75 Versichertenälteste beraten hessenweit vor Ort
Die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Hessen hat bei ihrer Jahresabschlusssitzung im Rahmen der Sozialwahl für die Dauer von sechs Jahren die Versichertenältesten gewählt.
Quelle:Deutsche Rentenversicherung
In hessischen Städten und Landkreisen sind insgesamt 75 Versichertenälteste ehrenamtlich tätig. Diese beraten innerhalb ihres Versichertenältestenbezirks kostenlos als Helferinnen und Helfer in der Nachbarschaft und helfen beispielsweise beim Rentenantrag. Die Versichertenältesten sind Teil der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Hessen.
Im Jahr 2022 führten Versichertenälteste der Deutschen Rentenversicherung Hessen 9.425 Beratungen durch und nahmen 3.677 Rentenanträge sowie 689 Anträge auf Kontenklärung auf. Diese Zahlen zeigen, dass die Versichertenältesten einen wichtigen Beitrag zu einer bürgernahen Verwaltung leisten. Sie sind Vermittelnde zwischen Rentenversicherung und Versicherten beziehungsweise Rentnerinnen und Rentnern.
Regelmäßige Schulungen
Um die Ratsuchenden bestmöglich zu unterstützen, werden die Versichertenältesten der Deutschen Rentenversicherung Hessen regelmäßig geschult. Dabei geht es zum einen um den Aufbau und die Aufgaben der Selbstverwaltung in der gesetzlichen Rentenversicherung; zum anderen erlernen die Gewählten an Beispielfällen, wie etwa Kontenklärungsaufträge oder Anträge für Alters-, Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsrenten aufzunehmen sind.
Die Ehrenamtlichen bestimmen selbst, in welchem zeitlichen Umfang sie tätig werden, und vereinbaren die Termine mit den Versicherten eigenständig. Die Beratung kann in privaten Räumen, in Räumlichkeiten der Kommunalverwaltung oder von Gewerkschaften stattfinden. Broschüren, Merkblätter und Informationsmaterialien erhalten die Versichertenältesten von der Deutschen Rentenversicherung Hessen.
Weitere Informationen und Sprechzeiten der Versichertenältesten: Versichertenälteste
Alles zur Sozialwahl 2023 und eine Auflistung der gewählten Versichertenältesten: Sozialwahl 2023
Kompetent und motiviert
Thomas Purtz aus Frankfurt am Main über sein neues Ehrenamt als Versichertenältester
Herr Purtz, Sie haben sich zum Versichertenältesten wählen lassen. Was war Ihre persönliche Motivation?
Da ich mein ganzes Berufsleben politisch interessiert und in der Gewerkschaft eingebunden war, war für mich klar, dass ich nach meinem aktiven Arbeitsleben weiter mitgestalten und mich ehrenamtlich engagieren möchte. Demokratie lebt nicht nur davon, dass Parlamente irgendetwas beschließen, sondern auch davon, dass wir alle mitmachen.
Und warum das Engagement bei der Deutschen Rentenversicherung Hessen?
Es lag nahe, etwas zu tun, von dem ich auch etwas verstehe. Ich habe von 1979 bis 1992 bei der Landesversicherungsanstalt Hessen gearbeitet, also der heutigen Deutschen Rentenversicherung Hessen. Lange Zeit im Büro der Selbstverwaltung, wo ich unter anderem die Versichertenältesten betreut habe. Später war ich dann als Prüfungsbeamter beim Bundesrechnungshof tätig, auch im Bereich Rentenversicherung. Aus dieser Zeit kenne ich eigentlich alle Rentenversicherungsträger. Ich denke mal, ich kann als beratender Versichertensältester fast nahtlos einsteigen und vor allen Dingen für die Betroffenen sinnvoll tätig sein.
Was denken Sie, ist eine wichtige Eigenschaft für jemanden, der dieses Ehrenamt übernehmen will?
Die Freude an der Kommunikation. Einfach Spaß daran haben, sich auf andere Lebenssituationen einzulassen.
Wie geht es jetzt weiter?
Zunächst fahre ich zum Einführungsseminar für neugewählte Versichertenälteste nach Erkner ins Schulungszentrum der Deutschen Rentenversicherung Bund. Dort treffe ich auf Versichertenälteste anderer Träger. Anschließend wird es noch ein Tagesseminar in der Hauptverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Hessen in Frankfurt geben. Spätestens dann lerne ich die anderen neuen hessischen Versichertenältesten kennen. Ich habe schon vor, im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu bleiben, einfach um in der gegenseitigen Unterstützung weiterzukommen.
Wo und wann werden Sie Beratungen anbieten?
Der Plan ist, dass ich nach der Einführung unmittelbar loslege. Ich bin für den Bezirk Frankfurt gewählt, weil ich hier wohne. Wenn Versicherte aus Frankfurt anrufen, dann kommen die entweder zu mir nach Hause oder ich fahre zu ihnen. Das läuft nach Bedarf. Außerdem habe ich Kontakt zu einer Gemeinde im weiteren Frankfurter Umland aufgenommen mit der Frage, ob sie mir einen Raum zur Verfügung stellen könnten, um dort zu beraten.
Welche Erwartungen haben Sie an Ihre ehrenamtliche Tätigkeit?
Ich würde mich freuen, wenn ich der einen oder dem anderen ohne große Umstände zum Rentenbezug verhelfen kann. Und wenn die Leute den Eindruck bekommen, dass die Institution „Deutsche Rentenversicherung“ leistungsfähig ist, dass sie da ist vor Ort und dass es niederschwellige Möglichkeiten gibt, sich zu informieren. Ich möchte gerne als Vermittler zwischen den Belangen der Verwaltung und den Belangen der Berechtigten Hürden abbauen.
Auf was freuen Sie sich besonders?
Auf den Kontakt mit den Leuten und auf den Einblick in deren Lebenssituation. Wenn jemand einen Rentenantrag vor sich hat, ergeben sich ja ganz viele Fragen. Da geht es nicht nur um die Rente im engeren Sinne, sondern um alles Mögliche andere, wie Krankenversicherung, Pflegeversicherung, wohin wird das Geld überwiesen, wann kriege ich das Geld … Da gebe ich gerne Hilfestellung in der Organisation eines neuen Lebensabschnitts. Das ist eine schöne Aufgabe für den Ruhestand. Ich bin echt mal gespannt.
Interview: Tina Full-Euler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Inhalt des Dossiers
- Suchterkrankungen – Reintegration durch Rehabilitation
- Neues rehapro-Projekt ORIENT
- Erwerbsminderungsrente: Ein Netz für alle Fälle
- Arbeitgeber im Blick: Die Betriebsprüfung
- Besuchen Sie uns an unserem Stand auf dem Hessentag 2024
- Ins Gespräch kommen und Netzwerke knüpfen
- „Kürzung der Bundeszuschüsse geht zu Lasten der Beitragszahlenden“
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