Deutsche Rentenversicherung

Rentenversicherung genießt hohes Vertrauen in der Bevölkerung

  • Beitragssatz bleibt zunächst konstant bei 18,6 Prozent
  • Mütterrente III braucht Zeit für Umsetzung
  • Beratungsbedarf der Betriebe wächst

Datum: 27.06.2025

Vorsitzender Thomas Breuer eröffnet die Sitzung der Vertreterversammlung.Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz Vertreterversammlung am 27. Juni 2025 in Speyer Der Vorsitzende der Vertretervesammlung, Thomas Breuer, begrüßt das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel, die Soziale Selbstverwaltung zu stärken

Der Beitragssatz zur Rentenversicherung bleibt im nächsten Jahr weiterhin konstant bei 18,6 Prozent, auch wenn aufgrund der aktuellen Wirtschaftsannahmen die Nachhaltigkeitsrücklage von 1,57 auf 1,3 Monatsausgaben zum Jahresende 2025 zurückgehen wird. Die Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Rheinland-Pfalz spricht sich deutlich dafür aus, die Mindestrücklage von 0,2 auf 0,3 Monatsausgaben zu erhöhen. Das Nettorentenniveau liegt vor Steuern voraussichtlich bis 2028 bei 48 Prozent, auch ohne Verlängerung der sogenannten Haltelinie. Unter Vorsitz von Thomas Breuer (Versichertenseite) informierten sich die Delegierten der Vertreterversammlung DRV Rheinland-Pfalz in ihrer heutigen Sitzung in Speyer über aktuelle rentenpolitische Themen und die Entwicklungen beim rheinland-pfälzischen Rentenversicherer. 

Sofortprogramm der Bundesregierung: Haltelinie, Mindestrücklage und Mütterrente III

In ihrem Sofortprogramm hat die neue Bundesregierung unter anderem die Verlängerung der Haltelinie für das Rentenniveau bis 2031, die Anhebung der Mindestrücklage von 0,2 auf 0,3 Monatsausgaben und die sogenannte Mütterrente III - die Anhebung der Entgeltpunkte für Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder um 0,5 auf 3 Punkte - beschlossen.

Die Finanzierung soll laut Koalitionsvertrag aus dem Bundeshaushalt erfolgen. „Wir werden hier sehr genau darauf achten, dass diese Zusage eingehalten wird. Die Beitragszahlenden dürfen nicht zusätzlich belastet werden“, betonte Vorstandsvorsitzende Beate Petry (Arbeitgeberseite) in ihrem Bericht.

Beate Petry spricht vor der VertreterversammlungQuelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz Beate Petry spricht vor der Vertreteversammlung Die Vorstandsvorsitzende, Beate Petry, erläutert die rentenpolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung

Sie erläuterte, dass die technische Umsetzung der Mütterrente III nach Verkündung des Gesetzes Ende dieses Jahres rund zwei Jahre benötige. „Es kann nicht auf die Programmierungen der bereits umgesetzten Mütterenten I und II zurückgegriffen werden. Das liegt daran, dass es in den letzten Jahren mehrere Gesetzesänderungen gegeben hat, die es jetzt neu zu berücksichtigen gilt“, so die Vorstandsvorsitzende. Dies gelte auch für Wechselwirkungen zu anderen Leistungen der Rentenversicherung oder auch anderer Sozialleistungsträger. Außerdem seien die IT-Kapazitäten der Rentenversicherung derzeit noch durch die Umsetzung anderer, schon beschlossener Gesetze stark ausgelastet - allen voran durch die Leistungsverbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente. 

Soziale Selbstverwaltung stärken

Der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Thomas Breuer, begrüßte das im Koalitionsvertrag formulierte Ziel, die Soziale Selbstverwaltung zu stärken, die Sozialwahl zu modernisieren und um Online-Wahlen zu ergänzen. „Engagierte Versicherte, Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitgeber gestalten die Sozialversicherung ehrenamtlich mit – als Teil der Sozialen Selbstverwaltung“, so Breuer. „Wir vertreten ihre Interessen bei politischen Entscheidungen. Dazu brauchen wir eine leistungsstarke und moderne Selbstverwaltung, die sich an den Bedürfnissen der Versicherten orientiert.“ 

Bevölkerung hat großes Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung

Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing und stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert sprechen vor der VertreterversammlungQuelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz Die Geschäftsleitung spricht vor der Vertreteversammlung Für die Geschäftsleitung informieren Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing und stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert zu aktuellen hauspolitischen Themen

Die gesetzliche Rentenversicherung genießt hohes Vertrauen in der Bevölkerung. Das zeigt das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Marktforschungsinstituts Forsa. Dabei haben die Menschen auch großes Vertrauen in die Deutsche Rentenversicherung und ihre Informationen zu den Themen Altersvorsorge und Rente. „Dieses Vertrauen wollen wir rechtfertigen – dafür arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Geschäftsführerin der DRV Rheinland-Pfalz. „Um auch künftig leistungsfähig zu bleiben und unseren Kundenservice zeitgemäß zu gestalten, gilt es, die digitale Transformation sinnvoll zu nutzen und konsequent fortzusetzen.“ 

Vorsorgen und Resilienz erhöhen

„Gerade im Hinblick auf die weiteren Digitalisierungsschritte müssen die Systeme der Rentenversicherung resilient, also widerstandsfähig gegen Bedrohungen, akute Gefahren und in Krisensituationen bleiben“, ergänzte stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert. „Als Teil der kritischen Infrastruktur müssen wir vorbereitet sein, damit wir die Renten zu jeder Zeit pünktlich auszahlen können.“ 

Blick ins PlenumQuelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz Plenum Blick ins Plenum

Zehn Jahre Firmenservice – Angebot wird gut angenommen

Die Delegierten informierten sich auch über das zehnjährige Bestehen des Beratungsangebotes für Arbeitgeber, Betriebs- und Personalräte und Werks- und Betriebsärzte durch den DRV-eigenen Firmenservice. Besonders kleine und mittlere Unternehmen nehmen das Angebot gerne an. Dabei gewinnt das Thema Betriebliches Eingliederungsmanagement in Zeiten des demografischen Wandels zunehmend an Bedeutung.