Deutsche Rentenversicherung Rheinland und AOK Rheinland/Hamburg kooperieren und ermöglichen spezielle Rehabilitation.
Wer sich mit Corona infiziert, ist durchschnittlich gut neun Tage krankgeschrieben. Auswertungen, die die AOK Rheinland/Hamburg jetzt veröffentlicht hat, zeigen aber auch, dass etliche Betroffene noch wesentlich länger unter den Folgen des Virus leiden. Vier von einhundert Corona-Erkrankten in der Region Rhein/Ruhr bekommen die Diagnose Long-COVID gestellt. Für sie bedeutet das in der Regel einen langen Genesungsprozess.
Long-COVID-Patientinnen und -Patienten im Rheinland und im westlichen Ruhrgebiet fallen durchschnittlich 48,4 Tage an ihrem Arbeitsplatz aus, also fast sieben Kalenderwochen, wie die Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigen. 4,0 Prozent beträgt der Anteil der Long-COVID-Diagnosen an allen Corona-Diagnosen in dieser Region. Zum Vergleich: In Gesamt-NRW liegt der Anteil bei 3,9 Prozent, bundesweit bei 3,8 Prozent. Für diese Zahlen hat das WIdO die Daten der berufstätigen AOK-Versicherten im Pandemie-Zeitraum von März 2020 bis Juli 2022 ausgewertet.
Die Erhebungen zeigen auch, dass das Risiko, an Long-COVID zu erkranken, mit dem Alter zunimmt. Im Rheinland beträgt der Anteil bei den Über-60-Jährigen 7,2 Prozent, bei den Unter-30-Jährigen aber nur 1,7 Prozent.
Zwischen März 2020 und Juli 2022 ist in der Region fast jeder und jede sechste Beschäftigte mit einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz ausgefallen, wie die WIdO-Auswertungen belegen. Die Bezeichnung Long-COVID umfasst ein breites Spektrum körperlicher und psychischer Beeinträchtigungen in der Folge einer solchen Infektion. Ein einheitliches Krankheitsbild lässt sich dabei nicht genau eingrenzen. Auch ist noch nicht abschließend geklärt, warum es zu Long- oder Post-COVID kommt. Viele Genesene leiden auch Wochen und Monate später noch an Symptomen. Ab einem Zeitraum von zwölf Wochen nach der Infektion spricht man von Post-COVID.
Häufig verspüren die Patientinnen und Patienten einen starken Leidensdruck. Symptome wie eine oft diagnostizierte Luftnot beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern können im fortgeschrittenen Stadium auch große Ängste auslösen. Daher muss weiterhin gelten, sich und andere vor einer Corona-Infektion zu schützen und Betroffenen die bestmögliche Hilfe anzubieten.
AOK Rheinland/Hamburg kooperiert mit der Deutschen Rentenversicherung
Die AOK Rheinland/Hamburg setzt sich für Versicherte ein, die an Long- oder Post-COVID erkrankt sind. Über eine Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung Rheinland stellt sie den Kontakt zu speziell auf Post- und Long-COVID ausgerichteten Rehabilitationseinrichtungen her. In der Pilotphase richtet sich dieses Angebot an Menschen, die bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland rentenversichert sind.
„Menschen, die über einen längeren Zeitraum an den Folgen einer Corona-Infektion leiden, brauchen unsere zielgerichtete Unterstützung“, sagt Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Die Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung im Rheinland ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Betroffene Zugang zu allen erforderlichen medizinischen Leistungen erhalten, damit sie nach Möglichkeit rasch in ihr gewohntes Leben zurückfinden können.“
"Mit der Kooperation zwischen der AOK Rheinland/Hamburg und der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, die bundesweit bisher einmalig und beispielgebend in der Sozialversicherung ist, schaffen wir eine wichtige Grundlage, Betroffenen nach der Akutversorgung schnell und zielgerichtet eine Rehabilitation anbieten zu können", so Holger Baumann, erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. "Getreu unserem Motto "Reha vor Rente" wollen wir den Menschen helfen, nach einer schweren Coronaerkrankung wieder zügig privat und beruflich in ein unbeschwertes, selbstbestimmtes Leben zurückzukehren.“