Deutsche Rentenversicherung

DRV Bund erprobt duale Reha im Modellprojekt

Welttag für psychische Gesundheit

Datum: 09.10.2024

Chronische Krankheiten kommen selten allein: Studien weltweit zeigen, dass chronisch kranke Menschen im Vergleich zu gesunden Personen ein rund zweifach erhöhtes Risiko für eine gleichzeitige psychische Erkrankung haben. Dies stellt auch die Rehabilitation vor besondere Anforderungen. Anlässlich des Welttags der psychischen Gesundheit am 10. Oktober stellt die Deutsche Rentenversicherung Bund deshalb mit der Dualen Reha einen einzigartigen Ansatz vor.

Bei rund 20 Prozent der Rehabilitanden treten psychische Erkrankungen unabhängig von der Art der Grunderkrankung auf, am häufigsten sind Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen. Die Diagnostik und gezielte Therapie dieser psychischen Begleiterkrankungen, die zusätzlich zu der eigentlichen körperlichen Erkrankung auftreten, war deshalb Schwerpunktthema der jüngsten Sitzung des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund. „Ziel der Rentenversicherung ist es, auch bei psychischen Begleiterkrankungen die Behandlungs- und Versorgungsqualität im Rahmen der Rehabilitation sicherzustellen“, erläutert Hans-Werner Veen, Vorstandsvorsitzender der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Hier setzt ein Modellprojekt der Deutschen Rentenversicherung Bund an, das noch bis Ende 2026 läuft: die Duale Reha. Zwei Krankheitsbilder – in der Regel ein psychisches und ein somatisches – werden hierbei gleichwertig behandelt. Die Teams beider Fachrichtungen arbeiten dabei eng zusammen, erstellen gemeinsam Behandlungspläne, überwachen Therapieerfolge und formulieren die abschließende sozialmedizinische Leistungsbeurteilung. Sich ungünstig beeinflussende Verläufe zweier Krankheiten können so frühzeitig gestoppt werden. „Der Ausschuss für Rehabilitations-, Renten- und Versicherungsangelegenheiten des Vorstandes sorgt dafür, dass Präventions- und Rehabilitationsangebote der Deutschen Rentenversicherung Bund kontinuierlich nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt werden“, erklärt Hans-Werner Veen. Die Duale Reha soll Betroffenen eine umfassende Genesung und die Teilhabe am Erwerbsleben ermöglichen und wird ersten Auswertungen zufolge äußerst gut angenommen. Angeboten wird sie aktuell für sieben Erkrankungsbilder in acht Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund: Psycho-Dermatologie, Psycho-Diabetologie, Psycho-Gastroenterologie, Psycho-Kardiologie, Psycho-Onkologie, Psycho-Orthopädie sowie die Psycho-Pneumologie.

Seelische Gesundheit: Angebote für Mitarbeitende der Rentenversicherung

Auch ihre Mitarbeitenden unterstützt die Deutsche Rentenversicherung Bund dabei, die eigene seelische Gesundheit im Blick zu behalten, unter anderem mit kostenfreien Vorträgen und Workshops zu den Schwerpunktthemen „Ressourcen und Prävention“, „Belastung durch Arbeit“ und „Destigmatisierung seelischer Erkrankungen und Sucht“ zum Beginn der Woche der Seelischen Gesundheit. „Unser Haus bietet bereits seit vielen Jahren im Rahmen der Aktionswoche spezifische Angebote für unsere Mitarbeitenden an und das mit sehr guter Resonanz: Die Zahl der Beschäftigten, die diese Angebote nutzt, steigt seitdem kontinuierlich an“, betont Brigitte Gross, Direktorin bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. Darüber hinaus bietet die Deutsche Rentenversicherung Bund ihren Beschäftigten Berufliches Coaching, Führungskräftecoaching, Konfliktberatung und psychologische Kurzzeitinterventionen an. Eine Kooperation mit der Deutschen Depressionshilfe besteht ebenfalls.