Deutsche Rentenversicherung

Arbeitsfeld Bewegungstherapie

Eine Gruppe trainiert mit GymnastikbändernQuelle:DRV Eine Gruppe trainiert mit Gymnastikbändern

Bewegungstherapie ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und spielt eine bedeutende Rolle bei der Prävention und Behandlung einer Vielzahl körperlicher und psychischer Erkrankungen. Sie basiert auf einem modernen, aktivierenden Rehabilitationsansatz und orientiert sich am bio-psycho-sozialen Modell der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Neben körperlich-funktionalen Aspekten (z. B. Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit) nimmt die Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz einen zentralen Stellenwert während der Rehabilitation ein. Ziel ist es, die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden für einen langfristig gesundheitswirksamen, körperlich aktiven Lebensstil zu befähigen.

Praxisleitfaden (ab viertem Quartal 2025)

Der Praxisleitfaden Bewegungstherapie bietet relevante Informationen und Empfehlungen zur Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation. Der Leitfaden richtet sich an Bewegungstherapeutinnen und -therapeuten in medizinischen Rehabilitationseinrichtungen und anderen Mitgliedern des interprofessionellen Reha-Teams sowie Klinikleitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung.

Inhalt (Auszug):

  • Anforderungen der DRV an die Bewegungstherapie und Aspekte der Reha-Qualitätssicherung
  • Qualifikationen und Kompetenzen im bewegungstherapeutischen Team
  • Beiträge zur Sozialmedizin und interprofessionelle Zusammenarbeit
  • Informationen zur nachhaltigen Bewegungsförderung
  • Bewegungstherapeutische Assessments/Diagnostik und Befund

Förderung der Gesundheitskompetenz in der medizinischen Rehabilitation

Das Gesundheitstrainingsprogramm der DRV Bund stellt Curricula für die standardisierte Patientenschulung zur Verfügung. In den meisten krankheitsspezifischen Schulungs-Curricula ist die Bewegungstherapie in bestimmten Modulen vertreten. Im Curriculum Rückenschule bildet die Bewegungstherapie die zentrale Säule. In den krankheitsübergreifenden Curricula finden Bewegungstherapeutinnen und -therapeuten insbesondere im Curriculum „Generische Selbstmanagement Module (SelMa)“ Anregungen zur Gestaltung von Veranstaltungen mit dem Inhalt nachhaltige Verhaltensänderung.

Die DRV Bund fordert und fördert eine evidenzbasiert Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation. Als wichtige Partner fungieren dabei Fach- und Berufsverbände als auch die Arbeitsgruppe Bewegungstherapie in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW). Gemeinsam werden Forschungsfelder erschlossen, Projekte initiiert und realisiert und der Erkenntnistransfer in die Praxis gefördert. Zu den in der Vergangenheit durch die DRV und DRV Bund geförderten Forschungsprojekten stehen den Praktikerinnen und Praktikern Materialien, Fortbildungen und Konzepte zur Verfügung. Eine Auswahl findet sich nachstehend.

Verhaltensbezogene Bewegungstherapie (VBT)

Ein Mann übt mit einem Theraband und wird von einer Trainerin betreutQuelle:AdobeStock_244748374

Ausgehend von einem DRV Bund geförderten Forschungsprojekt entstand ein Interventionskonzept, welches die langfristige Bindung der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden an einen körperlich aktiven Lebensstil in den Mittelpunkt stellt. Das Konzept bietet sich besonders für die Verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation (VOR) an.

Das entwickelte Trainermanual zum Konzept kann auf der Seite der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg heruntergeladen werden.

Bewegungstherapie-Fortbildungen (BeFo)

Psychologische Interventionen für die Bewegungstherapie zur Unterstützung des Alltagstransfers körperlicher Aktivität bei Rehabilitanden

Die BeFo-Fortbildung des Zentrum Patientenschulung (ZePG) wurde aus den Ergebnissen des gleichnamigen DRV Bund geförderten Forschungsprojekt entwickelt. Es handelt sich um kurze, praxistauglich wirksame psychologische Gesprächsstrategien. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie sie Patientinnen und Patienten effektiv helfen können, sich über die eigene Motivation klar zu werden und wie sie zielgerichtet Unterstützung für die Umsetzung der Bewegung im Alltag geben können.

Zentrum Patientenschulung (ZePG): BeFO

Motivations-Volitions-Konzept (MoVo)

Ein Pfeil steckt in der Mitte einer ZielscheibeQuelle:AdobeStock_325330138

Ziel des Motivations-Volitions (MoVo)-Konzepts ist es, Menschen dabei zu helfen, einen gesundheitsförderlichen Lebensstil aufzubauen und fest in den Alltag zu integrieren. Das MoVo-Konzept geht von der Erkenntnis aus, dass es vielen Menschen schwerfällt, das, was sie sich vorgenommen haben, in die Tat umzusetzen. Auch dann, wenn Menschen hoch motiviert sind, gelingt es ihnen oft nicht, die entsprechenden Handlungen folgen zu lassen. Was diesen Personen fehlt, ist nicht noch eine weitere „Motivierungseinheit“, sondern konkrete Unterstützung bei der volitionalen Umsetzung ihrer Absichten.

(Auszug MoVo-Konzept: Hompage MoVo-Konzept)

Fach- und Berufsverbände

Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS)

Verband für Physiotherapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe e. V. (VPT)

Physio Deutschland – Deutscher Verband für Physiotherapie e.V.