Quelle:Maren Kirsch / nh
Um die „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ ging es beim Internationalen A+A Kongress (Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit) in der vergangenen Woche in Düsseldorf. Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, sprach im Rahmen einer Talkrunde am 24. Oktober darüber, welche Angebote die Deutsche Rentenversicherung bereithält, um Betroffene zu unterstützen und die psychische Gesundheit der Beschäftigten zu stärken.
Die Arbeitswelt verändert sich: Wir werden älter und wir arbeiten länger. Gleichzeitig werden unsere Aufgaben anspruchsvoller und zunehmend digitaler. Der Wandel der Arbeitswelt kann belastend sein und mitunter sogar krank machen. Längeres, gesünderes Arbeiten soll deshalb zu einem Schwerpunkt der Alterssicherungspolitik werden. So hat es die Bundesregierung im Koalitionsvertrag beschlossen.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat dazu das Programm „Arbeit: sicher und gesund“ ins Leben gerufen und Politikwerkstätten zu unterschiedlichen Themenfeldern eingerichtet. Darunter auch die „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“. Das Ziel: In der Politikwerkstatt soll die Offenheit im Umgang mit psychischen Belastungen, die Vernetzung und das gemeinsame Handeln der Akteurinnen und Akteure vorangetrieben werden.
Zur Auftaktveranstaltung beim A+A Kongress lud das BMAS Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ein, um aktuelle Herausforderungen und Handlungswege zu erörtern. In der Talkrunde „Kooperation für mehr psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ hob Direktorin Brigitte Gross die Relevanz der Thematik für die Deutsche Rentenversicherung hervor: So bildeten psychische Erkrankungen bei den Erwerbminderungsrenten inzwischen die häufigste, bei der medizinischen Rehabilitation die zweithäufigste Diagnose.
Für die Rentenversicherung sei es ein zentrales Ziel, die Teilhabe am Erwerbsleben zu erhalten bzw. wiederherzustellen. An erster Stelle stehe dabei frühzeitiges Handeln: So biete die Rentenversicherung mit ihrem Präventionsprogramm „RV Fit“ Leistungen an, mit denen bei psychischen Herausforderungen und ersten Beeinträchtigungen gegengesteuert werden könne. Der Firmenservice wiederum unterstütze und informiere Betriebe zu Themen rund um die Gesundheit am Arbeitsplatz. Zudem vernetze sich die Rentenversicherung mit andere Sozialversicherungsträgern, um ihr Beratungsangebot auf eine breitere Grundlage zu stellen.
Wichtig sei allerdings auch, dass die Politik an einem Strang ziehe und sich beispielsweise die Ministerien gut abstimmten, hielt Frau Gross abschließend fest. Denn neben gezielten Angeboten brauche es auch Vorgaben aus einem Guss, um den betroffenen Menschen schnell und gut helfen zu können.