Deutsche Rentenversicherung

Fachklinik Sylt feiert 75-jähriges Bestehen

Datum: 04.09.2021

Die Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche hat am Freitag ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Vor 60 geladenen Gästen würdigte Edgar Wonneberger, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Nord, den andauernden Erfolg der Klinik: "Es bedarf offener Augen und Ohren, um die Bedürfnisse der zu Behandelnden zu erkennen und diese dann auch entsprechend umzusetzen."

Das Haupthaus der Klinik wurde vor mehr als 120 Jahren als Genesungsheim für Frauen gegründet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es von der Marine als Lazarett genutzt und gelangte erst 1946 wieder in den Besitz der Landesversicherungsanstalt Hamburg - einer Vorgängerorganisation der Deutschen Rentenversicherung Nord (DRV Nord). Diese betrieb es zunächst als Kinderheilstätte für an Tuberkulose erkrankte Heranwachsende. Dies war die Geburtsstunde der heutigen, auf Rehabilitation für Kinder und Jugendliche ausgerichteten Klinik mit 160 Betten.

"Kinderrehabilitation ist eine Investition in die Zukunft", betonte Wonneberger. "Die hier spezialisiert durchgeführte Behandlung von chronischen Erkrankungen der Atemwege, der Haut oder des Stoffwechsels haben zum Ziel, chronisch erkrankten Kindern den Weg in eine spätere berufliche Tätigkeit zu ebnen."

"Unsere Klinik und die Kinder- und Jugendlichen-Rehabilitation haben eine große Bedeutung für die Zukunft der Deutschen Rentenversicherung", sagte Volker Reitstätter, Geschäftsführer der DRV Nord. Die Corona-Pandemie habe den Bedarf nach Kinder-Reha verstärkt. Unmittelbar durch entsprechende Folgeerkrankungen wie Long-Covid bei Heranwachsenden, aber auch mittelbar durch Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Stress und psychische Belastungen. "Durch unsere eigenen Kinderkliniken haben wir es in der Hand, neue Strategien zu erproben, neue Konzepte zu entwickeln – ohne den Kosten- und Gewinndruck der privaten Gesundheitswirtschaft", erläuterte Reitstätter.

Dr. Ines Gellhaus, Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Klinik, bestätigte den aktuellen Bedarf als Folge der Pandemie: "Das Ausmaß der Adipositas ist gestiegen. Kinder haben stark an Gewicht zugenommen." Diese Heranwachsenden würden von zunehmend hilflosen Eltern begleitet. "Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nicht nur in der Reha lösen können." Dr. Gellhaus warb für eine familienorientierte Rehabilitation. Ziel sei es, den schwer chronisch kranken Patientinnen und Patienten eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben zu ermöglichen. "Unsere Erfolge zeigen: Reha rettet Lebensläufe," betonte Dr. Gellhaus.

Auf der Jubiläumsfeier wurden zudem zwei langjährige Mitarbeitende der Klinik offiziell verabschiedet. Dr. Rainer Stachow war 24 Jahre lang Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Fachklinik. Der 67-Jährige hatte seine Tätigkeit auf Sylt bereits vor eineinhalb Jahren beendet. Außerdem wurde Dr. Sibylle Scheewe gewürdigt. Die langjährige Oberärztin war Ende August in den Ruhestand gewechselt.