Die gesetzliche Rentenversicherung ist finanziell gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr sind die Beitragseinnahmen erneut gestiegen. Die Einnahmen aus Pflichtbeiträgen aus Erwerbstätigkeit belaufen sich nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2020 auf rund 224 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 0,9 Prozent. „In Anbetracht der ökonomischen Rahmenbedingungen, die sich durch die Corona-Krise deutlich verschlechtert haben, ist dies für die Rentenversicherung eine positive Nachricht“, so ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sie ist darauf zurückzuführen, dass die Corona-bedingten Auswirkungen auf die gesetzliche Rentenversicherung begrenzt sind. Während des Bezugs von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I werden weiter Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt.
Trotz der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im letzten Jahr hat es bei der Rentenversicherung keine Liquiditätsengpässe gegeben, die Rentenzahlung ist zu jeder Zeit sichergestellt. Dazu hat auch die relativ hohe Nachhaltigkeitsrücklage beigetragen. Die Nachhaltigkeitsrücklage lag Ende 2020 mit rund 37,1 Milliarden Euro – dies entspricht 1,57 Monatsausgaben – auf einem relativ hohen Niveau, was maßgeblich auf den konstant gehaltenen Beitragssatz und die Arbeitsmarktentwicklung der vergangenen Jahre zurückzuführen ist. Damit wird die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 1,5 Monatsausgaben bei der Nachhaltigkeitsrücklage auch in diesem Jahr leicht überschritten.
Die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung wird in den kommenden Jahren planmäßig abgebaut. Nach Schätzungen kann dadurch der Beitragssatz bis zum Jahr 2022 stabil bei 18,6 Prozent gehalten werden.