Nachrichten Winter 2025

Mann der ersten Stunde

Porträtfoto von Wilfried Schnaubelt vor der Frankfurter SkylineQuelle:DRV Hessen


Herr Schnaubelt, Sie engagieren sich seit 1975 als Versichertenältester für die Deutsche Rentenversicherung Hessen. Was war damals Ihre persönliche Motivation für diese Tätigkeit?

Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, das war mein Antrieb. Schon damals habe ich mich vielfältig sozial engagiert. Ich war in einem großen Fuldaer Textilunternehmen Betriebsrat, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, Konzernbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Und schon damals kamen Menschen zu mir ins Büro, wenn sie Fragen zur Rente hatten. Nachdem ich in den AOK-Vorstand gewählt worden war, habe ich mich viel mit dem Sozialgesetzgefüge beschäftigt. Als dann die Kollegen vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) an mich herangetreten sind, ob ich mich denn für das Amt eines Versichertenältesten damals noch der Landesversicherungsanstalt aufstellen lassen würde, habe ich spontan ja gesagt. Das war eine gute Entscheidung.

Und was motiviert Sie bis heute?

Wissen Sie, ich hatte und habe ein gutes Leben, war anerkannt, habe mir auch mal was gegönnt. Ich bin zufrieden. Da will ich der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Das treibt mich an bis heute. So lange ich mich einigermaßen fit fühle, so lange mache ich weiter als Versichertenältester.


Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Ehrenamt im Laufe der Zeit geändert?

Es hat sich insofern geändert, dass die Menschen durch die Vielzahl an gesetzlichen Änderungen zunehmend verwirrt vor mir saßen. So entwickelte sich diese Arbeit immer mehr von der Fall- zur Aufklärungsberatung. Da ist es wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Ich habe in all den Jahren an den stets aktuellen und sehr gut vorbereiteten Seminaren der Deutschen Rentenversicherung Hessen für Versichertenälteste teilgenommen, bis auf eines. Da war ich im Krankenhaus. Im Laufe der Zeit hat sich außerdem der Zeitaufwand erhöht, insbesondere bei Beratungen zur Erwerbsminderungsrente. Und der Trend geht weg von der starren Terminsprechstunde zur Beratung nach Vereinbarung.

Tina Full-Euler, Unternehmenskommunikation

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Inhalt des Dossiers

  1. Vorwort
  2. Versichertenälteste unterstützen seit 50 Jahren
  3. Mann der ersten Stunde
  4. Erwerbsminderungsrenten
  5. Mehr Geld im Minijob
  6. Mutterschutz nach Fehlgeburt
  7. Wenn Körper und Psyche gemeinsam Hilfe brauchen
  8. Neuste Erkenntnisse aus der Onkologie
  9. Nachweislich familienfreundlich
  10. Rente und Reha auf dem Hessentag
  11. Der Schlüssel zur Selbstständigkeit
  12. Seminare für Mitarbeitende von Gemeinden und Versicherungsämtern
  13. Rente nur mit Girokonto
  14. Beratung in Frankfurt ab Frühjahr im Werfthaus