Düsseldorf. Die Anträge auf die abschlagsfreie Rente mit 63 Lebensjahren haben bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Rheinland im vergangenen Jahr eine Rekordzahl erreicht: Insgesamt 10.398 Versicherte beantragten in 2017 bei der DRV Rheinland die „Rente für besonders langjährig Versicherte“, wie diese Rentenart offiziell heißt. Damit war fast jede dritte Altersrente (29,7 Prozent), die bei der DRV Rheinland in 2017 beantragt wurde, die abschlagsfreie Rente mit 63.
Der Jahresvergleich der absoluten Zahlen zeigt, dass die Antragszahl von 10.000 in 2017 zum zweiten Mal nach 2015 übersprungen wurde. Die Antragszahlen lagen in 2016 bei 9.989 und in 2015 bei 10.290.
Die Möglichkeit zur abschlagsfreien Rente mit 63 war Mitte des Jahres 2014 eingeführt worden; in den ersten sechs Monaten beantragten damals 8.376 Versicherte diese Altersrente bei der DRV Rheinland. Über den Gesamtzeitraum nutzten also zusammengerechnet 39.053 Versicherte der DRV Rheinland diese Rentenart.
Im regionalen Vergleich führt übrigens die Stadt Remscheid die Statistik an: Dort macht der Anteil der Anträge auf abschlagsfreie Rente mit 63 genau 54,4 Prozent der Anträge für alle Altersrenten aus. Die geringsten Anteile verzeichnet die DRV Rheinland dagegen mit 27,6 Prozent für Düsseldorf und mit 27,7 Prozent für Bonn.
„Die abschlagsfreie Rente wird weiterhin von Versicherten, die mit 63 Jahren bereits 45 Jahre versicherungspflichtig gearbeitet haben, in hoher Zahl in Anspruch genommen. Dem steht auch der schrittweise Anstieg des Renteneintrittsalters durch die Rentenreform nicht entgegen. Gleichzeitig bleibt erfreulich, dass die Erwerbsbeteiligung Älterer in den letzten 16 Jahren um rund zwei Jahre angestiegen ist. Das heißt: von 62,3 Jahre auf 64,1 Jahre“, fasst die Geschäftsführerin der DRV Rheinland, Annegret Kruse, zusammen.
Seit 2016 wird auch bei der abschlagsfreien Rente mit 63 das Renteneintrittsalter stufenweise erhöht. So liegt aktuell für 2018 der frühestmögliche Beginn für die abschlagsfreie Rente für Versicherte des Jahrgangs 1955 bei 63 Jahren und 6 Monaten. In den folgenden Jahren steigt die Altersgrenze weiter an, und zwar jeweils um zwei Monate pro Geburtsjahrgang. Wer 1964 oder später geboren wurde, kann diese Rente dann erst ab dem 65. Geburtstag erhalten.
Von der abschlagsfreien Rente mit 63 profitieren übrigens deutlich mehr Männer als Frauen: Von den insgesamt 10.397 Anträgen stellten Frauen nicht einmal ein Viertel der Anträge (2.409). Die Grundvoraussetzung für die Gewährung dieser Rentenart sind mindestens 45 Beitragsjahre in der Rentenversicherung.
„Aufgrund einer geringeren Erwerbsbeteiligung der Frauen der hier betroffenen Jahrgänge nehmen diese die Rente mit 63 seltener in Anspruch“, so Annegret Kruse.
Anmerkung für die Redaktion:
Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland mit Hauptsitz in Düsseldorf zahlt monatlich rund 1,34 Millionen Renten. Mit ihrem Beratungsnetz ist sie in allen Fragen der Altersvorsorge und Rehabilitation regionaler Ansprechpartner in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, als Verbindungsstelle zu Belgien, Chile, Israel, Spanien und Uruguay auch bundesweit. Darüber hinaus ist sie Träger von sechs Rehabilitationskliniken.