- Deutsche Rentenversicherung Westfalen (DRV Westfalen) und das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZaR) Münster mit gemeinsamem Projekt
- DRV Westfalen startet Modellprojekt in Münster für ganz Westfalen
- Im Fokus: Gesundheit und Berufsleben, Prävention und Rehabilitation
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Westfalen und das Zentrum für ambulante Rehabilitation Münster (ZaR) starten zum Jahresbeginn in Münster gemeinsam ein regionales Modellprojekt zur Gesundheitsvorsorge: den Ü45-Gesundheits-Check. „Unser Ziel ist es, die Gesundheit und somit die Erwerbsfähigkeit von unseren Versicherten zu fördern und möglichst lange zu erhalten“, betont der Erste Direktor der DRV Westfalen, Thomas Keck. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor des ZaR Münster, Dr. med. Ingo Liebert, stellt er die Zielsetzung, Inhalte und konkrete Umsetzung des Modellprojekts vor, das zunächst nur für Versicherte der DRV Westfalen hier in Münster quasi als Erprobungslauf angeboten wird.
Schwerpunkt „Gesundheit und Berufsleben“
Neben der Analyse des allgemeinen Gesundheitsstatus hat der Ü45-Gesundheits-Check drei Schwerpunkte: Zum einen wird untersucht, ob und wie stark die individuelle berufliche Belastung zu gesundheitlichen Problemen führen können; zum anderen, ob und wie andere gesundheitliche Beeinträchtigungen sich auf die Lebensqualität auswirken können. Die dritte Ebene weist von der Bestandsaufnahme nahtlos in die Zukunft: Sollten Gefährdungen oder gar bereits erste Beschwerden diagnostiziert werden, wird der Arzt dem Versicherten am Ende der Untersuchung ganz konkrete Maßnahmen empfehlen: „Das kann einerseits eine Präventionsleistung sein, bei der der Patient trainiert, wie er seinen Körper vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen kann. Das kann aber auch eine Reha-Leistung sein, die wir dem Versicherten dann empfehlen“, erklärt Dr. Liebert und ergänzt: „Damit unterscheidet sich der Gesundheits-Check von der DRV Westfalen und dem ZaR Münster deutlich von den bisherigen Check-ups ab dem 35. Lebensjahr, die die gesetzlichen Krankenkassen anbieten. Der neue Ü45-Check hat den klaren Fokus auf Gesundheit und Beruf und seine möglichen Wechselwirkungen. Für die Untersuchung selbst müssen die Versicherten rund 2,5 Stunden Zeit mitbringen. Durchgeführt wird eine intensive körperliche Untersuchung – daneben aber auch eine sozial- und arbeitsmedizinische Bestandsaufnahme. Auch die Ermittlung psychischer und emotionaler Ressourcen fließt mit in die Untersuchung ein. Wichtig: Der Ü45-Gesundheits-Check ist für die Versicherten freiwillig und völlig kostenlos! „Es ist ein reines Angebot, keinerlei Verpflichtung für unsere Versicherten aus Münster“, hebt DRV-Direktor Thomas Keck hervor.
Erfahrungen in Münster sammeln für ganz Westfalen
Die DRV Westfalen will zusammen mit dem hier ansässigen ZaR modellhaft zunächst ihren Versicherten in Münster diesen Gesundheits-Check anbieten. Aus den hier gewonnenen Erfahrungen soll dann sukzessive ein westfalenweites Angebot entwickelt werden. Dafür werden in Münster die Versicherten der DRV Westfalen in den entsprechenden Jahrgängen ab jetzt sukzessive angeschrieben und zum Ü45-Check im ZaR eingeladen. Neben dem besonderen Gesundheitsservice für die Versicherten soll das Modellprojekt auch für den Rentenversicherungsträger wichtige Erkenntnisse liefern, wie und in welchen Strukturen solch ein Angebot für ganz Westfalen ausgerollt werden kann. „Gerade die Kombination von Gesundheit, beruflichen Belastungsfaktoren und Reha- sowie Präventionskenntnissen verlangt nach besonderer Qualifikation, Erfahrung und organisatorischen Voraussetzungen bei den Partnern, wenn wir mit hohen Fallzahlen an Ü45-Checks in die Fläche gehen“, setzt Thomas Keck auf eine breite Datenbasis durch das Modellprojekt vor Ort in Münster.
Ziel: Gesünder und länger im Erwerbsleben bleiben
„Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die steigenden körperlichen sowie psychischen Anforderungen im Beruf lassen viele Menschen daran zweifeln, bis zum Rentenalter berufstätig sein zu können. Oftmals werden leichte Beschwerden ignoriert und zu spät angegangen. Gerade mit zunehmendem Alter steigt das Risiko chronischer Erkrankungen. Regelmäßige Untersuchungen können das Risiko solcher Erkrankungen minimieren und die Erwerbsfähigkeit aufrechterhalten – gerade wenn anschließend bedarfsgerechte Maßnahmen in Anspruch genommen werden“, erläutert Dr. Ingo Liebert. Das Konzept des ZaR Münster für das Modellprojekt der DRV Westfalen enthält diagnostische Anteile aus verschiedenen Bereichen der ambulanten Rehabilitation (Kardiologie, Neurologie, Onkologie, Orthopädie, Psychosomatik), Nachsorge, Heilmittel, Prävention und sozialmedizinische Begutachtung. Das von den Fachärzten geleitete interdisziplinäre Team steht auch bei der Durchführung des im ZaR angebotenen Ü45 Gesundheits-Check zur Seite.
Gesundheit der Versicherten zu fördern, die Arbeitskraft zu erhalten, ein möglichst langes und gesundes Erwerbsleben mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen – das sind faktisch die Zielsetzungen, die der Gesetzgeber der gesetzlichen Rentenversicherung mit auf den Weg gegeben hat. „Im Flexirentengesetz wurde nicht nur der Übergang von Arbeitsleben in den Ruhestand flexibilisiert und das „Länger-Arbeiten“ attraktiver gestaltet. Der Gesetzgeber hat uns gleichermaßen die Möglichkeiten eingeräumt und den Auftrag erteilt, mehr für die Prävention unserer Versicherten tun zu können“, verdeutlicht Thomas Keck die gesetzlichen Hintergründe dieses Modellprojekts des hiesigen Rentenversicherungsträgers.