Deutsche Rentenversicherung

Altersarmut vermeiden: So sorgen Sie richtig vor

Öffentliche Diskussionen und Debatten über Risiken für Altersarmut werden oft durch stark vereinfachte Modellrechnungen und nicht-repräsentative Umfragen überlagert. Dabei wird der Eindruck vermittelt, gegen das Risiko von Armut im Ruhestand schütze selbst jahrzehntelange Arbeit in Vollzeit nicht mehr.

Auch wenn bei vielen Menschen die gesetzliche Rente der mit Abstand bedeutendste Teil der Alterssicherung ist, hat die Betrachtung der individuellen Ansprüche allein aus der gesetzlichen Rentenversicherung nur eine begrenzte Aussagekraft hinsichtlich der generellen Einkommenssituation von Rentnerinnen und Rentnern. Das Einkommen eines Rentners oder einer Rentnerin hängt entscheidend davon ab, welche weiteren Einkommensquellen neben der gesetzlichen Rente existieren – beispielsweise aus betrieblicher Altersvorsorge und freiwilliger privater Vorsorge. 

In Deutschland hat man sich Anfang der 2000er Jahre in einem breiten gesellschaftlichen Konsens dafür entschieden, die Altersvorsorge auf drei Säulen zu verteilen: die staatliche Rentenversicherung, die betriebliche Altersvorsorge und die freiwillige private Vorsorge – das sogenannte Drei-Säulen-Modell.

Um Risiken einer möglichen Altersarmut erkennen und das Ziel der Lebensstandardsicherung im Alter realisieren zu können, sollte das Gesamtsystem aus allen drei Säulen der Rentenversicherung ganzheitlich betrachtet werden.

Altersvorsorge: Heute schon die Zukunft planen

Der Aufbau der Altersvorsorge beginnt bereits mit dem Einstieg in die Erwerbstätigkeit. Die Voraussetzungen für den Aufbau eines ausreichenden Alterseinkommens sind jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich. Deshalb ist es entscheidend, den richtigen „persönlichen Mix“ aus den verschiedenen Vorsorgeformen sowie die individuell passende staatliche Altersvorsorge-Förderung herauszufinden.

Für viele Arbeitnehmer ist die Altersvorsorge über den Arbeitgeber eine günstige Alternative. Wer aus seinem monatlichen Verdienst oder aus einer Sonderzahlung einen Teil in die betriebliche Altersversorgung einzahlt, kann Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sparen. Als gutes Angebot für Familien und Geringverdiener bietet sich die Riester-Rente an. Aufgrund der Möglichkeit einer zusätzlichen Steuerermäßigung ist sie aber auch für andere attraktiv.

Selbständige oder Freiberufler können mit einer privaten Rentenversicherung vorsorgen, deren Beiträge bis zu einem Höchstbetrag steuerlich abgesetzt werden können: die sogenannte Rürup- oder Basis-Rente.

Die Broschüre "Altersvorsorge - heute die Zukunft planen" gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Altersvorsorge – und zeigt dabei sowohl die Vorteile als auch Risiken oder Nachteile der einzelnen Vorsorgeformen auf.

Digitale Rentenübersicht: Mehr Planungssicherheit in der Altersvorsorge

Unter rentenuebersicht.de können alle Bürgerinnen und Bürger eine Übersicht über ihre persönlichen Altersvorsorgeansprüche aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Alterssicherung online abrufen. Die Ende Juni 2023 an den Start gegangene Digitale Rentenübersicht ermöglicht damit einen Überblick über die vorhandenen Altersvorsorgeansprüche und hilft dabei etwaige Lücken in der Altersversorgung frühzeitig erkennen und nach Möglichkeit auch zu handeln.

Wenn die Altersvorsorge angepasst werden soll, können die gespeicherten Informationen aus der individuellen Digitalen Rentenübersicht als Grundlage für eine neutrale Beratung bei einer frei wählbaren Beratungsstelle dienen, zum Beispiel bei der Deutschen Rentenversicherung oder einer der Verbraucherzentralen.

