Endlich rauchfrei
Tabak konsumierenden Patientinnen und Patienten, die die ernsthafte Absicht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, bieten wir im Rehabilitationszentrum am Sprudelhof in Bad Nauheim die Teilnahme an einem Tabakentwöhnungsprogramm an. Tabakkonsum ist bekanntermaßen gesundheitsschädlich – nicht nur wegen des erhöhten Risikos für Lungenkrebs, sondern auch wegen seiner gefäßschädigenden Wirkung. Krankheiten wie der Herzinfarkt und der Schlaganfall entstehen auf dem Boden der Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“), die durch die zahlreichen toxischen Inhaltsstoffe des Tabaks befördert wird. Aus medizinischer Sicht ist prinzipiell ein Nikotinverzicht anzuraten und nicht erst dann, wenn bereits eine Erkrankung eingetreten ist.
In der kardiologischen Rehabilitation untersuchen wir regelhaft alle Patientinnen und Patienten auf das Vorliegen von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen neben Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes und Bewegungsmangel auch der Tabakkonsum gehört.
Quelle:DRV Hessen
Individuelle und alltagspraktische Strategien
Unser einwöchiges Tabakentwöhnungsprogramm, das von Psychologinnen und Psychologen angeleitet wird, ist verhaltenstherapeutisch basiert und nutzt die Dynamik kleiner Interventionsgruppen. Es beinhaltet zunächst so genannte psychoedukative Aspekte wie die Motivationsklärung für das Rauchen (Warum rauche ich überhaupt? Welchen Nutzen ziehe ich daraus?) oder behandelt Themen wie Suchtentwicklung und Suchtaufrechterhaltung. Im Vordergrund steht jedoch das gemeinsame Erarbeiten von konkreten Bewältigungs- und Rückfallstrategien. An einem „Experimentiertag“ können diese individuellen und alltagspraktischen Strategien angewendet und die Ergebnisse in einer Nachbesprechung aufgearbeitet werden.
Bei Patientinnen und Patienten, die von einer ausgeprägten Tabakabhängigkeit und Entzugssymptomatik betroffen sind, kann eine Nikotinersatztherapie angezeigt und hilfreich sein. Eine Empfehlung zum Einsatz von E-Zigaretten zur Unterstützung des Rauchstopps gibt es nach aktueller Studienlage allerdings nicht.
Auch bei verhaltenstherapeutisch basierten Interventionen ist von einer erheblichen Rückfallquote auszugehen, die bei einer Größenordnung von 50 bis 60 Prozent liegen dürfte. Vor diesem Hintergrund sind entsprechende Hilfsangebote für die Zeit nach der Rehabilitation von besonderer Bedeutung, etwa das Rauchfrei-Telefon oder die vielfältigen Angebote der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Auch Selbsthilfe-Apps für das persönliche Smartphone können die Erfolgschancen, rauchfrei zu bleiben, erhöhen. Diese sind allerdings nur selten qualitätskontrolliert.
Professor Dr. Claus Weiss, Ärztlicher Direktor Rehabilitationszentrum am Sprudelhof
Rehablitationszentrum am Sprudelhof
Das Rehabilitationszentrum am Sprudelhof ist eine Rehabilitationsklinik der Deutschen Rentenversicherung Hessen für Kardiologie und Psychosomatische Medizin. Beide Fachdisziplinen zusammen bieten den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden ein umfassendes Therapieangebot. Oberstes Ziel ist es, die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden optimal zu behandeln. Für einen ganzheitlichen Erfolg wird abteilungsübergreifend zusammengearbeitet; Nebenleiden können so unkompliziert mittherapiert werden.
Mehr zur Klinik erfahren Sie unter www.rehabilitationszentrum-am-sprudelhof.de.