Qualität im Planen und Bauen: Im traditionsreichen „Silberturm“ der Deutschen Rentenversicherung Bund am Hohenzollerndamm in Berlin-Wilmersdorf richtete der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) am Donnerstagabend die Verleihung seiner Nachwuchsförderpreise aus. Rund 120 Gäste aus Architektur und Politik waren geladen.
Einer der verliehenen Preise war der Hans-Schaefers-Preis für vorbildliche planerische Leistungen. Die Wahl des Ortes kommt nicht von ungefähr: „Der Architekt Hans Schaefers - der Namengeber dieses wichtigen Nachwuchspreises - hat ein imposantes Wahrzeichen hinterlassen. Der markante, freistehende „Silberturm“ ist ein Hingucker im Stadtbild. Zusammen mit dem ICC und dem „Steglitzer Bierpinsel“ repräsentiert es eine kurze, futuristische Architekturphase Mitte der 1970er Jahre in West-Berlin“, sagte Dr. Stephan Fasshauer, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Bund, in seinem Grußwort. „Mit dem Preis würdigen wir bereits realisierte oder in der Umsetzung befindliche Entwürfe, die einen besonderen Beitrag zur Planungs- und Baukultur darstellen“, erläuterte Julia Dahlhaus, Vorsitzende des BDA, in ihrer Ansprache, bevor sie den Preis an die Architekten Julian Meisen und Felix Dechert für das Stadtentwicklungsprojekt „Neues Amt Altona“, einem genossenschaftlich organisierten Hamburger Bürogebäude, verlieh.
Eine Anerkennung erhielten der Architekt Niklas Fanelsa von der „KURA – Werkstatt Gerswalde“ für den Umbau einer denkmalgeschützten Scheune in Brandenburg als Werkstatt für die Erprobung und Umsetzung einer bioregionalen Architektur sowie die Architektin Franziska Käuferle für das Projekt „A16 Einfamilienhaus“ in Berlin-Lichterfelde. Käuferle hatte hierfür eine Backsteinvilla aus dem Jahr 1889 saniert und umgebaut.
Die Daniel-Gössler-Belobigung erhielten Lukas Großmann aus Düsseldorf für seine wissenschaftliche Arbeit „Die Institutionalisierung der Hospitalität“ zum Thema Minderheiten und Randgruppen und die resultierenden Konsequenzen für Architekturkonzepte und architekturtheoretische Ansätze sowie Annekathrin Warter für ihre Arbeit „Fragmente von Räumen“.
Für ihre Arbeit „Die Ausbildung des modernen Architekten in Deutschland. Das Beispiel Berlin (1879-1922)“ wurde Stefanie Fink mit dem Tibes-Stipendium 2021/2022 gewürdigt.
Der „Silberturm“: Traditionsreiches Berliner Bürogebäude
Am S-Bahnhof Hohenzollerndamm in Berlin-Wilmersdorf ragt der rund 95 Meter hohe „Silberturm“, Verwaltungsgebäude der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin, in die Höhe. Seine Aluminiumverkleidung hat ihm seinen Namen verliehen. Erbaut wurde er 1973 bis 1977. 2013 bis 2019 wurde das Hochhaus aufwändig saniert. In 16 Etagen wurden auf einer Gesamtfläche von circa 15.400 m² rund 1.600 Arbeitsplätze eingerichtet. „Das Architekturbüro, das mit der Sanierung beauftragt war, gmp, ist mit dem Erbe Hans Schaefers sehr würdevoll umgegangen, hat einerseits den Charakter des Gebäudes erhalten und andererseits die Zukunft mit eingebaut“, so Dr. Stephan Fasshauer.
Gearbeitet wird seitdem überwiegend in „Multispaceflächen“, von denen es je vier pro Etage gibt. Die Zahl der hier arbeitenden Beschäftigten konnte durch die Sanierung um rund 300 erhöht werden. Darüber hinaus verfügt der Silberturm über eine Konferenzetage im 22. Stock auf einer Fläche von rund 600 m², eine Belegschaftskantine mit rund 490 Plätzen und 30 Seminarräume auf rund 3.200 m² im Sockelgeschoss.