Rentenversicherung in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld behauptet
- Vertreterversammlung tagt in Speyer
- Beitragssatz auch 2026 noch stabil
- 80.000 Erwerbsminderungsrenten um Zuschlag erhöht
- Digitalisierungskurs konsequent fortgesetzt
- Haushalt von 11,1 Milliarden Euro beschlossen
Datum: 04.12.2025
Die aktuelle Finanzlage der Rentenversicherung, die Arbeitsbilanz der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Rheinland-Pfalz im zu Ende gehenden Jahr und der Haushalt 2026: Das waren die großen Themen der heutigen Sitzung der Vertreterversammlung, dem „Parlament“ der DRV Rheinland-Pfalz. Geleitet wurde die Sitzung von ihrem alternierenden Vorsitzenden Thomas Breuer (Versichertenseite).
Beitragssatz im kommenden Jahr noch stabil

Vorstandsvorsitzende Myriam Lauzi setzt sich für eine starke und stabile Rentenversicherung ein, auf die sich Beitragszahlende wie Rentenbeziehende verlassen können.
Vorstandsvorsitzende Myriam Lauzi (Versichertenseite) berichtete, dass sich die gesetzliche Rentenversicherung auch in diesem Jahr gegen die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Lage behaupten konnte. 2026 bleibt der Beitragssatz mit 18,6 Prozent weiterhin stabil. Allerdings ist absehbar, dass er ab 2028 steigen wird. Dann wird er voraussichtlich 19,8 Prozent erreichen. Ende 2025 wird die bundesweite Nachhaltigkeitsrücklage bei 1,39 Monatsausgaben liegen, ein Jahr zuvor waren es noch 1,57 Monatsausgaben. Um etwa 3,7 Prozent sollen die Renten im kommenden Jahr steigen.
80.000 Erwerbsminderungsrenten um Zuschlag erhöht

Stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert berichtete über den Umgang mit neuen Herausforderungen, wie beispielsweise die Großaktion zur Erwerbsminderungsrente, die Mitte Dezember erfolgreich abgeschlossen wird.
Planmäßig umsetzen konnte die DRV Rheinland-Pfalz Verbesserungen für rund 80.000 Menschen, die vor 2019 in Erwerbsminderungsrente gegangen sind. Der bisherige pauschale Zuschlag wird nun Teil der Rente. „Den größten Teil haben wir bereits geschafft, bis Mitte Dezember soll alles abgeschlossen sein,“
berichtete stellvertretender Geschäftsführer Johannes Reichert. Daraus habe die DRV Rheinland-Pfalz wichtige Erkenntnisse für die nächste große Sonderaktion zur geplanten Mütterrente III gewonnen.
Digitale Transformation: Nutzen wird sichtbar

"Die Digitale Transformation ist für uns ein starker Hebel, den wir konsequent nutzen, um unseren gesetzlichen Auftrag – die Gewährleistung sozialer Sicherheit – zu erfüllen", so Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing zu den Delegierten der Vertreterversammlung.
Um ihren Leistungsauftrag auch in den kommenden Jahren verlässlich und bürgerfreundlich zu erfüllen, wird die DRV Rheinland-Pfalz ihren Digitalisierungskurs in den kommenden Jahren konsequent fortsetzen. Gut 67 Prozent der Rentenanträge gehen bereits online ein und können dank eigen entwickelter Lösungen „Made in Rheinland-Pfalz“ schneller bearbeitet werden. Geschäftsführerin Dr. Bettina Rademacher-Bensing: „Als großer öffentlicher Dienstleister stehen wir in der Verantwortung für unsere Beitragszahlenden und für unsere Rentnerinnen und Rentner. Ihnen wollen wir einen bürgerfreundlichen Service und verlässliche Leistungen bieten – heute und in Zukunft.“
Haushalt 2026 beschlossen

Als Vorsitzender der Vertreterversammlung begrüßte Thomas Breuer, dass die von der Bundesregierung eingesetzte Rentenkommission nun schon Mitte 2026 ihre Vorschläge vorlegen soll.
Beschlossen hat die Vertreterversammlung den Haushalt 2026 der DRV Rheinland-Pfalz in Höhe von rund 11,1 Milliarden Euro. Die größten Einnahmepositionen sind die Beiträge (8,2 Milliarden Euro) und die Bundeszuschüsse (2,5 Milliarden Euro). Auf der Ausgabenseite sind die Renten (9,9 Milliarden Euro) und die Reha-Leistungen (240 Millionen Euro) die größten Positionen. „Mit diesem Haushalt steht die DRV Rheinland-Pfalz weiterhin auf solidem Fundament“, so Thomas Breuer.
„Mitreden! Bei Rente und Gesundheit“
Einhellige Zustimmung bei den Delegierten fand die in diesem Jahr gestartete bundesweite Initiative „Mitreden! Bei Rente und Gesundheit“, mit der die Selbstverwaltung frisch, modern und auf vielen Kanälen über ihre Arbeit in der laufenden Wahlperiode informieren wird.
„Auch in bewegten Zeiten brauchen wir eine starke und stabile Rentenversicherung, auf die sich Beitragszahlende wie Rentenbezieher verlassen können“,
so das Fazit von Myriam Lauzi.