Deutsche Rentenversicherung

Deutsche Rentenversicherung Bund zur Berichterstattung der "Bild"

Datum: 08.10.2019

Die Bild-Zeitung titelt aktuell unter Verweis auf die jährlichen Renteninformationen der Deutschen Rentenversicherung mit „Rentenangst“ und „drohender Altersarmut“. Hierzu stellt die Deutsche Rentenversicherung Bund Folgendes fest:

Derzeit sind weniger als 3 Prozent aller Empfänger einer gesetzlichen Rente Grundsicherungsbezieher. Vermutlich wird sich dieser Anteil in Zukunft zwar erhöhen, nach seriösen Vorausberechnungen etwa des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden aber auch in den kommenden Jahrzehnten rund 90 Prozent aller Rentenbezieher keine ergänzende Grundsicherung benötigen. Altersarmut droht vor allem jenen Menschen, die im Verlaufe ihres Erwerbslebens längere Zeit nicht in die Rentenversicherung eingezahlt haben – etwa weil sie als Selbständige nicht versicherungspflichtig waren oder weil sie nicht in Deutschland gelebt haben.

In dem Artikel der Bild-Zeitung präsentieren verschiedene Personen die Renteninformation, die sie von der Rentenversicherung erhalten haben. Die dabei ausgewiesenen Werte sind durchaus plausibel: Die selbständige Chefin einer PR-Agentur, die nur sieben Jahre lang Rentenbeiträge gezahlt hat, würde – sofern sie als Selbständige in den restlichen 35 bis 40 Erwerbsjahren nicht privat für ihr Alter vorsorgt – demnach eine Rente von knapp 130 Euro erhalten, mit der sie „zum Sozialfall“ würde. Ein Vertriebsleiter, dessen Renteninformation eine Monatsrente von gut 2100 Euro ausweist, wird mit dem Satz zitiert, ohne private Vorsorge reiche dies „vorne und hinten nicht“. Auch in den übrigen Beispielen weisen die Renteninformationen Werte aus, mit denen die Betroffenen ihren Lebensstandard im Alter kaum halten könnten.

Nach dem Willen des Gesetzgebers soll allerdings auch nicht die gesetzliche Rente allein den Lebensstandard im Alter sichern, sondern nur gemeinsam mit einer zusätzlichen Altersvorsorge. Als Basis für die Planung dieser Zusatzvorsorge wird seit 2005 die Renteninformation versandt. Jährlich erhalten über 30 Millionen Versicherte, die wenigstens 27 Jahre alt sind und fünf Jahre Beiträge gezahlt haben, mit der Renteninformation Auskunft über ihre gesetzlichen Rentenansprüche. Die Renteninformation ist somit ein wichtiger Service für die Planung der eigenen Altersvorsorge. Empfehlenswert ist darüber hinaus, das Beratungs- und Informationsangebot der Deutschen Rentenversicherung zu gesetzlicher Rente und zusätzlicher Altersvorsorge zu nutzen, um frühzeitig geeignete Schritte für eine ausreichende Zusatzvorsorge zu planen.

Unzutreffend ist im Übrigen die Aussage in dem Artikel der Bild-Zeitung, wonach „die Kaufkraft unserer Rente sinkt“. Zumindest in den vergangenen 15 Jahren waren die Rentensteigerungen deutlich höher als die Preissteigerungen. Allein seit 2014 hat es eine Steigerung der Renten im Westen von 15 Prozent und im Osten von 20 Prozent gegeben. Rentnerinnen und Rentner haben damit auch real deutlich mehr Geld zur Verfügung.