Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein und langjährige stellvertretende Vorsitzende des DGB-Landesbezirks Nordmark, Karl-Heinz Köpke, hat eine bessere Vernetzung der Sozialversicherungsträger gefordert. Gesetzliche Krankenkassen, Rentenversicherungsträger und Berufsgenossenschaften sollten zum Wohle ihrer Versicherten enger zusammenarbeiten. Insbesondere bei Reha-Maßnahmen gelte es, die vorhandenen gestalterischen Freiräume im Sozialgesetz zu nutzen. Auf der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Nord in Hamburg sagte Köpke: "Die soziale Selbstverwaltung bietet Beschäftigten die Chance einer Orientierung in einer zunehmend undurchschaubaren Zeit, geprägt durch ständigen Wandel und Schlagworte wie Digitalisierung oder Arbeitsplatz der Zukunft."
Sozialversicherungsträger sind in Deutschland rechtlich selbstständige und vom Staat weitgehend unabhängige Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. "Doch das Wissen über die Funktion der sozialen Selbstverwaltung ist selbst bei Parlamentariern, die für die Gesetze in unserem Bereich verantwortlich sind, oft nicht vorhanden", stellte Köpke fest. Der Gesetzgeber müsste stärker in die Pflicht genommen werden, die ehrenamtlich tätigen Selbstverwalter bei ihrer Aufgabe zu unterstützen.
In der sozialen Selbstverwaltung, den Vertreterinnen und Vertretern von Versicherten sowie Arbeitgebern als Kontroll- und Aufsichtsorgan der Sozialversicherungen, liege eine große Chance. "Die Verwaltung braucht die Erfahrungen aus der Praxis", betonte Köpke. Diese Erfahrung lässt sich nach Meinung des ehemaligen Gewerkschafters insbesondere bei Rehabilitationsmaßnahmen nutzen. "Mit ihrer Kompetenz und ihrem sozialen und betrieblichen Erfahrungswissen kann die Selbstverwaltung der versichertenorientierten Zielausrichtung von Reha-Leistungen wichtige Impulse geben."