Quelle:DRV BW
Schildenthüllung des Christian-Härle-Platzes durch Vorstandsvorsitzenden der DRV Baden-Württemberg Kai Burmeister (rechts) und Bezirksvorsteher Stuttgart-Mühlhausen Ralf Bohlmann
Die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV BW) öffnete am Freitag, 29. September 2023, mit der Veranstaltung „Platz frei!“ ihre Türen. Zahlreiche Gäste nahmen an der feierlichen Einweihung des Christian-Härle-Platzes sowie des Neubaus teil.
Namensgeber für den neu eingeweihten Platz ist NS-Widerstandskämpfer Christian Härle, der in der Nachkriegszeit als erster Präsident die damalige Landesversicherungsanstalt Württemberg als „Verwaltung mit Herz“ prägte. Der Erste Direktor der DRV BW, Andreas Schwarz, erklärt: „Auch heute wird die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und menschlichem Einfühlungsvermögen bei uns großgeschrieben. Ob bei der Ausbildung oder im Service für unsere Kunden, für die wir bereit sind, jede „Extrameile“ zu gehen. So wurden innovative Angebote wie die umfassende Altersvorsorgeberatung, das Präventionsprogramm „RV-fit“ oder der Firmenservice in Baden-Württemberg erdacht und umgesetzt – und sind heute neben Reha, Rente und Betriebsprüfung in der DRV bundesweit Standard.“
Das Herzblut der DRV-Mitarbeitenden sei auch in Konzeption und Gestaltung des neuen Dienstgebäudes geflossen. Auf neun Etagen vereint es nun die Beratung, Ausbildung, Sachbearbeitung und Verwaltung der DRV BW in der Landeshauptstadt. Laut Schwarz „schafft diese Verwaltung mit Herz auch Orte, die Menschen zum Verweilen und der Pflege von sozialen Kontakten einladen“. Dies sei mit dem Christian-Härle-Platz gut gelungen.
Die baden-württembergische Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker MdL, bezeichnet das Projekt als vorbildliches Beispiel für klimaschonendes Bauen in der Verwaltung: „Mit diesem Engagement leistet die Deutsche Rentenversicherung einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und dem ehrgeizigen Ziel Baden-Württembergs, bis 2040 klimaneutral zu werden.“ Denn die DRV BW setzt im Neubau zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie durch Geothermie. Damit wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter beheizt: „Dies kam Versicherten und Mitarbeitenden bereits im letzten Winter zu Gute, als überall die Heizungen gedrosselt wurden und in den Stuttgarter Räumen angenehme Temperaturen herrschten“, betont Schwarz.
Hintergrundinformationen über Christian Härle
1933 wurde Christian Härle, der bis dahin im Vorstand der Landesversicherungsanstalt (LVA) Württemberg tätig war, aus politischen Gründen seiner Ämter enthoben und im Konzentrationslager Heuberg inhaftiert. Als Widerstandskämpfer gehörte er dem „Stuttgarter Kreis“ an und wurde nach dem missglückten Hitler-Attentat 1944 als Mitverschwörer ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Ab dem 1. August 1945 setzte er sich bei den Besatzungsmächten als erster Präsident der Landesversicherungsanstalt Württemberg für die Einheit des Versicherungsträgers (keine Zerschlagung nach Besatzungszonen) und für einen demokratischen Wiederaufbau der Behörde ein. Stark machte er sich vor allem auch für die Genehmigung von Bankkrediten, damit überhaupt die Renten an Rentner, Witwen und Waisen ausgezahlt werden konnten und Heilstätten wieder ihre Tore öffneten. Das Vermögen der LVA Württemberg war zu diesem Zeitpunkt eingefroren.
Hintergrundinformation zum nachhaltigen Neu-und Umbau
Quelle:DRV BW
Eröffnung des Neubaus und des Christian-Härle-Platzes in Stuttgart-Freiberg durch den Ersten Direktor der DRV Baden-Württemberg Andreas Schwarz
Außer dem neu gestalteten Christian-Härle-Platz wurde auch der Neubau in Stuttgart fertiggestellt. In mehreren Bauabschnitten wurden seit 2013 insgesamt 24.000 Quadratmeter Büro- und Beratungsfläche energetisch saniert oder neu gebaut. Die Bauphase erfolgte bei laufendem Betrieb und dauerte deshalb insgesamt zehn Jahre. Durch den teilweisen Erhalt des Altbaus sind Abbruchabfälle verringert, Ressourcen gespart und die zusätzliche Flächenversiegelung möglichst geringgehalten worden. Eine Wärmeversorgung, die im Neubau zu 100 Prozent aus erneuerbarer Quelle erfolgt sowie weitreichende Energieeinsparungen belegen die beachtlichen Anstrengungen, auch den Betrieb in den Gebäuden umweltverträglich zu gestalten. Insgesamt beziehen die Gebäude – inklusive der integrierten Altbauten – ihren Kälte- und Heizenergiebedarf zu 70 Prozent aus regenerativen Quellen.