„Eine der großen Herausforderungen, denen Verwaltung und Wirtschaft aktuell gegenüberstehen, ist der demografische Wandel, verbunden mit einem Mangel an Arbeitskräften“, sagte Jens Dirk Wohlfeil, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, zu Beginn seines Berichts an die Mitglieder der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund. Da zahlreiche Mitarbeitende der geburtenstarken „Baby-Boomer“-Generation in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gingen, werde sich die Differenz zwischen Personalbestand und Personalbedarf weiter vergrößern. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen erwarte die Deutsche Rentenversicherung Bund in den nächsten zehn Jahren eine Personallücke von mehreren Tausend Mitarbeitenden. „Mit der Optimierung von Arbeitsabläufen, dem Vorantreiben der digitalen Transformation sowie mit der Gewinnung, Bindung, Entwicklung und Ausbildung von Mitarbeitenden gehen wir diese Herausforderung an“, so Wohlfeil.
Einstellungszahlen und Ausbildungsquote sollen weiter wachsen
Zu den zentralen Maßnahmen gehöre die Steigerung der Einstellungszahlen und der Ausbildungsquote. Wie Wohlfeil berichtete, konnte 2023 die Zahl neuer Mitarbeitender erneut erhöht und der positive Trend der letzten Jahre fortgesetzt werden: „823 Einstellungen haben wir bis einschließlich Oktober dieses Jahres in der Hauptverwaltung vorgenommen. Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum 535 externe Neuzugänge.“
Für das Kerngeschäft, also die Bereiche Versicherung, Rente und Reha, und die IT liege der Schwerpunkt weiterhin auf der Ausbildung eigener Nachwuchskräfte: Seit 2020 ist die Zahl der Auszubildenden und der Studierenden kontinuierlich gestiegen. „Für das kommende Haushaltsjahr werden für die Hauptverwaltung 895 und für die Reha-Zentren 114, insgesamt also 1.009 Studien- bzw. Ausbildungsangebote unterbreitet. Das entspricht einer Steigerung von knapp 20 Prozent gegenüber diesem Jahr. Insbesondere im IT-Bereich erfolgt eine Steigerung um gut das Doppelte auf 270 Nachwuchsstellen“, stellte Wohlfeil heraus.
Bindung stärken, Fluktuation senken
Der Wandel zu einem Arbeitnehmermarkt führe Wohlfeil zufolge zu einer höheren Wechselbereitschaft. Personalbindung und damit eine Verminderung der Fluktuation seien deshalb besonders wichtig. Wohlfeil skizzierte an dieser Stelle Maßnahmen wie den Welcome Day zur Begrüßung neuer Beschäftigter. Immer stärker setze die Deutsche Rentenversicherung Bund außerdem auf Programme, die eine Weiterentwicklung der Beschäftigten ermöglichen. „Zudem legen wir einen Fokus auf die Entwicklung und Weiterbildung der Führungskräfte“, erläuterte Wohlfeil.
Ausbildung und Studium optimieren
Die Deutsche Rentenversicherung Bund ist dabei, ihre Ausbildungs- und Studiengänge stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern: „Viele Ausbildungsgänge finden inzwischen in „LernLabs“ statt. Diese bieten eine anregende Lernatmosphäre, sind technisch auf dem neuesten Stand und ermöglichen einen individuell ausgerichteten Ausbildungsverlauf“, erklärte Wohlfeil. Hier würden die Nachwuchskräfte bestmöglich besonders auf das nötige lebenslange Lernen vorbereitet.
Wohlfeils vollständiger Bericht an die Vertreterversammlung kann hier im Internet abgerufen werden.