Am 14. März 2019 wurde in Berlin das neue Forschungsprojekt „MiMi-Reha-Kids“ vorgestellt. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Nord fördert das Projekt des Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. und der Universität zu Lübeck gemeinsam mit der DRV Berlin-Brandenburg. Dabei geht es darum, die speziellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Hinblick auf Reha zu untersuchen, auf diese einzugehen und somit Familien mit Migrationshintergrund den Zugang zur Kinder-Rehabilitation zu erleichtern.
„Mit Migranten für Migranten, dafür steht MiMi. In einem ersten Forschungsprojekt haben wir Zugangsbarrieren im deutschen Gesundheitssystem und Defizite bei der Rehabilitation identifiziert. Häufig verhindern mangelnde Sprachkenntnisse und Wissensdefizite auf der einen Seite und fehlende mehrsprachige Informationsangebote auf der anderen Seite den Zugang zu den Rehabilitationsleistungen der Deutschen Rentenversicherung“, sagt Ramazan Salman, Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. Während der Projektlaufzeit MiMi-Reha-Erwachsene ging es darum, niedrigschwellige Informationsangebote zu schaffen und die Leistungen gemeinsam mit Migrantinnen und Migranten, die zu Mediatoren ausgebildet wurden, bekannter zu machen. Da sich das Projekt „MiMi-Reha-Erwachsene“ als erfolgreich erwiesen hat, soll nun auch die Rehabilitation von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gefördert werden.
Trotz qualitativ hochwertiger Angebote sei die Anzahl der Anträge auf Kinder-Reha niedrig. "Das ist leider nicht auf die gute Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zurückzuführen. Zudem ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Reha bedeutend niedriger als der ohne einen solchen Hintergrund", erläutert Uwe Polkaehn, Vorstandsvorsitzender der DRV Nord, die Hintergründe. Das gelte es zu ändern. Deshalb sollen in größeren Städten Schleswig-Holsteins sowie in Hamburg und Berlin gezielt Familien mit Migrationshintergrund angesprochen und ihnen die Möglichkeiten von Rehabilitationsmaßnahmen nähergebracht werden.
Ein kultursensibler Ansatz sowie zielgruppenorientierte, muttersprachliche Angebote bilden die Basis der MiMi-Projekte. Muttersprachliche Reha-Mediatorinnen und Reha-Moderatoren nehmen eine Mittlerfunktion zwischen Migrantinnen und Migranten und den Trägern der Rehabilitationseinrichtungen ein. Im Mittelpunkt stehen muttersprachliche Informationsveranstaltungen sowie Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und dem Ausbau eines MiMi-Netzwerkes. Durch MiMi-Reha-Kids“ soll der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Rehabilitation messbar gesteigert werden.
Quelle:DRV Berlin-Brandenburg