Nachrichten Winter 2025
Neuste Erkenntnisse aus der Onkologie
Quelle:istockphoto.com
Rund hundert niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sind Mitte September in der Klinik Sonnenblick in Marburg zusammengekommen, um das Neueste aus der onkologischen Therapie zu hören und zu diskutieren. Die Fortbildung war eine gemeinsame Veranstaltung der Klinik Sonnenblick mit dem Anneliese Pohl Krebszentrum / Comprehensive Cancer Center (CCC) Marburg, dem Tumorzentrum Kassel, dem Onkologischen Zentrum Osthessen und der Hessischen Krebsgesellschaft. Vorgestellt wurden die wichtigsten Ergebnisse des amerikanischen Krebskongresses – das größte internationale Forum im Bereich der Krebsforschung.
Prof. Dr. Uwe Wagner, Leiter der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), berichtete über die neuesten Entwicklungen in der Onkologie der Frauenheilkunde. Er zeigte sehr eindrücklich die neuen Therapieoptionen bei Brustkrebs, Eierstockkrebs, aber auch bei dem Endometriumkarzinom. Als Mitglied der Leitlinienkommission der Deutschen Krebsgesellschaft gab er den Zuhörenden zudem eine Preview auf die im Oktober erscheinende Leitlinie, so dass diese neuen Empfehlungen bereits jetzt in die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte einfließen können.
Dr. Jorge Riera Knorrenschield, Oberarzt und Leiter der Palliativstation am UKGM sowie Mitglied des Medizinischen Versorgungszentrums Alsfeld, referierte über die Weiterentwicklung in der Onkologie bei den Tumoren der Speiseröhre und des Magens. Auch hier ergeben sich durch neue Therapieansätze ganz neue Möglichkeiten, was den Einsatz von Antikörpern und die Einsparung von Chemotherapien angeht.
In Bewegung bleiben
Dr. Andreas Dickhut, Leitender Oberarzt am Tumorzentrum Fulda, berichtete über die Weiterentwicklung der Therapie bei Dickdarmkrebs. Hier zeigte er insbesondere den positiven Effekt von Bewegung auf Patientinnen und Patienten mit Dickdarmkrebs. Menschen, die es schaffen, sich nach dieser Krebserkrankung regelmäßig zu bewegen, haben eine deutlich bessere Prognose als diejenigen, die dies nicht tun. Sie zeigen weniger häufig Lebermetastasen und so genannte Zweitkarzinome. Der Überlebensvorteil für diese Patientinnen und Patienten liegt auf fünf Jahre gesehen bei acht Prozent. Das bedeutet: Bewegen sich 14 Patientinnen oder Patienten, wird eine oder einer von ihnen vor dem Tod durch Dickdarmkrebs geschützt. Dieser Effekt ist tatsächlich vergleichbar mit dem Effekt einer Chemotherapie.
Prof. Dr. Andreas Burchert, Leiter der Abteilung Hämatologie und Onkologie des UKGM, sprach über die beeindruckenden Weiterentwicklungen von Immuntherapien, insbesondere CART-T-Zellen, aber auch von bekapselten Viren. So bekamen die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte einen Ausblick, was in den nächsten Jahren laborchemisch und therapeutisch möglich werden wird.
Lebensqualität verbessern
Über das schwierige, aber immer aktuelle Thema der Lymphom-Erkrankungen referierte Dr. Christoph Mann, Oberarzt am UKGM. Hier zeigt sich, dass zunehmend auf eine Chemotherapie verzichtet werden kann, was die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erheblich verbessern wird. Den Abschluss der rund vierstündigen Veranstaltung machte Prof. Dr. Martin Wolf, Leiter des Tumorzentrums der Städtischen Kliniken in Kassel, der sich seit 40 Jahren mit Lungenkarzinomen beschäftigt und eine umfassende Übersicht über aktuelle Therapiestrategien gab – sowohl bei nicht kleinzelligen als auch bei kleinzelligen Karzinomen.
„Dass solche Veranstaltungen in der Klinik Sonnenblick möglich sind, ist tatsächlich sehr beeindruckend und für die Klinik ein echter Gewinn“, resümiert Prof. Dr. Ulf Seifart, Ärztlicher Direktor der Klinik Sonnenblick. „Nicht nur für die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte, die so komprimiert an sehr hochwertige Informationen kommen, war es eine wertvolle Veranstaltung. Wir als gesamte Klinik freuen uns immer, unsere Türen zu öffnen und den Austausch anzuregen.“
Prof. Dr. Ulf Seifart, Ärztlicher Direktor Klinik Sonnenblick
Klinik Sonnenblick
Die Klinik Sonnenblick ist eine Rehabilitationsklinik der Deutschen Rentenversicherung Hessen für hämatologische/onkologische, orthopädische und Post-COVID-Erkrankungen. Leistungen zur medizinischen Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung werden stationär und ganztägig ambulant angeboten. Die Klinik im mittelhessischen Marburg ist zudem als akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg anerkannt, nach QMS-Reha und als Sozialmedizinisches Kompetenzzentrum zertifiziert. Sie möchten zur Rehabilitation in die Klinik Sonnenblick? Sie können die passende Klinik für Ihre gewünschte Rehabilitation selbst bestimmen. Geben Sie dazu in Ihrem Reha-Antrag die Klinik Sonnenblick als Ihre Wunschklinik an. Mehr Informationen zur Klinik und zum Antragsverfahren finden Sie unter www.klinik-sonnenblick.de.
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Inhalt des Dossiers
- Vorwort
- Versichertenälteste unterstützen seit 50 Jahren
- Mann der ersten Stunde
- Erwerbsminderungsrenten
- Mehr Geld im Minijob
- Mutterschutz nach Fehlgeburt
- Wenn Körper und Psyche gemeinsam Hilfe brauchen
- Neuste Erkenntnisse aus der Onkologie
- Nachweislich familienfreundlich
- Rente und Reha auf dem Hessentag
- Der Schlüssel zur Selbstständigkeit
- Seminare für Mitarbeitende von Gemeinden und Versicherungsämtern
- Rente nur mit Girokonto
- Beratung in Frankfurt ab Frühjahr im Werfthaus