiten und Potentiale älterer Arbeitnehmenden, die angesichts drohender Engpässe bei Fachkräften immer wichtiger werden.
Alle, die eine vorzeitige Altersrente erhalten, können ab 2023 unbegrenzt zu ihrer Rente hinzuverdienen. Für Bezieher einer Erwerbsminderungsrente werden die Hinzuverdienstgrenzen deutlich angehoben.
Grundrente: Alle Bestandsrenten überprüft
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz / Hoinka
Seit dem 8. Oktober hat der rheinland-pfälzische Rentenversicherungsträger nahezu alle der rund 641 000 Bestandsrenten auf mögliche Grundrentenansprüche hin überprüft. Damit hat sie die von der Politik gesetzte Zielmarke „Ende 2022“ klar eingehalten. „Das ist ein schöner Erfolg und zeigt, dass auf die gesetzliche Rente Verlass ist. Aber die Arbeit ist damit längst nicht getan“, sagte Geschäftsführer Matthias Förster. Denn die Grundrente müsse bei jedem neuen Rentenantrag automatisch mitgeprüft und das Einkommen während des Rentenbezuges jährlich neu bestimmt werden.
Rentenversicherung auch in der Energiekrise arbeitsfähig
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz / Hoinka
Verlässlichkeit beweist der rheinland-pfälzische Regionalträger auch im Umgang mit der Energiekrise. Durch begrenztes Heizen der Räume, Umstellen auf LED-Beleuchtung und Energieeffizienz in der IT konnte der Energieverbrauch deutlich reduziert und ein Beitrag zum 20-Prozent-Einsparziel der Bundesregierung geleistet werden. „Das sind für unsere Mitarbeitenden keine einfachen Bedingungen, denn Schreibtischarbeit wird bei 19 Grad von den meisten Menschen nicht mehr als angenehm empfunden“, so die Geschäftsleitung, die zugleich eine gute Akzeptanz der Maßnahmen feststellt. „Denn unsere Leistungen müssen auch weiterhin da ankommen, wo sie gebraucht werden: Bei unseren Versicherten und den Rentnerinnen und Rentnern“.
Starke Reha für alle
Neue Herausforderungen kommen auch auf die vier eigenen Reha-Kliniken des rheinland-pfälzischen Rentenversicherers zu: Ab Juli 2023 ist die Auswahl der passenden Reha-Klinik für die Versicherten nicht mehr vorrangig Sache der Rentenversicherung, sondern in erster Linie entscheiden die Versicherten selbst - so will es der Gesetzgeber. Stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert sieht die trägereigenen Reha-Kliniken dafür gut aufgestellt: „Starke Reha für alle ist der Leitsatz unserer Kliniken. Sie bieten eine gute Reha auf hohem Niveau, bei der auch der Rahmen stimmt - helle und freundliche Zimmer und gesundes Essen, das schmeckt.“ Die Kliniken sind oder werden baulich auf den neuesten Stand gebracht und liegen inmitten reizvoller Naturlandschaften - in rheinland-pfälzischen Mittelgebirgen mit vergleichsweise kurzen Wegen zu den Wohnorten der Versicherten.
Bundeswahlbeauftragte zu Gast
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz / Hoinka
Die Delegierten der Vertreterversammlung konnten auch den Bundeswahlbeauftragten für die Sozialversicherungswahlen, Peter Weiß, und dessen Stellvertreterin, Doris Barnett, als Gäste begrüßen. Bei den Sozialversicherungswahlen bestimmen alle sechs Jahre die Versicherten und Arbeitgeber in der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung über die neue Zusammensetzung der Selbstverwaltungsorgane. „Ich habe engagierte, fachkundige und selbstbewusste Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter kennengelernt und konnte viele Anregungen für meine politische Arbeit mitnehmen“, so Peter Weiß. „Die Erfolge ihrer Arbeit sollten noch bekannter werden. Dafür werde ich mich einsetzen.“ Für Doris Barnett ist es gerade das Ehrenamt, das die Sozialversicherung prägt. Wichtig sei deshalb auch, dass die mit der Sozialwahl 2023 angestrebte Quote von mindestens 40 Prozent Frauen in allen Sozialparlamenten erreicht werde.
Haushalt beschlossen
Beschlossen hat die Vertreterversammlung den Entwurf des Haushalts 2023 des rheinland-pfälzischen Rentenversicherungsträgers in Höhe von rund 9,3 Milliarden Euro. Mit rund 76 Prozent stellen die Beiträge den größten Einnahmeposten dar. Sie werden auf 7,1 Milliarden Euro geschätzt. Hinzu kommen 1,9 Milliarden Euro durch Bundeszuschüsse. Die meisten Einnahmen gibt die DRV Rheinland-Pfalz direkt als Leistungen an ihre Versicherten weiter. Veranschlagt sind 7,6 Milliarden Euro für Renten, 615 Millionen Euro für die Krankenversicherung der Rentner und 207 Millionen Euro für Leistungen zur Rehabilitation.