„Neue Wege und Chancen in der Rehabilitation“: Unter diesem Motto steht das diesjährige 31. Reha-Kolloquium rund um die Themen Reha und Prävention. Eingeladen haben die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Deutsche Rentenversicherung Westfalen und die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW).
„Wir benötigen belastbare Erkenntnisse, um Krankheiten besser zu verstehen und die Rehabilitation in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Dazu setzen wir auf Zusammenarbeit und starke Partner“, sagte Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, in ihrer Eröffnungsrede. Denn der Umgang mit der Pandemie und die Bewältigung der gesundheitlichen Folgen sei eine Gemeinschaftsaufgabe, dafür würden sektorenübergreifende Netzwerke, ebenso wie Mut, Entschlossenheit und Pioniergeist gebraucht.
„Die Bundesregierung will und wird neue Wege auch in der Rehabilitation gehen“, so Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, in seinem Grußwort. Im Koalitionsvertrag werde zu Recht den Themen Prävention und Rehabilitation ein hoher Stellenwert eingeräumt. „Längeres, gesünderes Arbeiten soll ein Schwerpunkt der Alterssicherungspolitik sein und dies, ohne die Regelaltersgrenze zu erhöhen“, so Schmachtenberg.
„Rehabilitation ist und bleibt ein Zukunftsthema und leistet einen bedeutsamen Beitrag zur sozialen Sicherung in Deutschland“, hob der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann hervor. Mit Blick auf die Prävention sagte Laumann: „`Reha vor Rente´ lautet unser Grundsatz. Dem muss aber heutzutage unbedingt noch `Prävention vor Reha´ vorangestellt werden.“
„Wir wollen einen möglichst frühzeitigen Zugang zu Präventions- und Rehabilitationsangeboten sicherstellen und personenzentrierte Maßnahmen im Sinne des Bundesteilhabegesetzes anbieten“, sagte Thomas Keck, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. Im Fokus der Rehabilitation müssten die sehr individuellen Bedürfnisse und Bedarfe der Versicherten stehen. Gleichzeitig sollte der Wille der Versicherten gestärkt werden, sich selbst verantwortlich für den Erhalt der eigenen Gesundheit zu fühlen, so Keck.
„Wir haben mit der rehabilitativen Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und Patienten und unmittelbar eingeleiteten Forschungsaktivitäten eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Rehabilitation für unsere Gesellschaft ist“, hob Prof. Thorsten Meyer, Präsident der DGRW, mit Blick auf die positiven Entwicklungen der vergangenen Monate hervor.
Mit einem interdisziplinären Blick über alle Bereiche des Gesundheitswesens sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, in seinem Plenarvortrag, dass „die Pandemie einerseits die Stärken, anderseits aber auch die Schwächen des Versorgungssystems aufgezeigt“ habe. Reinhardt rief zu einer rationalen Analyse der Defizite auf, bei der ein besonderer Fokus auf die interprofessionelle Zusammenarbeit gelegt werden müsse.
Der Kongress findet erstmals in Hybrid-Form statt. Neben der Möglichkeit, an der Veranstaltung im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland (MCC) in Präsenz teilzunehmen, kann die Veranstaltung auch online verfolgt werden. Mehr als 1.200 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medizin, Psychologie und Therapie tauschen sich zu neuesten Erkenntnissen und Therapie-Ansätzen aus.
Bildunterschrift:
v . li.: Erster Direktor Thomas Keck , Karl-Josef Laumann (Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, NRW), Dr. Klaus Reinhardt (Präsident, Bundesärztekammer), Prof. Dr. Thorsten Meyer (Präsident, Dt. Gesellschaft f. Rehabilitationswissenschaften)