Kontenklärung: Versicherungslücken erkennen und schließen

Ein vollständiges Versicherungskonto ist die Grundlage dafür, dass die spätere Rente in richtiger Höhe gezahlt werden kann. Eine Kontenklärung hilft dabei, die vorhandenen Daten zu prüfen und gegebenenfalls Lücken im Versicherungskonto zu schließen. In einer Kontenklärung überprüft die Deutsche Rentenversicherung das gesamte Versicherungskonto. So können eventuelle Lücken identifiziert und häufig auch geschlossen werden. Denn nicht alle Zeiten werden oder wurden maschinell übermittelt. Um später einen nahtlosen Übergang in eine korrekte Rentenzahlung zu gewährleisten, empfiehlt die Deutsche Rentenversicherung, das Rentenkonto frühzeitig zu vervollständigen und zu überprüfen. Weiter Informationen zur Kontenklärung finden Sie in der Broschüre "Kontenklärung: Fragen und Antworten".

Kindererziehung und Pflege: Gut für Ihre Rente!

Kinder aufziehen, Angehörige pflegen: Familien leisten damit einen enormen gesellschaftlichen Beitrag. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, stecken sie oft beruflich zurück und nehmen finanzielle Einbußen hin.

Die gesetzliche Rentenversicherung gleicht einige Nachteile wieder aus, denn für Zeiten der Kindererziehung und Pflege bekommen Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen Pflichtbeiträge gutgeschrieben.

Ausführliche Informationen zur Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten sowie zur Antragstellung finden Sie in der Broschüre „Kindererziehung – Ihr Plus für die Rente“ – oder schauen Sie sich einfach dieses kurze Erklärvideo zum Thema Kindererziehungszeiten an.

Wie die Pflege eines Angehörigen sich auf die Rente der Pflegeperson auswirken kann, erfahren Sie in der Broschüre „Rente für Pflegepersonen: Ihr Einsatz lohnt sich“.

Mögliche Altersarmut durch Schicksalsschläge: Rentenversicherung deckt zahlreiche Lebensrisiken ab

Je kleiner die Lücken im Versicherungsverlauf bei der gesetzlichen Rentenversicherung sind, desto geringer sind auch die Risiken einer drohenden Altersarmut. Doch durch unvermeidbare Schicksalsschläge wie beispielsweise Krankheit, Unfall oder Tod können unfreiwillig Phasen im Leben eines jeden Versicherten eintreten, in denen eine ununterbrochene Beitragszahlung nicht möglich ist. Deshalb deckt die gesetzliche Rentenversicherung auch viele anderen Lebensrisiken ab.

Ist beispielsweise die Arbeitsfähigkeit gesundheitsbedingt eingeschränkt oder ganz erloschen, kann eine Erwerbsminderungsrente gezahlt werden. Verstirbt ein Versicherter, erhalten seine Witwe und mögliche Waisen Hinterbliebenenrenten. Die Versicherung dieser Risiken erfolgt ohne Gesundheitsprüfung und ohne zusätzlichen Beitrag. Neben den Renten werden zusätzlich noch Zuschüsse zu den Krankenversicherungsbeiträgen gezahlt. Außerdem finanziert die Rentenversicherung Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation.

Noch Fragen?

In rund 160 Auskunfts- und Beratungsstellen sowie bei über 4.500 Versichertenberatern / Versichertenältesten bietet die gesetzliche Rentenversicherung bundesweit die Möglichkeit, sich vor Ort kostenlos beraten zu lassen.

Die Renten-Experten der Deutschen Rentenversicherung informieren Sie nicht nur über Ihre gesetzliche Rente, sondern sprechen mit Ihnen auch über die Möglichkeiten der zusätzlichen Altersvorsorge. In einem "Altersvorsorgegespräch" bieten wir Ihnen eine umfassende Analyse Ihrer Versorgungssituation.

Darüber hinaus können Fragen auch bequem online gestellt werden. Zusätzlich steht ein gebührenfreies Servicetelefon unter der Nummer 0800 1000 4800 zur Verfügung.

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