Was ist zu tun, wenn neben körperlichen Beeinträchtigungen auch seelische Erkrankungen hinzukommen? Gerade Patienten mit mehrfachen Erkrankungen stellen sowohl Akut-, als auch Reha-Mediziner vor besondere Herausforderungen. Die Fachklinik Aukrug hat es sich zur Aufgabe gemacht, Rehabilitanden mit solchen Mehrfacherkrankungen auch fächerübergreifend zu behandeln. Dabei seien insbesondere die psychosomatischen Begleiterkrankungen von wachsender Bedeutung, so Dr. Timo Specht, Chefarzt der Fachklinik Aukrug.
Am 21. März befassen sich zahlreiche Mediziner im Rahmen des Aukruger Symposiums in der Fachklinik Aukrug mit dem künftigen Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten bei Mehrfacherkrankungen, wobei neben der klinischen Perspektive auch die Problematik der beruflichen Reintegration thematisiert wird. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den psychosomatischen Erkrankungen.
„Seelische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für eine Frühverrentung“, teilt Dr. Timo Specht mit. 2010 seien es bundesweit 70.000 Fälle gewesen. Die erhöhten Leistungsanforderungen in Beruf und Privatleben wirkten sich aus, es gehe um Arbeitsverdichtung, Arbeitsplatzsicherheit und Zukunftsängste. In der Familie forderten Erziehung und Partnerschaft, Pflege und oft finanzielle Probleme.
Je länger solche komplexen Störungen unbehandelt blieben, desto höher die Gefahr der Chronifizierung. Die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten reichten oft nicht aus, so dass häufig eine stationäre Intervention erforderlich sei, um die Betroffenen wieder fit fürs Leben und den Job zu machen, so Dr. Timo Specht.
Die Fachklinik Aukrug ist eine von vier Rehabilitationskliniken in der Trägerschaft der Deutschen Rentenversicherung Nord. Sie ist schwerpunktmäßig auf die Rehabilitation von orthopädischen, pneumologischen und inneren sowie psychosomatischen Erkrankungen spezialisiert und verfügt über 200 Patientenzimmer im stationären Bereich. Darüber hinaus bestehen ambulante Behandlungsmöglichkeiten für Ortsansässige.