In ganz besonderem Maße hat die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie zugenommen. „Aus der Corona-Psyche-Studie (COPSY) des Hamburger Universitätsklinikums wissen wir, dass fast jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten litt“, stellt Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund fest. Auch das Gesundheitsverhalten der Kinder war betroffen: zu viele Süßigkeiten und vor allem zu wenig Sport wirkten als Katalysator für Adipositas und seelische Beschwerden.
„Diesen chronisch beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen kann eine medizinische Rehabilitation helfen“, sagt Gross. „Während dieser mehrwöchigen Leistung lernen sie gemeinsam mit betroffenen Gleichaltrigen, wie sie im Alltag mit ihren seelischen oder körperlichen Erkrankungen umgehen können. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Langzeitfolgen zu verhindern.“
Reha-Angebote gibt es auch für Kinder und Jugendliche, die an den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung zu leiden haben (Post-COVID). Die Reha-Einrichtungen verfügen über multiprofessionelle Teams von Fachärztinnen und -ärzten sowie Psychiaterinnen und Psychiatern, die die Kinder und Jugendlichen mit Corona-Folgen auf der Grundlage von individuell erstellten Behandlungsplänen behandeln.
Sämtliche Kosten für die Reha sowie für die Reise, Verpflegung und Unterkunft übernimmt bei Vorliegen der Voraussetzungen auf Antrag die Deutsche Rentenversicherung.
Bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres des Kindes kann eine Begleitperson ohne medizinische Begründung mit aufgenommen werden. Auch die Mitnahme von Geschwisterkindern ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Kinder- und Jugend-Rehas sind grundsätzlich bis zum 18. Geburtstag möglich. Darüber hinaus können junge Erwachsene unter bestimmten Bedingungen bis zu ihrem 27. Geburtstag einen Antrag stellen.
Weitere Informationen und der Antrag sind zu finden unter www.drv.de.
Insbesondere für Ärztinnen und Ärzte sowie für weiteres Fachpersonal gibt die Deutsche Rentenversicherung das Handbuch „Medizinische Rehabilitation für Kinder und Jugendliche“ mit Infos rund ums Thema Kinder- und Jugendrehabilitati-on heraus. Es kann kostenlos auf der Homepage des Bündnis Kinder- und Jugendreha (BKJR) heruntergeladen werden (www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de).