Düsseldorf. Auf knapp 19,8 Milliarden Euro wächst der Haushalt der Deutschen Rentenversicherung Rheinland im nächsten Jahr an. Das hat die Vertreterversammlung des Düsseldorfer Rentenversicherers beschlossen. Der Etat 2022 fällt damit um rund 650 Millionen Euro höher aus als 2021.
Der Vorstandsvorsitzende Rolf Zimmermanns berichtete der 30-köpfigen Vertreterversammlung über die Finanzlage der allgemeinen Rentenversicherung und erklärte: „Die Corona-Pandemie beschäftigt uns nun schon im zweiten Jahr. Die zu Beginn des Pandemiegeschehens befürchteten Einbrüche der Beitragseinnahmen haben sich zum Glück aber nicht bewahrheitet.“ Vielmehr könne hier, insbesondere auch aufgrund der politischen Weichenstellungen, eine positive Entwicklung festgestellt werden. So gehe man für 2021 von einem Anstieg von rund 3,5 Prozent der Beitragseinnahmen für beitragspflichtige Beschäftigte aus. Zudem seien auch die freiwilligen Beiträge weiterhin gestiegen: „Für mich ist das ein deutlicher Beweis für das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung“, so der Vorstandsvorsitzende.
Des Weiteren erläuterte Rolf Zimmermanns, dass sich für 2021 mit 0,5 Milliarden Euro ein wesentlich kleineres Defizit ergäbe als erwartet. Den voraussichtlichen Gesamteinnahmen von etwa 341,1 Milliarden Euro stünden geschätzte Gesamtausgaben von rund 341,6 Milliarden Euro gegenüber: „Aus meiner Sicht ein wirklich gutes Ergebnis. Gingen die Schätzungen Ende 2019, also noch vor der COVID-19-Pandemie, doch von einem Defizit in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aus. Die aktuelle Finanzlage der Rentenversicherung kann also angesichts der Umstände durchaus als gut bezeichnet werden.“
Ende des Jahres 2021 werde die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung 37,2 Milliarden Euro betragen. Das entspräche 1,55 Monatsausgaben, so der Vorstandsvorsitzende.
Heinz Krumnack, Vorsitzender der Geschäftsführung, berichtete über die aktuellen Entwicklungen bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. Er erklärte, die Einführung des Grundrentenzuschlags am 1. Januar sei für alle Träger der gesetzlichen Rentenversicherung die wichtigste rentenpolitische Veränderung des Jahres 2021: „Inzwischen laufen die neuen Programme zur Bearbeitung der Grundrentenzuschläge und die Zusammenarbeit mit den Finanzämtern funktioniert reibungslos.“ Bis Ende 2022 würden schrittweise alle laufenden Bestandsrenten auf die Zahlung des Grundrentenzuschlags überprüft. Bei den Bestands- und den Neurentnern sei festzustellen, dass der Grundrentenzuschlag wegen einer Einkommensanrechnung vielfach ruhe und auch deshalb der Informationsbedarf anhaltend hoch sei.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung erklärte, dass die derzeitige vierte Welle der Corona-Pandemie auch weiter erhebliche Auswirkungen auf die Auskunft und Beratung sowie die Antragsaufnahmen in den Service-Zentren habe: „Um persönliche Kontakte und damit das Infektionsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren, haben wir verstärkt auf neue Kommunikationswege zu unseren Versicherten, zu den Arbeitgebern und allen Kundinnen und Kunden gesetzt.“ Einen Rentenantrag aufzunehmen, sei telefonisch oder auch im Rahmen einer Videoberatung möglich. Besonders die telefonische Beratung und Antragsaufnahme werde von den Versicherten sehr positiv bewertet.