Deutsche Rentenversicherung

Premiere für NRW: Erste Videoberatung der Rentenversicherung in einer Stadtverwaltung

Datum: 29.01.2020

  • Pilotprojekt der Deutschen Rentenversicherung Westfalen
  • Startschuss im Rathaus von Borken

Online-Premiere im Westmünsterland:

Die Stadtverwaltung Borken ist die erste Kommune in Nordrhein-Westfalen, bei der die Deutsche Rentenversicherung (DRV) eine Videoberatung für Bürgerinnen und Bürger einrichtet. Die Videoberatung ergänzt die bisherigen Präsenz-Sprechtage der Rentenversicherung vor Ort und die Beratungsangebote in den eigenen Auskunfts- und Beratungsstellen. Gemeinsam nahmen Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing und die zuständige Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, Angelika Wegener, die Video-Beratung im Borkener Rathaus in Betrieb. 

Die DRV Westfalen unterhält ein umfangreiches Beratungsangebot. Zu den Themen Rente und Altersvorsorge wie auch zu Reha und neuerdings zu Präventionsangeboten beraten die Fachleute der DRV Westfalen sowohl in 8 eigenen Auskunfts- und Beratungsstellen als auch bei Sprechtagen vor Ort in den Kommunen. Jährlich leisten Beraterinnen und Berater der DRV Westfalen dabei über 200.000 Beratungen. „Und der Beratungsbedarf wird weiter steigen“, prognostizierte Angelika Wegener. 

Wie funktioniert die Videoberatung in der Praxis?

Versicherte melden sich für den Online-Sprechtag in Borken genauso an wie bislang zur dortigen Präsenzberatung der Rentenversicherung. Wenn sie zum Termin ins Rathaus kommen, wird zunächst von einem Mitarbeiter des Rathauses per Personalausweis die Identität des Versicherten überprüft. Dann geht es zur Beratung in ein eigens dafür eingerichtetes Büro. Nur sitzt dort kein Berater mehr auf der anderen Seite des Schreibtisches. Dafür steht jetzt dort ein großer Bildschirm. Per Knopfdruck verbindet der Versicherte sich dann mit einem Berater bei der DRV Westfalen im 55 Kilometer Luftlinie entfernten Münster - die Beratung kann starten. Der Video-Platz in Borken ist so gestaltet, dass auch ein Antrag gemeinsam ausgefüllt und vor Ort direkt am Platz ausdruckt werden kann. Ebenso können Versicherte an dem Video-Platz Unterlagen einscannen. „Der Service und seine Möglichkeiten sind somit völlig identisch zu einer Präsenzberatung“, unterstrich Geschäftsführerin Angelika Wegener. 

Pilotcharakter

Für die DRV Westfalen hat die Borkener Videoberatung Pilotcharakter. „Mit den Erfahrungswerten, die wir hier sammeln werden, planen wir in der Folge diesen Video-Einsatz bei weiteren Kommunalverwaltungen. Der Pilotbetrieb, der dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt  Borken jetzt startet, ist für uns daher in mehrfacher Hinsicht wichtig“, sagte die DRV-Geschäftsführerin beim gemeinsamen Starttermin in Borken. 

„Die Videoberatung ist ein ergänzendes Angebot für die Bürgerinnen und Bürger aus Borken und Umgebung. Ich freue mich, dass die DRV unseren Hinweis auf zusätzlichen Beratungsbedarf durch die Möglichkeit der Videoberatung aufgegriffen hat“, so Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing. 

Mit der neuartigen Videoberatung soll das bestehende Beratungsangebot in den Kommunen nicht ersetzt, sondern ergänzt werden. „Wir schaffen mehr Effizienz und Flexibilität und somit mehr Kapazitäten im Sinne eines besseren Services für unsere Versicherten“, verdeutlichte die Geschäftsführerin am Beispiel von Borken. „Für einen Einsatz beispielsweise in Borken benötigt einer unserer Berater von Münster für Hin- und Rückweg fast 3 Stunden. In dieser Zeit könnte er durchschnittlich 6 Versicherte beraten“, rechnete  Angelika Wegener und ergänzt: „Außerdem werden wir flexibler, wenn zum Beispiel ein Berater ausfällt. Das kann bei der Video-Beratung  in der Auskunfts- und Beratungsstelle in Münster besser koordiniert und kompensiert werden, ohne dass die Beratung in Borken ausfallen muss. Dann übernimmt halt ein anderer Kollege oder eine andere Kollegin am Bildschirm die Beratung.“ 

Eine wichtige Voraussetzung für die Videoberatung ist die Sicherung des Datenschutzes. Gerade die sensiblen Sozialdaten unterliegen einem besonderen Schutz. Daher erfolgt vorab die Prüfung der Identität des Versicherten und die Videoberatung wird in einem separaten Raum durchgeführt. Die Video- und Datenleitung zwischen Borken und Münster ist über eine Breitbandverbindung in das besonders datengeschützte IT-Netz der Deutschen Rentenversicherung eingebunden. 

Gute Erfahrungen mit der Videoberatung hat die DRV Westfalen bereits gesammelt: Zum einen sind einige ihrer Auskunfts- und Beratungsstellen untereinander damit verbunden, um auch dort für die Besucher flexibler zu sein. Zum anderen ist seit kurzem auch die erste der insgesamt 5 eigenen Reha-Kliniken der DRV Westfalen an das Videoberatungssystem angeschlossen.