Volkskrankheit Rückenschmerzen: Rund 33 Prozent aller Erwachsenen leiden laut statista unter Rückenbeschwerden, wobei Frauen mit rund 35 Prozent häufiger betroffen sind als Männer mit knapp 30 Prozent. Jährlich verursachen Rückenbeschwerden Krankheitskosten in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro. Bei den medizinischen Rehabilitationen machen orthopädische Erkrankungen den größten Anteil aus: Im Jahr 2023 entfielen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern mit fast 180.000 bzw. rund 172.000 Maßnahmen etwa 35 Prozent der erbrachten Rehabilitationsleistungen auf die Orthopädie. Da Erkrankungen des Rückens häufig einen chronischen Verlauf nehmen, bergen sie die Gefahr einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. Um dem aktiv vorzubeugen, bietet die Deutsche Rentenversicherung Beschäftigten mit ersten gesundheitlichen Beschwerden eine Prävention mit dem Programm RV Fit.
Berufstätige, die in den letzten zwei Jahren sechs Monate lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung geleistet haben und erste gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellen, können medizinische Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit in Anspruch nehmen. In Frage kommt dies bei Beschwerden, die noch keinen Krankheitswert haben, aber das Potenzial eines chronischen Verlaufs besitzen, wie wiederkehrende Rückenschmerzen, beginnende psychische Beeinträchtigungen, häufige Atemwegserkrankungen sowie Gewichts- oder Stoffwechselprobleme.
Hier setzt das Programm RV Fit der Deutschen Rentenversicherung an: Dabei handelt es sich um eine kostenfreie Präventionsleistung für beschäftigte Versicherte, die sie dabei unterstützen soll, körperliche oder seelische Probleme mit einem mehrstufigen Programm aktiv anzugehen, um gesund und erwerbsfähig zu bleiben und damit chronischen Erkrankungen und einer Reha-Bedürftigkeit vorzubeugen. Das ganzheitlich konzipierte Trainingsangebot läuft über mehrere Monate und umfasst die Bereiche Bewegung, Ernährung und Umgang mit Stress. Hierfür arbeitet die Rentenversicherung bundesweit mit Präventionseinrichtungen zusammen.
Die Prävention ist eine Pflichtleistung der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Statistiken belegen, dass die Zahl der bewilligten Leistungen stetig wächst: Wurden 2019 noch 7.300 Frauen und Männern eine Prävention bewilligt, waren es 2023 bereits 40.800. Dies entspricht einer Steigerung um mehr als das Fünffache.
Auf www.rv-fit.de sind alle Informationen zu einer Prävention mit der Deutschen Rentenversicherung gebündelt. Dort kann auch der Antrag schnell und unkompliziert gestellt werden. Darüber hinaus können sich Interessierte unter der kostenlosen Servicenummer 0800 1000 4800 informieren. Arbeitgeber erreichen den Firmenservice der Rentenversicherung unter 0800 1000 453.
Sicherung der Teilhabe durch Prävention und Rehabilitation
Die Leistungen zur Prävention und Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung tragen aktiv zum Erhalt und der Wiederherstellung der Gesundheit ihrer Versicherten bei und damit der Sicherung ihrer beruflichen und privaten Teilhabe. 2023 gab die Deutsche Rentenversicherung rund 7,64 Milliarden Euro hierfür aus. Das sind 680 Millionen Euro mehr als im Jahr 2022. Rund zwei Drittel der Ausgaben entfielen auf medizinische Reha-Leistungen, 800 Millionen Euro flossen in die Finanzierung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Stationäre Reha-Leistungen bilden nach wie vor den Schwerpunkt: 2023 nahmen mehr als 791.000 Menschen eine stationäre Reha der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch, was einem Anteil von 83 Prozent entspricht. Die meisten dieser Leistungen wurden wegen orthopädischer Erkrankungen durchgeführt.
Aktuell führt die Deutsche Rentenversicherung rund eine Million Reha-Maßnahmen pro Jahr durch. Die Leistungen erbringt sie in Vertragseinrichtungen sowie eigenen Kliniken: So wurden 2023 rund 50.000 Plätze in Reha-Einrichtungen belegt, mit denen die Deutsche Rentenversicherung einen Vertrag geschlossen hat, was einem Zuwachs von rund 5,2 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Deutsche Rentenversicherung selbst hat 87 eigene Reha-Einrichtungen: 83 Einrichtungen sind auf die stationäre und ambulante Behandlung Erwachsener spezialisiert, in vier Einrichtungen bietet sie Rehabilitationen für Kinder und Jugendliche an.