Mit einer weiter guten Finanzsituation steht die gesetzliche Rentenversicherung für Stabilität und Sicherheit in diesen wechselvollen Zeiten. Für die Herausforderungen der Zukunft sieht sich die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz gut aufgestellt. Zuversicht prägte die heutige Sitzung der Vertreterversammlung in Speyer unter der Leitung ihres Vorsitzenden Thomas Breuer, auch wenn sie unter dem Eindruck des Brandes in der Mittelrhein-Klinik am vergangenen Sonntag stand.
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Der Vorsitzende der Vertreterversammlung Thomas Breuer eröffnet die Versammlung. Sitzend: Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing und stellvertrender Geschäftsführer Johannes Reichert.
Brand in der Mittelrhein-Klinik
In der Mittelrhein-Klinik - eine von vier Reha-Kliniken des rheinland-pfälzischen Rentenversicherungsträgers - hat zu Beginn der Woche ein Brand großen Sachschaden verursacht. Dieser war in einem kurz vor Abschluss einer umfangreichen Sanierung stehenden Gebäude ausgebrochen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Vorstandsvorsitzende Beate Petry: „Wir alle sind immer noch geschockt von den Ereignissen, aber wir sind davon überzeugt, dass wir auch diese Herausforderung bewältigen werden. Hierfür bedarf es Zuversicht, lassen Sie uns diese gemeinsam behalten. Wir danken unseren Teams vor Ort für deren großartigen Einsatz in dieser schwierigen Situation.“ Bereits seit Dienstag arbeitet die Klinik wieder im Normalbetrieb und kann ihre Patientinnen und Patienten gut und sicher versorgen.
Die Sitzung war die letzte in dieser Amtsperiode. Auf dem Programm standen der Rückblick auf sechs herausfordernde Jahre, die Abnahme der Jahresrechnung 2022 sowie die Ehrung langjähriger Mitglieder der Selbstverwaltung.
Finanzlage ist gut
Im Mittelpunkt des Berichts der Vorstandsvorsitzenden Beate Petry stand die Finanzlage. „Stabile Rentenfinanzen sind in diesen schwierigen Zeiten eine gute Nachricht. In der gesamten Wahlperiode unserer Selbstverwaltung hatten wir eine Nachhaltigkeitsrücklage oberhalb des Korridors von 1,5 Monatsausgaben. Das steht für sich.“ Auch die Rentnerinnen und Rentner haben profitiert. Die Rentenanpassungen der letzten sechs Jahre ergeben ein Plus von über 19 Prozentpunkten. Möglich macht das trotz zunehmender demografischer Belastung die noch stabile Konjunktur in Deutschland, verbunden mit einer steigenden Zahl an Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Zum Jahresende erwartet die Rentenversicherung bundesweit ein Plus von 0,3 Milliarden Euro. Die Nachhaltigkeitsrücklage wird gegenüber 2022 noch einmal steigen und soll bei 44 Milliarden Euro liegen, das entspricht 1,65 Monatsausgaben.
Auch der Beitragssatz soll noch bis einschließlich 2026 weiter stabil bei 18,6 Prozent bleiben, 2027 wird dann mit einem leichten Anstieg gerechnet. Das Nettorentenniveau vor Steuern steht für 2023 mit 48,2 Prozent bereits fest. 2024 wird es voraussichtlich durch die Haltelinie bei 48 Prozent gesichert werden.
Wie sich die von der Bundesregierung geplante Kürzung des zusätzlichen Bundeszuschusses in den Jahren 2024 bis 2027 um jeweils 600 Millionen Euro pro Jahr auswirke, sei nach den Worten von Beate Petry bisher bei Vorausberechnungen noch nicht berücksichtigt. Für die kommenden Jahre erwartet sie enger werdende finanzielle Spielräume.
Mit Blick auf die zu Ende gehende Amtsperiode sagte Beate Petry: “Wir als Selbstverwaltung möchten auch in der kommenden Amtszeit intensiv mitarbeiten und unsere Expertise miteinbringen, damit die Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz zukunftsfest aufgestellt ist.“
Schwerpunkte der letzten sechs Jahre
Über die Corona-Pandemie, das Mega-Projekt „Grundrente“, das gestärkte Wunsch- und Wahlrecht für Versicherte bei der Auswahl einer Reha-Klinik und die fortschreitende Digitalisierung, informierte gemeinsam die Geschäftsleitung, Dr. Bettina-Rademacher-Bensing und Johannes Reichert.
Trotz Corona-Pandemie hat die Deutsche Rentenversicherung ihren sozialstaatlichen Leistungsauftrag immer erfüllt. Gelungen ist dies auch deshalb, weil bereits frühzeitig die Weichen für volldigitale Workflows gestellt wurden. Die Digitalisierung wird künftig weiter fortschreiten und die Arbeit stark verändern. Mit dem Großprojekt rvEvolution stellt sich die gesamte gesetzliche Rentenversicherung für die digitale Zukunft auf. „Digitale Workflows machen uns flexibler, in Krisenzeiten widerstandsfähiger und unsere Services für Kundinnen und Kunden besser“, so stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert zu dem aktuell bedeutsamsten Vorhaben in der Rentenversicherung.
Erfolgreich abgeschlossen hat die rheinland-pfälzische Rentenversicherung bis Ende 2022 die Einführung der Grundrente. „Seit Sommer 2021 haben wir über 600 000 Bestandsrenten neben den laufenden Neurenten auf die Grundrente hin überprüft. Rund 53 000 Rentnerinnen und Rentner im Land erhalten nun eine um den Grundrentenzuschlag erhöhte Rente.“
Mit Blick auf das gestärkte Wunsch- und Wahlrecht der Versicherten bei der Auswahl einer Reha-Klinik sagte Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing: „Gut drei Monate nach dem Start können wir hier ein positives Fazit ziehen. Das Angebot wird von unseren Versicherten gut angenommen. Rund 61 Prozent geben bereits im Antrag ihre Wunsch-Reha-Klinik an.“
Jahresrechnung und Entlastung
Als eine ihrer letzten Tätigkeiten in der ablaufenden Amtszeit hat die Vertreterversammlung die Jahresrechnung 2022 mit Einnahmen von 8,8 und Ausgaben von 8,71 Milliarden Euro abgenommen und Vorstand und Geschäftsleitung entlastet. Geprüft wurde die Jahresrechnung erstmals durch einen externen Wirtschaftsprüfer.
Ehrungen für langjähriges Engagement
Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden neun Mitglieder von Vorstand und Vertreterversammlung geehrt und mit der Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversicherung ausgezeichnet: aus dem Vorstand Thomas Gans und Bernd Feuerpeil für je vier Amtsperioden, Harald Johann und Günter Schlosser für je zwei Amtsperioden; aus der Vertreterversammlung Richard Feichtner für sechs Amtsperioden, Karlheinz Bretz, Friedhelm Schreiner und Ralf Hess für jeweils vier Amtsperioden und der alternierende Vorsitzende Dietmar Wenderoth für zwei Amtsperioden.
Geehrt für seine langjährige hauptamtliche Tätigkeit für die gesetzliche Rentenversicherung wurde auch Matthias Förster, der bis zum 31. Januar dieses Jahres als Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz amtierte.